Endlich können wir wieder eine Büchnerpreisträgerin begrüßen:
Wir freuen uns sehr, das Frau Özdamar das Büchnerhaus besuchen wird und am gleichen Tag auf der BüchnerBühne lesen wird.
Emine Sevgi Özdamar wuchs in Istanbul auf, wo sie die Schauspielschule besuchte. Mitte der siebziger Jahre ging sie nach Berlin und Paris und arbeitete mit den Regisseuren Benno Besson, Matthias Langhoff und Claus Peymann. Sie übernahm zahlreiche Filmrollen und schreibt seit 1982 Theaterstücke, Romane und Erzählungen. Emine Sevgi Özdamar lebt in Berlin.
Sie ist Trägerin zahlreicher Auszeichnungen, neben dem Georg-Büchner-Preis 2022 des Düsseldorfer Literaturpreises 2022, des Roswitha-Preesis der Stadt Bad Gandersheim 2021, des Preises der Leipziger Buchmesse 2022 (Shortlist) und des Bayerischen Buchpreises 2021.
Ihre bemerkenswerte Dankrede zum Büchnerpreis schloss sie mit den Worten: „Jeder hat im Himmel einen persönlichen Himmel, in dem nicht nur die Sterne, sondern auch die Menschen, die uns sehr berührt haben, ständig leuchten. Einer davon ist mein Bruder Georg Büchner.“
Eine Veranstaltung in Kooperation mit dem Kulturamt, Frau Özdamar ist Gast der Bücherstadt.
Die aktuelle Büchnerpreisträgerin Emine Sevgi Özdamar kommt am 16.2. 23 in die Büchnerstadt!
Ab sofort stehen die – sehr begrenzten – Plätze in der BüchnerBühne Riedstadt-Leeheim im Vorverkauf zur Verfügung:
Am 22. Dezember 1820, vor exakt 200 Jahren, wurde in Darmstadt, der Hauptstadt des Großherzogtums Hessen, die erste Verfassung des Landes verkündet. Wikipedia schildert hier gut und ausführlich die historischen Umstände, die dazu führten. Craig Weiser arbeitet an einer Promotion zum Thema und dokumentiert seine Recherchen im Blog „Verfassung Hessen-Darmstadt“.
Nach dem Tod des ersten Großherzogs, der sich als einziger der Darmstädter Fürsten ein vornehmes „e“ im Namen leistete – LudEwig“ -, formierte sich eine Bewegung zur Errichtung eines Denkmals zur Feier des Verfassungserlasses. Auch für die schließlich realisierte Variante gibt es einen guten wikipedia-Eintrag. Hier soll nur angemerkt werden, dass der dort als Mitentwerfer des „Langen Ludwig“ genannte Balthasar Harres später der Architekt von Wilhelm Büchners Villa in Pfungstadt wurde.
Zunächst war allerdings ein anderes Denkmal geplant; im Darmstädter Stadtarchiv hat sich eine Zeichnung davon erhalten:
Der nicht verwirklichte Entwurf für ein Verfassungsdenkmal in Darmstadt. Original im Stadtarchiv Darmstadt
Dass der „Lange Ludwig“ heute kaum als Verfassungsdenkmal wahrgenommen wird, ist schon bei der Errichtung beabsichtigt gewesen. Der nächste Großherzog, Ludwig II, lässt seinen Vater wie Napoleon auf der Pariser Place Vendome präsentieren, die Verfassung fast unsichtbar in der Hand und ohne dass auch nur eine einzige Inschrift auf sie hinweist.
Als hätte er es geahnt, lässt Büchner seinen Danton sagen:
„Zwischen Thür und Angel will ich euch prophezeien: die Statue der Freiheit ist noch nicht gegossen, der Ofen glüht, wir Alle können uns noch die Finger dabey verbrennen.“
200 Jahre später wollten darauf aufmerksam machen, warum der lange Ludwig kein Verfassungsdenkmal ist, und haben eine Lösung gesucht, das nicht verwirklichte Denkmal doch noch zu realisieren. Christian Steinmetz ist der Gestalter unseres neuen corporate design, und dass er der Ur-Ur-Enkel Ludwig Büchners ist, hat uns sehr eng miteinander verbunden.
