Am 26. November jährt sich der Geburtstag von Elisabeth Büchner geborene Büchner.
Elisabeth wurde 1821 als Tochter von Wilhelm Friedrich Büchner in Gouda geboren. Ihr Vater war als Sohn des Reinheimer Arztes Johann Jakob Büchner (1753 – 1835), 1780 in Reinheim geboren und nach einem Medizinstudium in Würzburg nach Holland ausgewandert. 1802 wird er „stadsdokter te Gouda“. 1804 heiratet er Elisabeth Polijn „dochter van de niet onbemiddelde Hermanus Polijn en Woutera Buytenhuys. Uit dit huwelijk werden zeven kinderen geboren.“ (wikipedia zu Wilhelm Büchner). Elisabeth ist das neunte und letzte Kind ihrer Eltern, zwei Geschwister sterben früh.
Ende 1844 oder Anfang 1845 kommt ein Darmstädter Verwandter zu einem Erholungsurlaub nach Gouda: Elisabeths Cousin Wilhelm soll sich von einer lebensbedrohlichen Erkrankung kurieren. Er war an Typhus erkrankt und, anders als sein Bruder Georg, der 1837 in Zürich daran gestorben war, durch intensive Pflege der ganzen Familie, gesundet. Am 27. Februar 1845 heiratet Wilhelm seine Cousine in Gouda, sie erhält eine stattliche Mitgift, die den Grundstein zu Wilhelms Unternehmerkarriere in Pfungstadt legen wird.
Am 22. 3. 1846, die Fabrik in Pfungstadt ist bereits gekauft, aber die Familie lebt wohl noch in Darmstadt, wird dort die erste Tochter der Familie, Caroline Mathilde Wilhelmine (Lina), geboren. Lina hat eine geistige Behinderung und wird ihr Leben, stets umsorgt von der Mutter und einer Gouvernante, bei ihrer Mutter in Pfungstadt verbringen. Ihre Patentante ist Georg Büchners Verlobte Minna Jaeglé, mit der es aber wohl nach dem Zerwürfnis von 1850 über die Herausgabe der Schriften von Georg Büchner mit der Familie keinen weiteren Kontakt mehr gab.
Nach dem Tod der Mutter ging die Verantwortung für sie auf ihren jüngeren Bruder Ernst (1850 – 1925) über, mit dem sie nach Darmstadt zog, wo sie am 21. Mai 1918 gestorben ist.
Über Elisabeth Büchner ist wenig bekannt; immerhin finden sich in den Familienalben einige Bilder, und ihr Schwager Alexander lobt ihre „deftigen holländischen Frühstücke“. „Ihr“ Haus, die Pfungstädter Villa Büchner, und das Unternehmen ihres Mannes Wilhelm haben ihr viel zu verdanken: nach dem Tod ihres Vaters am 8. 2. 1855 macht sie eine Erbschaft, die für die Ablösung eines Kredits herhalten muss, dessen Rückzahlung Wilhelm Büchner ruiniert hätte.
Alexander Büchner schreibt:
Nun hatte Wilhelm einige Jahre vorher bei einem reichen als Arzt in Gouda (Holland) etablierten Onkel, dessen jüngste Tochter, ein blondes ebenso hübsches wie gescheites Mädchen kennen gelernt, sich mit ihr verlobt & bei Gründung seiner Fabrik geheiratet, trotz des Widerspruchs, welchen die beiden Väter als erfahrene Ärzte gegen eine solche nahe Verwandtenehe erhoben. Die junge Frau brachte ihr nicht unbedeutendes mütterliches Vermögen mit & im Augenblick der erwähnten Krisis starb ihr hochbetagter Vater unter Hinterlassung eines sehr grossen Kapitals.
Nach dem Tod ihres Mannes 1892 lebte sie mit Tochter und Gouvernante alleine in dem großen Haus. Als sie 1908 stirbt, wird sie in Pfungstadt neben ihrem Mann begraben, der Sohn Ernst und seine Familie beziehen die Villa.
von Peter Brunner
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