Erstmals vergibt die Luise-Büchner-Gesellschaft e. V. in diesem Jahr ihren

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Luise-Büchner-Preis für Publizistik.

 

Luise Büchner (12. Juni 1821 – 28. November 1877) war eine bedeutende Schriftstellerin, Publizistin und Frauenrechtlerin des neunzehnten Jahrhunderts. In ihren Veröffentlichungen zur Frauenfrage forderte sie eine gleichwertige Schulbildung für Mädchen und Jungen sowie die Zulassung von Frauen zu qualifizierten Berufen. Die Luise Büchner-Gesellschaft e.V., die sich zur Bewahrung und Fortsetzung ihrer Arbeit verpflichtet hat, verleiht zum ersten Mal 2012 den

Luise-Büchner-Preis für Publizistik

Mit dem Preis sollen Autorinnen und Autoren ausgezeichnet werden, die in Artikeln oder Büchern die Ungleichheiten zwischen den Geschlechtern in der Gegenwart aufdecken und Wege zu einer geschlechtsgerechten Gesellschaft aufzeigen. Durch die Unterstützung des DARMSTÄDTER ECHO, der Stadt Darmstadt, der Sparkasse Darmstadt und weiterer Unterstützer ist der Preis dotiert mit der Gestaltung

einer ganze Zeitungsseite des DARMSTÄDTER ECHO

in Abstimmung mit dessen Redaktion sowie

mit einer Geldsumme von 2.500 Euro

Damit soll der Preisträgerin oder dem Preisträger die Möglichkeit eröffnet werden, sich der Öffentlichkeit unabhängig von einem redaktionellen Auftrag vorzustellen.

Über die Vergabe des Preises entscheidet eine mindestens siebenköpfige Jury, die der Vorstand der Gesellschaft beruft. Neben drei Beauftragten des Vorstandes gehören ihr eine Vertreterin des DE und der Stadt Darmstadt an, daneben mindestens eine weitere publizistisch tätige Person. Die PreisträgerInnen vergangener Jahre werden eingeladen, die Jury mit Hinweisen und Vorschlägen zu unterstützen.

Der Preis wird in Darmstadt vergeben.

 2012 ist die Preisträgerin die Publizistin Bascha Mika, sie nimmt den Preis am Sonntag, dem 2. Dezember in Darmstadt entgegen.

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Hier die Würdigung der Jury:

Frau Mika beobachtet mit präzisem und scharfem Blick die Widersprüche der Geschlechterverhältnisse unserer Zeit. In ihren Artikeln, Büchern und Vorträgen weist sie nicht nur auf die strukturelle Hindernisse der Gleichstellung zwischen Frauen und Männern hin, sondern macht auch auf die unbequeme Wahrheit aufmerksam, dass Frauen oft selbst der Faszination traditioneller Rollen erliegen und ihrer eigenen Selbstbestimmung im Wege stehen.

Mit kritischem, nicht zuletzt selbstkritischem, Blick auf die Stellung der Frau in der Gesellschaft steht sie in der Tradition gesellschaftlich relevanter Publizistik, wie sie in ihrer Zeit vorbildlich von Luise Büchner verkörpert wurde.

 

Bei der Pressekonferenz am Freitag, dem 16. November, im Darmstädter Literaturhaus stellte die Gesellschaft ihre Preisträgerin vor.

Bascha Mika war erst durch die Preisverleihung auf Luise Büchner und ihr Werk aufmerksam geworden, aber inzwischen hat sie sie als geistesverwandt entdeckt: „Über allem steht die Selbstbestimmung von Frauen, es geht neben ökonomischer Unabhängigkeit im Beruf auch um Selbstfindung, Verankerung in der Welt und selbstbestimmt organisiertes Privatleben“ sagte sie. Ihr Werk „Die Feigheit der Frauen“ nannte sie eine Streitschrift, die sich der Tatsache stelle, dass die öffentliche Debatte jahrzehntelang die Strukturen diskutierte, in denen sich das Geschlechterverhältnis bewegt. Ihr sei es um die Haltung der Frauen, den subjektiven Faktor, gegangen; nicht um die Bedeutung der Strukturen zu relativieren, sondern um die Betrachtung um diesen wichtigen Aspekt zu ergänzen. Gerade darin sehe sie ein wichtige Parallele zu Luise Büchner, die ja auch immer wieder an die Frauen selbst appellierte. Ihr Rat an junge Frauen von heute:

 

„An allen Stellen auf Augenhöhe beharren!“

 

Bascha Mika hat sich schon jetzt als hervorragende Wahl zur ersten Preisträgerin  erwiesen, und frau darf gespannt auf ihren Beitrag zur Verleihung am 2. Dezember warten.

 Das Darmstädter ECHO berichtet hier, Die FAZ Rhein Main ebenfalls am 19.11., der Artikel ist (noch?) nicht online. 

Die feierliche Preisverleihung erfolgt am Sonntag, dem 2. Dezember, um 11 Uhr im Literaturhaus Darmstadt vor geladenen Gästen. Interessentinnen können per E-Mail um Eintrittskarten bitten (Vorstand@Luise-Buechner-Gesellschaft.de).