Die von der Darmstädter Luise Büchner-Gesellschaft eingesetzte Jury des Luise Büchner-Preises für Publizistik hat auf ihrer Sitzung am 26. Mai 2014 einstimmig beschlossen, den diesjährigen Preis an die Journalistin Lisa Ortgies zu verleihen. Ihre Begründung lautet:

Die 1966 geborene Journalistin steht in ihrer Arbeit für einen modernen Feminismus, der selbstbewusst und unverkrampft die Hälfte des Himmels für die Frauen reklamiert. In ihren Publikationen und Moderationen vertritt sie ihre Haltung sympathisch und konsequent.
Frau Ortgies moderiert seit 1997 die WDR-Sendung „FrauTV“. Dort gelingt es ihr stets, informativ und aufklärerisch die noch immer fehlende Chancengleichheit, ungleiche Bezahlung, die Probleme alleinerziehender berufstätiger Mütter, Gewalt gegen Frauen und die Berufswahl junger Mädchen zu thematisieren und dabei klar feministische Position zu beziehen. Damit steht sie in der Tradition von Luise Büchner, die mit ihren Schriften und Vorträgen Frauen zu mehr Selbstbewusstsein und eigenständigem Handeln anregte. Was Luise Büchner Mitte des 19. Jahrhunderts in Wort und Schrift begann, setzt Lisa Ortgies heute auf dem Bildschirm fort. Ihre Veröffentlichungen und Sendungen greifen Vorurteile und Diskriminierung im Alltag humorvoll auf und zeigen, dass die Welt ohne Feminismus nicht besser werden kann.

Nach Bascha Mika (2012) und Julia Voss (2013) ist Lisa Ortgies die dritte Trägerin des jungen Darmstädter Preises. Er wird vergeben in Erinnerung an die Darmstädter Autorin, Publizistin, Historikerin und Politikerin Luise Büchner (1821 – 1877).

Der Jury gehören Iris Bachmann; Mitglied des Magistrats der Wissenschaftsstadt Darmstadt, Dr. Ursula Eul für den Darmstädter Lions-Club „Louise Büchner“, Dr. Jutta Schütz für die Redaktion der Frauenzeitschrift „Mathilde“, der Feuilletonchef des Darmstädter Echo, Johannes Breckner, und der Ressortleiter „Kultur und Bildung“ beim Sender hr2, Hans Sarkowicz, an; dazu die Vorstandsmitglieder der Luise Büchner-Gesellschaft Agnes Schmidt, Ilse Kuchemüller, Peter Brunner und Heiner Dieckmann.

Für die Preisverleihung ist der erste Sonntag nach Luise Büchners Todestag, dem 28. November, also Sonntag, der 30.11. 2014, als Ort das Literaturhaus Darmstadt vorgesehen.

Nach der Frankfurter Buchmesse, im Oktober 2014, wird die Luise Büchner-Gesellschaft die Preisträgerin und ihre Laudatorin (oder den Laudator?!) in einer Pressekonferenz vorstellen.

 Zum Hintergrund:

 

 

 

Luise-Büchner-Preis für Publizistik

Luise Büchner (12. Juni 1821 – 28. November 1877) war eine bedeutende Schriftstellerin, Publizistin und Frauenrechtlerin des neunzehnten Jahrhunderts.
In ihren Veröffentlichungen zur Frauenfrage forderte sie eine gleichwertigeSchulbildung für Mädchen und Jungen sowie die Zulassung von Frauen zu qualifizierten Berufen.
Die Luise Büchner-Gesellschaft e.V., die sich zur Bewahrung und Fortsetzung ihrer Arbeit verpflichtet hat, verleiht seit 2012 den

Luise-Büchner-Preis für Publizistik

Mit dem Preis sollen Autorinnen und Autoren ausgezeichnet werden, die in Artikeln oder Büchern die Ungleichheiten zwischen den Geschlechtern in der Gegenwart aufdecken und Wege zu einer geschlechtsgerechten Gesellschaft aufzeigen. Erste Preisträgerin war die Berliner Publizistin Bascha Mika. Durch die Unterstützung des DARMSTÄDTER ECHO, der Stadt Darmstadt und weiterer Darmstädter Institutionen ist der Preis dotiert mit der Gestaltung

einer ganze Zeitungsseite des DARMSTÄDTER ECHO

in Abstimmung mit dessen Redaktion sowie mit einer Geldsumme von

2.500 Euro

Damit soll der Preisträgerin oder dem Preisträger die Möglichkeit eröffnet werden, sich der Öffentlichkeit unabhängig von einem redaktionellen Auftrag vorzustellen.
Über die Vergabe des Preises entscheidet eine mindestens siebenköpfige Jury, die der Vorstand der Gesellschaft beruft. Neben drei Beauftragten des Vorstandes gehören ihr eine Vertreterin des DE und der Stadt Darmstadt an, daneben mindestens eine weitere publizistisch tätige Person. Die PreisträgerInnen vergangener Jahre werden eingeladen, die Jury mit Hinweisen und Vorschlägen zu unterstützen.

Der Preis wird in Darmstadt vergeben.

von Peter Brunner