Jaques Tilly mit Modell im BüchnerHaus
Durch seine Vermittlung lernten wir den Düsseldorfer “Großplastik-Gestalter“ Jaques Tilly kennen. Tilly hat sich unserer Überlegungen mit großem Engagement angenommen und seine außergewöhnliche Erfahrung bei Planung und Realisierung eingesetzt. Er konnte uns davon überzeugen, dass eine schlichte Rekonstruktion des verworfenen Entwurfes nicht wirken würde. Mit ihm zusammen haben wir stattdessen eine „3-D-Karikatur“ entworfen, in der Plan und Kritik zugleich erscheinen. Mit „Friede den Palästen“ machen wir deutlich, dass die Aristokratie das Bestehende sichern konnte, der scheinbar joviale Fürst macht es sich auf dem Rücken des zum Schweigen gebrachten und verarmten Volkes gemütlich.
Das gelungene Modell konnten wir aus den Mitteln finanzieren, die uns das Land Hessen als Projektmittel für unsere Kooperation zur Verfügung gestellt hat.
Die BüchnerBühne hat ein wunderbares Programm entwickelt, das zusammen mit dem Wagen unser Motto „Büchner findet statt“ ins Land gebracht hätte. Bis vor wenigen Tagen hofften wir noch, als „Lebenszeichen“ in der Corona-Krise wenigstens den Motivwagen in Darmstadt präsentieren zu können – die Freunde von der Centralstation und die Darmstädter Stadtverwaltung waren uns da sehr liebenswürdig behilflich. Auch das ist schließlich gescheitert. Der Wagen steht jetzt im Hof des BüchnerHauses und wartet mit uns auf bessere Zeiten.
Jaques Tillys Realisierung der „Rekonstruktion“
Für BüchnerHaus und BüchnerBühne sollten die Umstände dieser Verfassung der Schwerpunkt der Aktivitäten 2020 sein; Stück für Stück sind unsere hochfliegenden Pläne in diesem Pandemie-Jahr auf dem Bauch gelandet.
In Kürze mehr darüber, wie das Thema „oktroyierte Verfassung“ BüchnerBühne und BüchnerHaus 2021 beschäftigen werden.
Donnerstag, dem 5. März 2020 um 19 Uhr in der Kunstgalerie am Büchnerhaus
Elsbeth Wallnöfer (Wien):
„Geziert mit
rother Jakobiner-Mütze, Im Polen-Rock, schritt stolz er durch die Strassen“
Kleidung als Programm – von Georg Büchner bis Carola Rackete
Kleidung ist viel mehr als nur den klimatischen Gegebenheiten angepasste Körperbedeckung. Vom Hermelin des Herrschers bis zur Parka der „68er“, vom „Polenrock“ als Ausdruck der Sympathie mit den polnischen Aufständischen von 1833 bis zum „Pali-Tuch“ der rebellischen europäischen Jugend hat sie stets Haltung vermittelt. Elsbeth Wallnöfer begibt sich auf die Spuren unserer Kostümierung und bietet Orientierung im Kleiderschrank der Widerspenstigen.
Elsbeth Wallnöfer (Jahrgang 1963) ist Volkskundlerin und Philosophin. Sie beschäftigt sich seit Jahren mit dem Thema Heimat und forscht zum Phänomen der Tracht. Daraus ergaben sich zahlreiche Veröffentlichungen, zuletzt erschien „Heimat – Ein Vorschlag zur Güte“ (Haymon-Verlag).
Und auch 2020 kommt der vorjährige Büchnerpreisträger ins Büchnerhaus –
Lukas Bärfuss liest
vorerst nicht
auf der BüchnerBühne in Riedstadt-Leeheim –
wegen der Virusprophylxe mussten wir alle Veranstaltungen und die Museumsöffnung bis vorerst zum 30. April einstellen.
Es ist zur guten Übung geworden, dass die Büchnerpreisträger*innen des Vorjahres auf Einladung der Büchnerstadt Riedstadt Georg Büchners Geburtshaus besuchen und dort eine Lesung abhalten.
2020 gibt es gleich zwei gute Gründe dafür, dass die Lesung nicht in der Kunstgalerie am Büchnerhaus, sondern auf der BüchnerBühne stattfindet: Haus und Bühne kooperieren künftig eng miteinander und koordinieren daher ihre Veranstaltungen systematisch. Daher wird Lukas Bärfuss am Nachmittag vor der Lesung das Büchnerhaus zu besuchen und die spätere Lesung dann in Leeheim zu halten. Darüber hinaus ist Lukas Bärfuss ein wichtiger Theaterautor, und wo sollte der auftreten, wenn nicht auf den Brettern, die die Welt bedeuten?
