Neues aus Buechnerland

Peter Brunners Buechnerblog

Büchners Welt – der Podcast von Luise und Peter

Nach der Erstsendung auf RadioDarmstadt  werden hier alle Folgen des Podcast zu finden sein – ganz bequem zum Anhören per Mausklick. 

Selbstverständlich finden Sie die Folgen auch auf allen gängigen Portalen zum Anhören wo´s beliebt. 

Zur Sendung

Im Kern der Sendereihe Büchners Welt steht Georg Büchner. Um ihn, seine Werke, seine Familie und seine Freundschaften spinnt sich ein Netz von Bezügen, Wirkungen, Ereignissen und Forschungen, die schier endlos erscheinen und in diesem Vielklang auch noch lange nicht abschließend beschrieben sind, ja wohl gar nicht abgeschlossen werden können.

Luise und Peter Brunner wollen in ihrer Sendung gemeinsam mit den Zuhörer:innen in diese Welt eintauchen. Dabei spielen nicht nur Büchners familiäre Bande eine zentrale Rolle, sondern auch die Vater-Tochter Beziehung zwischen Peter und Luise.

Peter Brunner beschäftigt sich seit Anfang der 2000er Jahre intensiv mit der Familie Büchner und begann, sich für die Sanierung der Pfungstädter Villa Büchner zu engagieren. Später hat er die Familienbiographie „Die Büchners oder der Versuch, die Welt zu verändern“ mit zwei Ko-Autoren veröffentlicht, Veranstaltungen in Darmstadt zu Georg Büchners 200. Geburtstag kuratiert, Aufsätze und Textbeiträge zum Thema veröffentlicht, zahlreiche Bilder und Texte zusammengetragen und den Stammbaum der Familie zusammengestellt und erweitert. Seit 2017 leitet er das Museum Büchnerhaus in Georg Büchners Geburtshaus in Riedstadt-Goddelau und ist Gründungsmitglied des hessischen Literaturrates, der Luise Büchner-Gesellschaft und von „BüchnerFindetStatt“.

Peters Tochter Luise ist heute Soziologin und Gewerkschaftssekretärin. Seit ihrer frühen Kindheit erlebt sie die lebendigen Geschichten, die ihr Vater von den Büchners erzählt. Zwar ist sie vertraut mit den zahlreichen Figuren und Anekdoten, die sich um die Büchners ranken, doch es gibt viele lose Enden der Erzählungen und viele ungeklärte Kontexte. In dieser Sendung will Luise versuchen, diese nie zu Ende geknüpften Netze von Zusammenhängen zu verbinden und die überraschenden aktuellen Bezüge zu hinterfragen. Peter stellt sich diesem Versuch, in jeder Folge im Gespräch mit seiner Tochter einer offenen Frage nachzugehen – von den politischen und historischen Hintergründen über die literarischen und wissenschaftlichen Aufsätze bis zu den Familienmitgliedern in der Welt der Büchners.

Das Jingle zum Podcast: die Büchnerband mit „Friede den Hütten, Krieg den Palästen“

 

 

Der „Teaser“ zum Podcast- kleine Einführung in knapp drei Minuten als Verführung zum zuhören

I: Einleitung

Für Peter hat es nicht mit Georg begonnen, sondern mit dessen Bruder Wilhelm und einer alten Villa. Er stolperte über die Geschichte der Büchners – und kann nicht mehr loslassen. Jahre später sitzt er mit seiner Tochter Luise im Studio und erzählt, wie aus Neugier eine Obsession wurde. Wer waren die Büchners und warum lohnt es sich, über sie zu sprechen? War Georg Büchner ein Genie? Und die wichtigste Frage: Wurde Luise wirklich nicht nach Luise Büchner benannt?

