„Er hat sich gewundert, dass die Leute bereit sind, ihr Elend zu tragen, und wollte die Bevölkerung mit seinem Hessischen Landboten aufrütteln … Er wollte, wie er selber gesagt hat, die Leute beim Geldsack packen. … (Der Landbote) ist im Grunde sein erster literarischer Versuch“ (Hauschild)
Nach der Wiederholung gestern Abend auf ZDF-Kultur steht die umfangreiche und höchst informative Dokumentation
Büchner-Protokoll
u.a. mit Reinhard Pabst und Jan-Christoph Hauschild, Buch und Regie Dag Freyer, hier in der „Mediathek“ zum Ansehen zur Verfügung – nicht verpassen!
Freyer führt zu zahlreichen Orten Georg Büchners, darunter zum Reuss’schen Landhaus bei Straßburg, auf das Pabst aufmerksam machte. Er wirft einen Blick in Malte Kreutzfeldts Darmstädter Inszenierungen, geht einen Weg durch Waldersbach mit Caroline Fellrath vom Oberlinmuseum und bietet gegen Ende eine höchst informative Schilderung der Untersuchungen Büchners am Hirn der Barbe von Professor Werner Kloas vom Leibniz-Institut für Gewässerökologie („ … ist eigentlich nach wie vor aktuell, … ”); dabei werden wir Augenzeuge der Untersuchung!
Es folgt eine Würdigung Büchners wissenschaftlicher Arbeit durch den Züricher Wissenschaftshistoriker Michael Hagner („der wohl beste Kenner seines wissenschaftlichen Werkes …“ – hier habe ich über seine Beteiligung am Gespräch im Senckenberg-Museum am 28. 9. 2012 berichtet): „Würden Sie sagen, dass die literarische Modernität Büchners … zum Teil auch seiner wissenschaftlichen Arbeit geschuldet ist?“ „ Das is‘ ’ne große These, aber ich glaube, die kann man vertreten … (weil er) ein Anatom des tierischen Gehirns war, und gleichzeitig aber auch ein Anatom des menschlichen Geistes„
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