In seiner Rede zum Büchnerpreis hat Bärfuss Büchner an einem zentralen Punkt getroffen und abgeholt. Er sagte: „Und es ist diese Frage, die mich mit Georg Büchner verbindet. Was das denn sei, was in uns lügt, stiehlt, hurt und mordet, fragt der Revolutionär Georges Danton, …Aber nein, so weit sollten wir seither gekommen sein seit Büchner, dieses »das« in jener Frage, es ist nicht in uns, es ist zwischen uns, vor uns, es ist da, man kann es lesen, man kann es hören, es ist in den Beschlüssen, den Anordnungen, den Dienstvorschriften, den Funktionszusammenhängen, den Einreiseformalitäten, den Fahrplänen, den Beförderungsbestimmungen.“
Kaum eine Stelle in Büchners Werk drückt so sicher auch seine eigene Haltung aus und führt uns so nahe in seine Werkstatt: bevor Danton die Frage stellt, stellt sie Büchner selbst, seine Lebensfrage, im Brief an die Geliebte. Er zitiert sich selbst, wenn er Danton das fragen lässt, und die Frage hat weder den Dichter noch den Naturwissenschaftler je losgelassen.
Lukas Bärfuss, 1971 in Thun in der Schweiz geboren,
ist Autor von 25 Stücken, drei Romanen und einigen Essays und Erzählungen. Der
Büchner-Preis-Juror Ernst Osterkamp sagte über ihn: „Er ist jemand, der mit
äußerster Sensibilität insbesondere die politischen Entwicklungen und das sind
vor allen Dingen auch mediale Entwicklungen in seinem Heimatland, in der
Schweiz, beobachtet und sie mit einer gewissen Fähigkeit zur stilistischen Rücksichtslosigkeit
zu kommentieren in der Lage ist.“
BüchnerBühne und Büchnerhaus laden ein zu Georg Büchners Geburtstag am 17. Oktober
O
Valerio, ich bin so jung, und die Welt ist so alt
Anlässlich
seines 206. Geburtstags ehren wir unseren Namenspatron Georg Büchner
mit einer musikalischen Reise durch dessen Lebensstationen und Werk –
mit neuen Liedern und Songs im modernen Gewand auf Basis seiner
Briefe und poetisch zeitlosen Theatertexten.
Besetzung:
Oliver Kai Müller, Mélanie Linzer, Bastian Hahn, Vincent Hoff,
Hannah Bröder, Alexander Valerius Conference:
Peter Brunner
Leitung:
Christian
Suhr
Spieldauer: 85 Minuten
Sonntag,
27. Oktober, 18 Uhr, Kunstgalerie am Büchnerhaus, 8 €
Lucia
Bornhofen: Mit Mark Twain durch Europa
Benefiz
zugunsten des Fördervereins Büchnerhaus
Mark
Twain war Mitte Vierzig, als er sich zum zweiten Mal auf die lange
Reise zum „alten Kontinent“ begab. Mehr als ein Jahr verbrachte
er in Deutschland, der Schweiz, Italien und London und im Jahr
darauf, 1880, erschienen seine Reiseeindrücke „A Tramp abroad“
(zu Deutsch „Bummel durch Europa“). Darin schildert er, der die
Sitten und Gebräuche sehr genau beobachtet hatte, seine Erlebnisse
unvoreingenommen, voller Staunen und zum Teil hochkomisch. Lucia
Bornhofen hat die wunderlichsten, unterhaltsamsten Stücke aus diesen
Twainschen Reiseeindrücken zusammengestellt und bringt sie in
gewohnt gekonnter Art und Weise zu Gehör – und natürlich weiß
sie auch wieder viel über Herrn Twain selbst zu berichten.
Lucia Bornhofen ist Buchhändlerin in Gernsheim. Seit vielen Jahren unterstützt sie das Büchnerhaus mit einer Benefizpräsentation ihres literarischen Programms, das sie erfolgreich in der ganzen Bundesrepublik präsentiert.
Donnerstag, 14. November , 19 Uhr, Kunstgalerie am Bücherhaus, 8 €
Andreas
Eikenroth: Büchners Woyzeck als Comic
Pedro
Hafermann / Esra Schreier: „Bist Du’s, Franz?“
„Eine
graphische Inszenierung“ nennt der Gießener Bühnentechniker und
Comicautor Andreas Eikenroth seinen Comic. Stilistisch geschult und
orientiert an Jeanne Mammen und George Grosz hat er eine sehr eigene
Interpretation des berühmten Dramas vorgelegt. Seit dem Erscheinen
in der „Edition 52“ hat der Band große Aufmerksamkeit erzielt.