 

 

II: Historischer Kontext:
Das lange 19. Jahrhundert


Damit wir uns in Büchners Welt stürzen können, sollten wir zunächst über den historischen und gesellschaftlichen Kontext sprechen: Der Historiker Eric Hobsbawm prägte den Begriff des Langen 19. Jahrhunderts von 1789 (Französische Revolution) bis 1914 (Erster Weltkrieg). Welche politischen Verhältnisse prägten die Büchners zu der Zeit? In welcher Welt leben sie? Und warum ist dieses Wissen oft so schwer zu verstehen und wie und wo könnte das besser gelingen?

III: Der junge Georg



Nachdem wir in Folge 2 über die Jahre vor Georgs Geburt gesprochen haben, beschäftigen wir uns hier mit den ersten Jahren seines Lebens. Georg wurde 1813 als erstes Kind des Arztes Karl Ernst Büchner und Louise Caroline Büchner, geborene Reuß, geboren. Nach mehreren Wohnungswechseln kommt die Familie in ihrem Haus in Darmstadt an. War die Familie wirklich zu 9. oder gab es noch mehr Personen, die mit ihnen zusammen gelebt haben? Was wissen wir über Georgs Schulzeit und über seine frühe Politisierung? Und warum hält er am Gymnasium eine Rede über einen alten Römer?

IV: Georg in Straßburg

Nach Georgs Abitur soll er als der Erstgeborene in seiner Familie und als Sohn eines Arztes selbst auch Medizin studieren. Er darf ins Ausland gehen und beginnt in Straßburg sein Studium. Er ist überwältigt von der Großstadt, der Offenheit der politischen Debatte, der Präsenz der „Gewitterstimmung“ seit der Revolution und wird zum überzeugten Republikaner. Georg liest, schreibt, studiert, wandert – und verliebt sich. Wir sprechen in dieser Folge aber auch darüber, woher wir die ganzen Informationen über die Büchners eigentlich haben. Und was ist eigentlich eine Botanisiertrommel? 

V: Ein Bild von Georg

Georg verlässt das große Straßburg und fühlt sich nach Gießen verbannt. Aber bevor er dorthin aufbricht, wandert er durch den Odenwald, über den Frankenstein, Zwingenberg und den Melibokus. Auf dieser Wanderung entstehen zwei kleine Zeichnungen von Georg, die sein Freund Alexis Muston anfertigt. Das bringt uns zu den Fragen, welche Bilder es von den Büchners gibt – und welche nicht. Gibt es echte Portraits und woher wissen wir überhaupt, welche authentisch sind?

Wir sprechen über die Malaria im hessischen Ried, Einsamkeit in der Provinz und über das Motto, das Georgs Leben prägte. Und war Georg eigentlich ein lebenslustiger Mensch?

VI: Gießen, 1834:

Georg ist neu in der Stadt und niedergeschlagen – aber nicht tatenlos. Er schreibt wohl seinen bekanntesten Brief, der heute Fatalismusbrief genannt wird. Er trifft auf politische Netzwerke, schließt Freundschaften, eckt aber auch an – nicht zuletzt bei Burschenschaftern, die ihm eine „Katzenmusik“ bringen.

Wir klären, was das eigentlich ist und widmen uns der Frage, was Georg motivierte, politisch aktiv zu werden.

 

 

Nicht jede Unwahrscheinlichkeit ist ein Aprilscherz

 

Ich gebe es zu: das klang bei diesem Veröffentlichungsdatum schon sehr nach dem inzwischen hier üblich gewordenen Aprilscherz – aber diesmal war der Scherz, dass er keiner war

Robert Lochner ist wahrhaftig ein Ur-Ur-Groß-Cousin Georg Büchners, ein direkter Nachfahre des Gießener Friedrich Georg Büchner, Ernst Büchners Bruder. Dessen Sohn Friedrich (1826 – 1902) war hier auch schon Thema, ebenso wie die „Märchenmuhme“ Martha Frohwein-Büchner aus derselben Familie. Es steht ausser Zweifel, dass Georg Büchner in seiner Gießener Zeit Kontakt zu diesem Onkel und dessen Familie hatte.

