Heute vor 180 Jahren wurde das Hambacher Fest begangen. Zu den Einzelheiten der Ereignisse in dieser Wiege unserer Demokratie hier nur der Hinweis auf den Wikipedia-Artikel; via Google fand ich gerade Hinweise auf immerhin an die 380 neue Ergebnisse aus den letzten 24 Stunden.

Die beiden großen Redner des Festes, Philipp Jakob Siebenpfeiffer und Johann Georg August Wirth, wurden festgenommen, aber im Juni 1833 bei einem spektakulären Prozeß freigesprochen. Über  Wirth habe ich hier schon einmal mit einem Ausstellungshinweis geschrieben.  Beide wurden danach übrigens in skandalöser Rechtsbeugung wegen Beamtenbeleidigung zu zwei Jahren Haft verurteilt.

In dem schönen Katalog zur Ausstellung aus Speyer (Kämpfer für Freiheit und Demokratie Johann Georg August Wirth / hrsg. von Armin Schlechter. – Neustadt an der Weinstraße, 2010. – (Stiftung zur Förderung der Pfälzischen Geschichtsforschung : Reihe B ; 12). – ISBN 978-3-942189-07-1. – S. 37-51, 2010. – ISBN 978-3-942189-07-1. 18 €) findet sich auf Seite 166 das folgende Blatt:

Karikatur Wirth Siebenpfeiffer

mit dem Kommentar:

… ein in zwei Varianten bezeugter, vorgeblicher Werbetext, der mit den Namen Wirth und Siebenpfeiffer spielt, … Das bekanntere Objekt, eine Lithographie, zeigt einen imaginären Wirtstisch zwischen Bäumen. Der vollständige, zweispaltige Text lautet:

Gast Wirth Weinschenk und Garküche zu den Sieben Eichen bey Eduard Pfeiffer. Die Gäste Leben hoch!

Die rechte Spalte allein ergibt den Text:

Wirth und Sieben Pfeiffer Leben hoch!

Eine Variante hierzu lässt sich in den Akten der Regierung der Rheinpfalz fassen. Eine Anzeige vom 21. September 1833 berichtete von dem Plan, ein ähnliches Wirtshausschild auf dem Dürkheimer Wurstmarkt aufzustellen. Die Fahndung nach dem Schild, dessen Inhalt als Skizze beigefügt wurde, verlief erfolglos. Trotz dem wurde der Wurstmarkt am 29. September 1833 von zehn Soldaten beaufsichtigt

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