In der Galerie wird er Originale seiner Arbeit zeigen, seine
besondere Form der Auseinandersetzung mit Büchners „Woyzeck“
schildern und im Gespräch mit dem Museumsleiter Peter Brunner
darüber nachdenken, was Comic-Adaptionen für den Umgang mit
Literatur bedeuten.
„BIST
DU’S, FRANZ?“
„Dass
die Männer ein’n immer so stehe lasse, so ganz allein mit die
schlechte Gewissen.”
Dies
ist die Geschichte von Marie. Frei nach Büchner und mit seiner
Sprache wird die brüchige Liebe zwischen ihr und Franz Woyzeck in
kurzen, fast alltäglichen Dialogen neu ausgelotet. Text: Pedro
Hafermann. Es lesen Esra Schreier und Pedro Hafermann
Andreas Eikenroth kommt aus Gießen, hat dort in den 1990er Jahren das Comicmagazin „the Kainsmal“ mitbegründet. Darauf folgten einige Veröffentlichungen im Eigenverlag (u.a. „Tage wie Blei“ nach der Kurzgeschichtensammlung „Ohne Amok“ von Paul Hess). 2013 erschien „Die Schönheit des Scheiterns“ bei der Edition 52, wofür es im 2014 den ICOM Preis für das beste Szenario gab, gefolgt von der Graphic Novel „Hummel mit Wodka“. Die „Woyzeck“ Adaption nach dem Dramenfragment von Georg Büchner ist sein neuestes Werk.
Donnerstag,
21. November, 19 Uhr, Kunstgalerie am Büchnerhaus, 8 €
Andel
Müller: Die Adepten. Aus der Reihe „Zeitgenossen“
Mit
freundlicher Unterstützung der Hessischen Landeszentrale für
politische Bildung
Vielleicht
ist die Wirkung auf aktuelle Literatur die wichtigste Form von
„literarischem Erbe“ überhaupt, und Georg Büchner, dessen
Zeitgenossen die Veranstaltungsreihe vorstellt, wurde für viele noch
lange nach seinem Tod „Zeitgenosse“ in dem Sinn, dass er als
aktueller Autor verstanden wurde.
Georg
Büchners großer Einfluss auf die deutsche Literatur zu Beginn des
20. Jahrhunderts ist unbestritten und offensichtlich: die Autor*innen
der Jahrhundertwende von Frank Wederkind über Franz Werfel bis zu
Stadler, Trakl und Toller haben ihren Blick auf den „gemeinen Mann“
an Büchner geschult. In der Gegenwart bietet das zeitlose Werk
Büchners Anknüpfungs- und Reibungspunkte. Bert Brecht und Heiner
Müller, Hans-Magnus Enzensberger und Alexander Kluge haben sich an
Büchner abgearbeitet, einige Büchnerpreisträger*innen haben
großartige Beiträge in ihrer Dankesrede geliefert.
In
Darmstadt sind es die Autoren der „Dachstube“, für die Büchner
prägend wird: Theo Haubach und Carlo Mierendorff, Kasimir Edschmid,
Hans Schiebelhuth und Fritz Usinger verstanden sich als Büchners
Enkel – Büchners Großneffe Anton ging mit ihnen zur Schule.
Andel
Müller war mehr als dreißig Jahre lang Deutschlehrer am
Max-Planck-Gymnasium in Gross-Umstadt, über 15 Jahre lang Leiter des
Darmstädter Literaturhauses. 2018 erschien sein autobiographischer
Roman „Rockin‘ Rausch“.
Im jährlichen Wechsel unterstützt hr2 in Hessen Veranstaltungen zu einem Tag der Literatur und einem Tag der Musik.
2018 beteiligen sich auch die Riedstädter Büchner-Aktivisten mit einem gemeinsamen Musikprogramm: BücherHaus und BüchnerBühne haben einen hochkompetenten Referenten gewonnen, der wie kaum ein anderer literarische und musikalische Kompetenz verbindet:
Georg Büchner und die Musik
Chefdramaturg der Oper Frankfurt zu Gast bei der BüchnerBühne Riedstadt – Vortrag mit Hörbeispielen am 6. Mai 2018
In einer gemeinsamen Veranstaltung der BüchnerBühne Riedstadt und des Fördervereins Büchnerhaus zeigt Prof. Dr. Norbert Abels, dass Büchner nicht nur in der Literatur des zwanzigsten Jahrhunderts, sondern eben auch in der Musik zahlreiche Spuren hinterlassen hat.
