Neues aus Buechnerland

Peter Brunners Buechnerblog

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Isaak Maus

In dem rheinhessischen Örtchen Badenheim, in dem ich geboren wurde, lebte 150 Jahre früher der „Bauer mit dem Dichterspleen“, Isaak Maus.

Kürzlich fiel mir „Mainz zwischen Rot und Schwarz. Die Mainzer Revolution 1792 – 1793 in Schriften, Reden und Briefen“, herausgegeben von Claus Träger, 1963 bei Rütten und Loening., Berlin, in die Hände.

Neben zahlreichen anderen wunderbaren Texten pro und contra erster Deutscher Republik  findet sich dort auch Maus´ fiktiver Brief an den Kurfürst Friedrich Karl Joseph von Erthal, den ich hier eingestellt habe.

Für mich war spannend zu lesen, wie aus der Unterdrückung heraus das Vertrauen auf die Gottgegebenheit der Fürsten langsam zur Rechtfertigung des Aufstandes gegen sie wird.

Neuerscheinung

Titel “Stadtspaziergänge 3: Waschen, … Agnes Schmidt, die Leiterin der Luise-Büchner-Bibliothek in Darmstadt, hat den dritten Band ihrer schönen Reihe „Stadtrundgänge: Darmstadt aus Frauensicht“ unter dem Titel „Waschen, Kochen, Baden“ herausgegeben.

Abgesehen von den vielen Darmstadt-Informationen ist dies auch die erste Veröffentlichung mit dem kürzlich von Frau Schmidt gefundenen Mathilde-Büchner-Bild. Dazu kommt der in jeder Hinsicht passende Hinweis auf Mathildes Bruder Wilhelm und seine Verdienste um saubere Wäsche.

 

 Stadtspaziergänge 3, SS 32 33Stadtspaziergänge 3, SS 18 19

Jeder Band (die ersten beiden heißen „Von der Marktfrau zur Studentin“ und „Kinder, Küche, Kunst“) kostet 12 Euro und ist im Buchhandel, im Ticket-Shop am Luisenplatz, im Museumsshop auf der Mathildenhöhe, im Shop des Hess. Landesmuseums am Luisenplatz und in der Luise-Büchner-Bibliothek (während der Öffnungszeiten) zu beziehen.

Presse zum Büchner-Buch

Im „Neuen Deutschland“ lobt Dieter Wittich, der bereits 1971 „Schriften zum kleinbürgerlichen Materialismus in Deutschland / [Von] Vogt, Moleschott ; Büchner.“ veröffentlichte: „Das Buch besticht nicht nur durch seine fleißigen Recherchen, sondern auch durch seine Aufmachung – im Großformat und auf Glanzpapier, mit einer Fülle von Abbildungen. Zu recht erhielt es den »Hessenbuch-Preis«.“

Allerdings: „Unerwähnt bleibt leider auch die Frage, warum keines der Geschwister Georgs trotz des ihnen allesamt eigenen »Wunsches, die Welt zu verändern« bereit war, politisch der Entschlossenheit des ältesten Bruders zu folgen. Sie fand etwa im »Hessischen Landboten« Ausdruck in der Losung »Friede den Hütten! Krieg den Palästen!«

Lieber Professor Wittich: Danke für die Blumen!

Wir sind nicht sicher, ob die politische Entschlossenheit der überlebenden Büchners wirklich so viel bescheidener war wie die Georgs: über Alexanders launische Berichte im „Tollen Jahr“ vergessen wir gerne, dass es 1848/49 für ihn und für Ludwig ums Leben ging; beide erhielten später Berufsverbot, Alexander musste ins Exil. Luises Austritt aus dem behüteten „höhere Tochter-Dasein“ mit der Veröffentlichung von Die Frauen und ihr Beruf  bedurfte großen Mutes und des Willens zur Veränderung, was zweifellos für politische Entschlossenheit spricht. Wilhelm schließlich hat sich 1849 ins erste wirklich gewählte hessische Parlament wählen lassen und sein Leben lang politische Entschlossenheit an den Tag gelegt. Und Georgs „politische Entschlossenheit“ hätte als Lebensform eines Züricher Professors wohl auch andere Formen angenommen – leider kam es nicht dazu.

Leser des DARMSTÄDTER ECHO zu Gast in der Villa Büchner

An die hundert  Gäste hatten sich binnen einer Stunde telefonisch für die angebotene Besichtigung der Pfungstädter Villa Büchner auf der „ECHO-Sommertour“ angemeldet.

Heute morgen berichtet das ECHO:

http://echo-online.de/3/template_detail.php3?id=770937&search_text=pfungstadt

und bietet online noch mehr Fotos unter:

http://www.echo-online.de/sub/events/galerie20090723tour/

Alle wollen wiederkommen, wenn das Einweihungsfest gefeiert wird!

Zu Beginn

(c) Ripi@gmx2.de

Letztenendes ist ein „Büchner-Argument“ ausschlaggebend dafür geworden, dieses Blog-Experiment zu beginnen:

Luise und Georg, Ludwig und Alexander hätten nicht gezögert, auch dieses Mittel zur Verbreitung ihrer Erkenntnisse (oder dessen, was sie dafür hielten) zu nutzen.

Außerdem bieten die Neuigkeiten der letzten Monate schon so viel Material, dass mir nicht bange davor wird, hier peinlich schweigen zu müssen.

Bleiben Sie neugierig, kommen Sie wieder

Peter Brunner

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