Mit folgendem Text übermittelt das Freie Deutsche Hochstift die gute Nachricht, die allein darum korrigiert werden sollte, dass Büchners Heimat weder verloren war noch neu eingerichtet werden musste – die bleibt sein Geburtshaus in Riedstadt-Goddelau, von mir aus auch noch Darmstadt, wo er aufwuchs.

Büchner hätte vermutlich eine Formulierung gefunden, die den Begriff vom Ort zum Sinn überführt hätte.

„Es will mer net in de Kopp enei, des uf aomol soll Frankfort sei Heimat sei” hätte Friedrich Stoltze vielleicht gedichtet, der seine Frankfurter noch sämtlich persönlich kannte und dessen Frankfurt gar nicht hessisch war.

Für Hessen konnte jedenfalls eine hochgradige Peinlichkeit gerade noch verhindert werden. Es ist mehr als angemessen, dass das Zentrum der Büchnerforschung in Hessen angesiedelt ist – jetzt hoffen wir auf Vertiefung gewonnener und Erarbeitung neuer Erkenntnis!

 

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Pressemitteilung
12.04.2018

BÜCHNER IN FRANKFURT
Die Forschungsstelle Georg Büchner zieht an den Main /
Das Freie Deutsche Hochstift übernimmt weitere Büchner-Autographen
Im Vorfeld der im Freien Deutschen Hochstift / Frankfurter Goethe-Museum stattfindenden Tagung ‚Georg
Büchner und die Romantik‘ (12.-14. April 2018) geben die Tagungsleiter Prof. Dr. Burghard Dedner
(Marburg/Lahn) und Prof. Dr. Roland Borgards (Frankfurt/Main) bekannt, dass die Berufung von Herrn
Borgards an die Johann Wolfgang Goethe-Universität es möglich macht, die ‚Forschungsstelle Georg
Büchner‘ im Laufe der nächsten Jahre sukzessive an die Frankfurter Hochschule zu überführen. Prof. Dr.
Dedner zeigt sich erfreut über den Wechsel: „Ich bin sehr glücklich, dass Büchner in Frankfurt eine neue
Heimat findet und die Goethe-Universität Zentrum der internationalen Büchner-Forschung wird.“ Herr
Borgards wird die Leitung von Herrn Dedner übernehmen, der in den Ruhestand tritt, den gemeinsamen
Projekten jedoch weiter verbunden bleibt.
Die Forschungsstelle wurde 1980 am Institut für Neuere deutsche Literatur der Philipps-Universität
Marburg eingerichtet und war seitdem für zahlreiche wichtige Aktivitäten rund um den Dichter
verantwortlich, etwa für die große Landesausstellung ‚Georg Büchner – Revolutionär mit Feder und Skalpell‘
(2013/14), vor allem aber für die 18-bändige Marburger Ausgabe von Büchners ‚Sämtlichen Werke und
Schriften‘, die 2013 abgeschlossen wurde, sowie in letzter Zeit für den Aufbau des buechnerportal.de.
In Kooperation mit dem Trierer K
ompetenzzentrum für elektronische Erschließungs- und
Publikationsverfahren
wird sich die vorläufig teils noch in Marburg, teils auch schon in Frankfurt
angesiedelte Forschungsstelle demnächst einer wichtigen neuen Aufgabe widmen: der Digitalisierung und
Online-Publikation der Marburger Büchner Ausgabe. Das Großprojekt, dessen Finanzierung soeben von der
Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) bewilligt wurde, ist auf vier Jahre befristet: „Es ist ein weiterer
wichtiger Schritt in der Büchner-Forschung, der uns ermöglicht, die historisch-kritische Ausgabe einer
interessierten Öffentlichkeit online zur Verfügung stellen zu können“, so Borgards. Das Projekt wird auch
vom Hessischen Ministerium für Wissenschaft und Kunst finanziell unterstützt.
Auch die Direktorin des Freien Deutschen Hochstifts, Prof. Dr. Anne Bohnenkamp-Renken, kann in Sachen
Büchner gute Nachrichten vermelden. Im Kontext der Tagung übernimmt das Hochstift von der SparkassenKulturstiftung Hessen-Thüringen zwei höchst bedeutende Autographen des Dichters: einen Brief an Georg
Geilfus (Straßburg, etwa 25. Juli 1836) und ein Stammbuchblatt für Edouard Reuss (Straßburg 31. Juli 1833).
2015 hatte die Stiftung dem Haus bereits drei Briefe an die Straßburger Studienfreunde Adolf und August
Stöber (1832/33) übergeben, 2014 kam das berühmte Büchner-Porträt von Alexis Muston (1833) hinzu.
Ferner berichtet Bohnenkamp von einer Neuerwerbung aus dem französischen Handel: ein ‚CommersLieder-Buch‘ der Straßburger Studentenverbindung ‚Eugenia‘, in der der Medizinstudent Georg Büchner
einige der dauerhaftesten Freundschaften seines Lebens knüpfte. Das Kommersbuch, das im Rahmen der
Büchner-Tagung erstmals der Öffentlichkeit vorgestellt wird, gibt einen genauen Einblick in das
Verbindungsleben, auch Büchner wird mehrfach erwähnt.
Frau Bohnenkamp betont die Bedeutung der räumlichen Konzentration der Büchner-Forschungsstelle und
der wertvollen Büchner-Manuskripte in Frankfurt: „Gerade im Hinblick auf das derzeit entstehende
Deutsche Romantik-Museum ist es sehr erfreulich, dass diese thematische Akzentuierung in Frankfurt
möglich ist. Sie wird uns neue Perspektiven auf die Akteure der Epoche der Romantik und ihren
Zeitgenossen ermöglichen. Ich danke der Sparkassen-Kulturstiftung Hessen-Thüringen für die für unsere
Arbeit sehr wichtige, kontinuierliche Unterstützung. Über die Fortführung der gemeinsamen BüchnerForschungstätigkeit mit der Universität, der Büchner-Forschungsstelle und der Georg Büchner Gesellschaft
freue ich mich sehr.

 

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von Peter Brunner

 

Peter Brunner

Peter Brunner