Peter Brunners Buechnerblog

Kategorie: Texte (Seite 2 von 17)

Edschmids Büchner/Weidig-Roman wieder im Buchhandel

Die Edition Büchnerland wird in Zukunft gelegentlich Texte aus dem Forschungs- und Berichtsumfeld Georg Büchners, seiner Familie und deren Zeit vorlegen – stets als book on demand, gelegentlich parallel als e-book, und immer (und sehr bewusst!) als Gegenstand des Buchhandels.

Am vergangenen Sonntag, dem 19.2. 2017, Georg Büchners 180. Todestag,  wurde im Literaturhaus Darmstadt die Neuveröffentlichung von

Kasimir Edschmids Büchner-Roman
„Wenn es Rosen sind, werden sie blühen“

vorgestellt. Der Band erscheint als book on demand bei BOD und wird so weltweit recherchier- und bestellbar.

Christian Suhr, Peter Brunner und Heiner Dieckmann mit dem ersten Exemplar

Das Buch ist unter der ISBN 9783743149342 zum Ladenpreis von 29,90 ab dem 13.3.2017 lieferbar. Jede serviceorientierte Buchhandlung nimmt Bestellungen dafür gerne entgegen.

Noch 2009 hat der verdienstvolle Büchner-Beobachter Dietmar Goltschnigg im „Büchner Handbuch“ Edschmids Roman als „bedeutendstes belletristisches Werk der Nachkriegsjahre“ zum Thema Büchner bezeichnet. Die gleichnamige Inszenierung der BüchnerBühne bringt den Text auf die Bühne, Helmut Herbst hat ihn unter dem Titel „eine deutsche revolution“ 1982 verfilmt.

Edschmid ist es gelungen, einen biographischen Roman über zwei Revolutionäre des 19. Jahrhunderts, Georg Büchner und Friedrich Weidig, als Lehrstück von Widerstand und Verfolgung, Flucht und politischem Terror zu schreiben, der bis heute lesenswert geblieben ist.

Hermann Schlösser, Edschmids Biograf, schreibt: „Wer diesen kunstvoll gestalteten, politisch verantwortungsvollen Roman heute liest, begibt sich also auf eine doppelte Zeitreise: Die erste führt in die dreißiger Jahre des 19., die zweite in die fünfziger Jahre des 20. Jahrhunderts. Denkt man diese beiden Zeitschichten ineinander, gewinnt man eine Vorstellung von der besonderen Qualität des Romans, der lange vergriffen war und nun erfreulicherweise wieder zugänglich gemacht wird.“

von Peter Brunner

Peter Brunner

Peter Brunner

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… und ein groß Publikum mit so wenig Geschmack, als möglich.

… und bitte den lieben Gott um einen einfältigen Buchhändler und ein groß Publikum mit so wenig Geschmack, als möglich. Man braucht einmal zu vielerlei Dingen unter der Sonne Muth …..

Mit diesem – zugegeben nicht besonders werbekompatiblen – Büchnerzitat stellt sich eine neue Edition vor: mit der Edition Büchnerland haben sich Peter Brunner, Heiner Dieckman und Christian Suhr vorgenommen, neue oder vergriffene Texte verfügbar zu machen.
Als erster Band erscheint zu Georg Büchers 180. Todestag am 19. Februar die Wiederauflage von Kasimir Edschmids Büchner-Roman „Wenn es Rosen sind, werden sie blühen“.
Noch 2009 hat der verdienstvolle Büchner-Beobachter Dietmar Goltschnigg im ‚Büchner Handbuch‘ Edschmids Roman als ‚bedeutendstes belletristisches Werk der Nachkriegsjahre‘ zum Thema Büchner bezeichnet. Die gleichnamige Inszenierung der BüchnerBühne bringt den Text auf die Bühne, Helmut Herbst hat ihn unter dem Titel „eine deutsche revolution“ 1982 verfilmt.
Edschmid ist es gelungen, einen biographischen Roman über zwei Revolutionäre des 19. Jahrhunderts, Georg Büchner und Friedrich Weidig, als Lehrstück von Widerstand und Verfolgung, Flucht und politischem Terror zu schreiben, der bis heute lesenswert geblieben ist.
Hermann Schlösser, Edschmids Biograf, schreibt: „Wer diesen kunstvoll gestalteten, politisch verantwortungsvollen Roman heute liest, begibt sich also auf eine doppelte Zeitreise: Die erste führt in die dreißiger Jahre des 19., die zweite in die fünfziger Jahre des 20. Jahrhunderts. Denkt man diese beiden Zeitschichten ineinander, gewinnt man eine Vorstellung von der besonderen Qualität des Romans, der lange vergriffen war und nun erfreulicherweise wieder zugänglich gemacht wird.“