Vater und Sohn Lochner, Louis P. und Robert, waren beide bedeutende Journalisten von einigem Einfluß auf die US-Berichterstattung über Deutschland. Louis Lochners Erinnerungen „Stets das Unerwartete“ sind ein sehr lesenswerter Bericht über die Jahre 1921 – 1952. Er ist der erste Herausgeber von Auszügen aus den Tagebüchern Joseph Goebbels (1948) und konnte erreichen, dass die NS-Mitgliederkartei in München der Vernichtung als Altpapier entging. Mit „Die Mächtigen und der Tyrann“ (1955) hat er ein umstrittenes Werk voller Relativierungen und Rechtfertigungen zur Verwicklung der Deutschen Industrie in den Nationalsozialismus vorgelegt.     

Sein Sohn Robert wurde ebenfalls Korrespondent der US-Presse in Deutschland. Seine Rolle in der Mediengeschichte Deutschlands zwischen 1945 und 1960 ist kaum zu überschätzen. So war er an der Gründung des Hessischen Rundfunks beteiligt, Sprecher der US-Militärregierung und Chefredakteur der Neuen Zeitung, Frankfurt.

Elizabeth Sailer beim Besuch im BüchnerHaus



Bei den US-amerikanischen Nachfahren der Familie hat sich Erinnerung an eine Verbindung zu Georg Büchner erhalten, verbunden mit der Überlieferungsgeschichte eines historischen Aquarells. Dieses Bild wurde im Sommer 2024 dem Büchnerhaus geschenkt, wir habe es mittlerweile einigen Vergleichen und Untersuchungen unterzogen und restauratorisch gesichert. Mehr dazu später.

Das bekannteste Büchner-Zitat? „Ish bin ein Bearleener“!

Büchnerstadt Riedstadt, 1. April 2025


„Friede den Hütten, Krieg den Palästen“! scheint die simple Antwort zu sein. Seit kurzem steht fest,  dass es mindestens eine weitere Parole gibt, die Weltgeltung erhielt, bisher aber nicht mit Georg Büchner in Verbindung gebracht wurde.

Es handelt sich um den Satz, den John F. Kennedy 1963 in Berlin ausrief – gestützt auf einen Schmierzettel, auf den der berühmte Ruf in Lautschrift für den Amerikaner notiert war: „Ish bin ein Bearleener“ (hier eine Abbildung des Originals aus dem Kennedy-Museum, Berlin):

 

Lochner kennedy

(darunter „Kiwis Romanus sum“ und „Lusd z nach Bearleen comen“)

Diesen Satz hat Robert Lochner, ein Verwandter Georg Büchners – sein Ur-Ur-Großcousin – als journalistischer Begleiter für Kennedy aufgeschrieben. Und auch der zweite, weniger bekannte Satz „Ich bin ein Bürger Roms“ ist ein deutliches Indiz für die Herkunft aus der büchnerschen republikanischen Überzeugung.

Im Büchnerhaus wurde das bei einem Besuch einer Verwandten Robert Lochners , Elizabeth Sailer, in Goddelau bekannt.

Elizabeth Sailer beim Besuch im BüchnerHaus

Sie schenkte dem Museum ein mit „Georg Büchner“ gekennzeichnetes Aquarellportrait aus dem 19. Jahrhundert, das ihre Ur-Ur-Großmutter Lina Büchner hinterließ. Das Bild reiste mit dem ebenfalls prominenten Journalisten Louis P. Lochner, der mit Lina Büchners Tochter Hilde Steinberger verheiratet war, bei der Ausweisung aus Deutschland mit in die USA.

Das Bild, das inzwischen ausführlichen Untersuchungen unterworfen wurde, wird in Kürze hier präsentiert und erläutert werden. 