Vortrag und Gespräch mit Christian Suhr und Peter Brunner sowie mit zahlreichen Hörbeispielen findet am Sonntag, 6. Mai 2018 um 16:00 Uhr im Theatersaal der BüchnerBühne in Riedstadt-Leeheim (Kirchstraße 16) statt.
Das Theatercafé öffnet für die Gäste bereits um 15:00 Uhr. An diesem Tag bleibt das Museum BücherHaus geschlossen.
Alban Berg komponierte seinen Wozzek schon, als die korrekte Lesung „Woyzeck“ noch gar nicht erkannt worden war. Auch die 1926 erstaufgeführte Oper von Manfred Gurlitt ist, nicht zuletzt durch die Doppelinszenierung der Darmstädter Bühne, als Büchner-Musikstück bekannt. Norbert Abels, der Chefdramaturg der Oper Frankfurt, hat sich als Germanist und als Musikwissenschaftler mit Büchner in der Musik beschäftigt; für die Wozzek-Aufführung der Oper Frankfurt führte er die Dramaturgie.
In seinem Vortrag wird er mit zahlreichen Hörbeispielen erläutern, wie sich „ … die singuläre Position Büchners … Gegensätze unversöhnt gelassen zu haben“(Abels) in zeitgenössischer Musik wiederfindet.
Tatsächlich kennt Abels sehr viel mehr musikalische Annäherungen an Büchners Werk als „nur“ die Woyzeck-Adaptionen; in Wien und Magdeburg ist beispielsweise gerade Gottfried von Einems „Danton“ auf der Bühne (bei youtube findet sich hier eine Aufzeichnung der Inszenierung unter Lothar Zagrosek 1983 in Salzburg), unter anderem wird Abels auch erstmals von einer neu komponierten, noch unaufgeführten Oper zu Leonce und Lena berichten.
Norbert Abels studierte Literatur- und Musikwissenschaft, Philosophie und Judaistik. Er ist Autor zahlreicher kulturkritischer Studien und Bücher. Seit 1980 Literaturdozent am Media-Campus Frankfurt. Seit 1985 an der Oper Frankfurt tätig, ab 1997 als Chefdramaturg. Seit 2005 Professor für Theaterdramaturgie an der Folkwang-Universität der Künste, seit 2006 Mitglied der Deutschen Akademie der Darstellenden Künste. Zahlreiche Gastdramaturgien, u. a. von 2003 bis 2010 bei den Bayreuther Festspielen sowie auf internationalen Bühnen.
Die Vortragsveranstaltung ist Bestandteil des hessenweiten Aktionstages „Musikland Hessen – Ein Tag für die Musik“ unter der Federführung von hr2-kultur, dem Kulturprogramm des Hessischen Rundfunks. Gemeinsam mit dem Hessischen Ministerium für Wissenschaft und Kunst (HMWK), dem Landesmusikrat Hessen, musikfördernden Institutionen, Archiven, Initiativen und Vereinen in zahlreichen hessischen Städten und Gemeinden soll Musik aus, über und in Hessen erlebbar gemacht werden.
Das Projekt wird von all diesen Partnern mitgetragen und soll kontinuierlich wachsen. Ein wichtiges Ziel ist die Erschließung des musikalischen Erbes unseres Bundeslandes. Dieses soll einer breiteren Öffentlichkeit ebenso näher gebracht werden, wie die gegenwärtige lebendige musikalische Vielfalt Hessens.
Eintrittskarten für die Veranstaltung zum Preis von 15 Euro sind online über den Ticketshop unter www.buechnerbühne.de und bei allen bekannten Vorverkaufsstellen über Reservix erhältlich. Zusätzlich fungieren die Buchhandlungen Bornhofen in Gernsheim und Faktotum in Wolfskehlen, die Infothek des Landratsames in Groß-Gerau sowie „Florales & Handgemachtes“ in Goddelau, Weidstraße 5 F als örtliche Vorverkaufsstellen des Veranstalters. Karten an der Abendkasse kosten generell zwei Euro mehr.