Am Sonntag, dem 19. Februar 2017, Georg Büchners 180. Todestag, stellen die drei Verleger das neue Buch bei einer Veranstaltung der Luise Büchner-Gesellschaft vor. Neben einem Editionsbericht „über die Herausgabe von Texten als book on demand“ und Informationen über künftige Verlagspläne wird Christian Suhr Passagen aus dem Theaterstück präsentieren.

Zur Neuherausgabe von Kasimir Edschmids Büchner/Weidig-Roman

„Wenn es Rosen sind, werden sie blühen“

Literaturhaus Darmstadt, Kasinostraße 3,

Sonntag, 19. Februar, 16 Uhr

Eintritt frei

von Peter Brunner

Peter Brunner

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Zum Landboten bitte hier entlang

Ausnahmsweise gibt es hier statt des Beitrages nur einen link – für ihr Blogevent #MeinKlassiker habe ich Birgit Böllinger für Sätze und Schätze einen Beitrag über den Hessischen Landboten geschrieben. Zu ihrem Blog schreibt sie:

 „ … seit 2013 finden sich unter dem Titel „Sätze&Schätze“ die literarischen Sätze und Schätze, die sich in einem Leserleben ansammeln: Schwerpunkte liegen auf der Literatur der Weimarer Republik, nordamerikanischen Autoren sowie zeitgenössischer deutschsprachiger Literatur. Ab und an werden literarische Orte vorgestellt und Kunst geschaut, weil Lesen eben doch nicht alles ist…
Der Blog ist ein reines Freizeitvergnügen von Birgit Böllinger, Jahrgang 1966, im Hauptberuf Pressesprecherin einer Gebietskörperschaft in Bayern. Regelmäßig bringen auch Gastautoren frischen Wind und neue Ansätze auf die Seite, die sich mit Lust&Leidenschaft Sätzen&Schätzen der Literatur verschrieben hat.”

Die entstandene Reihe (sie schreibt ganz zu Recht, dass das ein Adventskalender hätte werden können …) ist auf charmante Art illuster und individuell – sowohl was die vorgestellten Texte wie was die Persönlichkeiten der Beitragenden angeht. Ich freue mich also sehr, wenn Sie jetzt erst meinen Beitrag

#MeinKlassiker (22): Für Peter Brunner ist das #MeinBüchner

und dann auch alle anderen lesen!

Übrigens ist es ganz einfach, diesen Blog, Birgits „Sätze und Schätze“ und auch fast alle anderen, für die sich das lohnt, nicht aus den Augen zu verlieren: Blogs lassen sich (sehr gerne) abonnieren; meist mittels Anmeldung, die hier bspw. rechts unter „Registrieren“. Dann kommt nach jedem neuen Beitrag eine Erinnerungs-Mail. Das kostet und verpflichtet zu nichts!

 

von Peter Brunner

Peter Brunner

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Und nach und nach ward’s allen klar, dass Michel doch betrogen war

Vor 189 Jahren, am 25. Oktober 1827, wurde Alexander Büchner in Darmstadt im Haus der Familie in der Grafenstrasse, geboren.