Büchners Welt jetzt als podcast

Die gerade angekündigte Radioserie ist ab sofort auch bei den einschlägigen „hosts“ als podcast abruf- und abonnierbar. 

 

Damit stehen die Beiträge jederzeit und fast überall auf Abruf zur Verfügung. Falls Sie Nutzer eines Anbieters sind, bei dem sie Büchners Welt nicht finden, informieren Sie uns – wir versuchen dann, auch dort „zu landen“. 

 
 

Hören wir uns?

 

 

Nicht schon wieder Büchner …

… hieß die gelegentliche Klage meiner Tochter, wenn ich wieder von „meinen Büchners“ erzählte. Inzwischen ist daraus „Büchners Welt“ entstanden.

Büchners Welt bei Radio Darmstadt

 – eine neue Sendereihe bei Radio Darmstadt 

(UKW auf 103,4 MHz, Südhessen weit über DAB+ zu empfangen und live im Internet: https://radiodarmstadt.de und 7 Tage nach der Sendung in der RadaR+7 Mediathek)

 

die ab dem 27. Februar jeweils am 2ten und 4ten Donnerstag des Monats von 17 bis 18 Uhr gesendet wird. Die Sendungen dieser Reihe wird es auch, allerdings ohne Musik, als Podcast in allen gängigen Portalen geben. 

Im Kern von „Büchners Welt“ steht Georg Büchner. Um ihn, seine Werke, seine Familie und seine Freundschaften spinnt sich ein Netz von Bezügen, Wirkungen, Ereignissen und Forschungen, die schier endlos erscheinen und in diesem Vielklang auch noch lange nicht abschließend beschrieben sind, ja wohl gar nicht abgeschlossen werden können.

Luise und Peter Brunner wollen in ihrer Sendung gemeinsam mit den Zuhörer:innen in diese Welt eintauchen. Dabei spielen nicht nur Büchners familiäre Bande eine zentrale Rolle, sondern auch die Vater-Tochter Beziehung zwischen Peter und Luise.

Peter Brunner beschäftigt sich seit Anfang der 2000er Jahre intensiv mit der Familie Büchner und begann, sich für die Sanierung der Pfungstädter Villa Büchner zu engagieren. Später hat er die Familienbiographie „Die Büchners oder der Versuch, die Welt zu verändern“ mit zwei Ko-Autoren veröffentlicht, Veranstaltungen in Darmstadt zu Georg Büchners 200. Geburtstag kuratiert, Aufsätze und Textbeiträge zum Thema veröffentlicht, zahlreiche Bilder und Texte zusammengetragen und den Stammbaum der Familie zusammengestellt und erweitert. Seit 2017 leitet er das Museum Büchnerhaus in Georg Büchners Geburtshaus in Riedstadt-Goddelau und ist Gründungsmitglied des hessischen Literaturrates, der Luise Büchner-Gesellschaft und von „BüchnerFindetStatt“. Er schreibt das Weblog „geschwisterbuechner.de“. 

Peters Tochter Luise Brunner ist heute Soziologin und Gewerkschaftssekretärin. Seit ihrer frühen Kindheit erlebt sie die lebendigen Geschichten, die ihr Vater von den Büchners erzählt. Zwar ist sie vertraut mit den zahlreichen Figuren und Anekdoten, die sich um die Büchners ranken, doch es gibt viele lose Enden der Erzählungen und viele ungeklärte Kontexte. In dieser Sendung will Luise versuchen, diese nie zu Ende geknüpften Netze von Zusammenhängen zu verbinden und die überraschenden aktuellen Bezüge zu hinterfragen. Peter stellt sich diesem Versuch, in jeder Folge im Gespräch mit seiner Tochter einer offenen Frage nachzugehen – von den politischen und historischen Hintergründen über die literarischen und wissenschaftlichen Aufsätze bis zu den Familienmitgliedern in der Welt der Büchners.

Hier findet sich ein kleiner „teaser“, eine kurze Audiodatei zur Einstimmung.

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