Die Büchners oder der Wunsch, die Welt zu verändern
Heiner Boehnke, Hans Sarkowicz, Peter Brunner
Societäts-Verlag 2008, ISBN 978-3-7973-1045-3, 24,50 Euro
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Ausgezeichnet mit dem Prädikat Hessenbuch des Jahres.
Pressestimmen:
Der liebevoll ausgestattete Band „Die Büchners oder der Wunsch, die Welt zu verändern“ führt die Geschwisterreihe jetzt eindrucksvoll vor. Es gab wohl keine andere im 19. Jahrhundert, die dieser aus Darmstadt das Wasser hätte reichen können. (Uwe Wittstock in der ZEIT vom 11.10.2008)
In sechs Kapiteln widmen sich die drei Autoren fast hauptsächlich den weniger bekannten Familienmitgliedern, ohne dabei den berühmten Georg aus dem Blick zu verlieren. Er bleibt trotz oder wegen seines frühen Todes (1837) in der Familie stets präsent. (Marianne Kreikenbom im Wiesbadener Tagblatt vom 18.10.2008)
Die linke Ökologiebewegung hat einmal den Slogan geprägt: global denken, lokal handeln. Auf Regionalia bezogen könnte man das folgendermaßen übersetzen: lokal fokussieren, global einbinden. Dann nämlich ermöglicht Literatur sowohl Verortung und Identifikation als auch neue Blickwinkel und eine kritische Auseinandersetzung. Das lässt sich am Beispiel des „Hessenbuchs 2008“ illustrieren. Für ihr Buch „Die Büchners oder der Wunsch, die Welt zu verändern“ gingen Heiner Boehncke, Peter Brunner und Hans Sarkowicz aus von den Häusern, den Lebensorten wie Darmstadt, um von dort aus die Personen zu beleuchten, die wiederum etwas über eine bestimmte Schicht, nämlich das gebildete Bürgertum und dessen Lebenshaltung erzählen. Vor diesem Hintergrund bekommt man ein tieferes Verständnis für den zeitgenössischen Kontext des 19. Jahrhunderts und für die Texte, die in diesem Jahrhundert entstanden sind. Mich hat besonders das Leben der Schwestern Georg Büchners, Mathilde und Luise, berührt; die beiden spiegeln als Stellvertreterinnen zwei Frauenbilder, eines alten und eines bürgerlichen auf dem Weg zur Emanzipation. Berührt hat mich aber auch, wie trotz zahlreicher literarischer und essayistischer Veröffentlichungen Luise Büchner – erst recht im Vergleich mit ihrem Bruder Georg – quasi vergessen wurde. Nicht nur wegen der von mir genannten Aspekte weist das Buch weit über das Regionale – auch das ein Kriterium für die Preisvergabe – , sogar über das Nationale hinaus.
(Kirsten Alers in ihrer Laudatio zur Verleihung des Hessenbuch-Preises in der Frankfurter Rundschau)
Auf 168 Seiten zeichnen die Autoren … in ihrem Buch in Bildbandformat den Alltag und das Schicksal der Großfamilie Büchner nach. Neben dem Revolutionär Georg, dem Herausgeber des im Großherzogtum Hessen-Darmstadt verbotenen „Hessischen Landboten“, dem Autor des Dramas „Dantons Tod“ und kompromisslosen Menschenrechtler, bekommen auch die übrigen Geschwister Konturen: Der 1816 geborene Wilhelm, dann der Mediziner Ludwig, der Jurist Alexander und die Schwestern Luise und Mathilde. Bislang wusste man nur relativ wenig über den Familienclan. Das Bindeglied zu Zwingenberg aber ist Wilhelm – „der dumme Bub“ – , der sich trotz abgebrochener Schulausbildung derart prächtig mauserte, dass er zumindest im 19. Jahrhundert weitaus bekannter und berühmter war als sein aufrührerischer Bruder Georg.
Einem Laster“ frönten fast alle Familienmitglieder: dem Schreiben. „Eine Familienkrankheit“, so beschrieb Brunner die Leidenschaft der Darmstädter. Und noch eines hatten die Büchners gemein: Die revolutionäre Gedanken, sprich ihren Einsatz für das einfache Volk.
(Bergsträßer Anzeiger vom 16. 12. 2008)
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