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Das Haus der Büchners in der Darmstädter Grafenstrasse 39, 1944 zerstört. Fotografie, um 1900. Stadtarchiv Darmstadt

Als alte Männer haben Alexander und Wilhelm Büchner mit wehmütiger Distanz auf ihre Hoffnungen und Taten vergangener Zeiten zurückgeblickt. „Heute, als gereifter Mann, der während seines ganzen Lebens vielfach mit den politischen Verhältnissen in Deutschland vertraut geworden ist, kann es mir nicht einfallen, die fast kindlichen Bestrebungen jener Zeit als solche anzusehen, die jemals auf einen practischen Erfolg rechnen konnten, – aber als Vorläufer jugendlicher Hoffnungen, bei dem Mangel der gesetzlichen Möglichkeiten, Deutschlands Kräfte zu einigen, bleiben sie ein Zeichen der Zeit und ein Fingerzeig für Solche, die glauben mit Ausnahme Gesetzen, den sich regenden Geist in Banden schlagen zu können.” schreibt Wilhelm Büchner an Karl Emil Franzos am 9. September 1878.

 

1851 ließ Alexander Büchner eine Reihe von Gedichten drucken, die im Umfeld seiner Revolutionsaktivitäten 1848/49 entstanden waren.

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Darunter diese beiden, die von zweimal vergangener Hoffnung zeugten:

 

Zwei Geschichten vom Michel.

Erste Geschichte.

1813.

Zum deutschen Michel sprachen einst die Herren:
(Sie legten sich voll Angst zu seinen Füßen,
denn für sie leuchtete keine Rettung Stern)
„wir wollen einen neuen Bund beschließen!
Die Freiheit sei das Unterpfand
und Einheitsband.“

der Michel nahm das Neue Testament,
(das neueste und schlechteste von allen)
sein Schwert ergänzt, die Kriegesfackel brennt,
und Michel´s Kriegsruf hört man laut erschallen.
Bald fliehet aus dem Vaterlande
der Feinde Bande.

Und als der Michel wieder heimgekehrt,
da warf er seine blut´gen Waffen nieder
und legte sich, von seinem Sieg betört
vertrauensvoll auf seine Steine wieder
und träumte von der Preßfreiheit
und Einigkeit.

Da haben ihn die Herren zugedeckt,
mit Ketten und mit Kettchen, grob und fein,
das Testament ward aber nicht vollstreckt –
die Herren wollten wieder Herren sein;
und nach und nach ward’s allen klar,
dass Michel doch betrogen war.

 

Zweite Geschichte.

1848.
Jüngst aber hatte ich einen schönen Traum –
(dass er sich so erfüllte, hofft‘ ich kaum)
da war der liebe Michel aufgetaut
und hatte sich einmal rings umgeschaut.

Da sah er sich mit Ketten ausgeziert,
an Kopf und Magen jämmerlich geschnürt,
die Herren saßen breit auf seinem Bauch
und Tafel nach altem, deutschem Brauch.
Da sprach der Michel: „Liebe Herren, verzeiht,
ist das denn Freiheit, was man mir so beut?
Wie? Ketten um den Hals und um die Hand,
und um die Füße ein gewaltig Band?
Ist das die Preßfreiheit, dass ihr euch jetzt
also auf meinem alten Bauch ergötzt?“

Die Herren riefen: „Alter Michel, still!
Du siehst ja, dass man euer Bestes will,
denn kannst du Hals und Arm und Bein nicht regen,
so wirst auch Hals, Arm und Bein nicht brechen!“

Da ist im Michel ‚mal der Zorn erwacht,
die schweren Fesseln sprengte er mit Macht
und sprang auf seine eigenen Füße wieder –
die Herren fielen jämmerlich darnieder,
„gebt ihr mir nicht, was ihr gesollt,
so packt euch nun, wohin ihr wollt!
Ich nehme mir, was mir gehört,
will sehen, wer es mir verwehrt!“

 

 

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Alexander Büchner 25.10.1827 – 7.3.1904

von

Peter Brunner

Peter Brunner

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Ein schönes Geburtstagsfest hatte Wilhelm Büchner

Um mit dem Wichtigsten anzufangen: das Tortenatelier hat seine Sache super gut gemacht, die leckeren frischen Kuchen und Torten waren ganz ausgezeichnet und der Service perfekt. Vielen Dank dafür!
Ein kleiner Teil der Gäste vor einem kleinen Teil der Kuchen
Aus Heidelberg war ein Gast gekommen, mit dem ich schon lange korrespondiere, den ich aber zum ersten Mal persönlich traf: Ludwig Steinmetz, Ludwig Büchners Ur-Enkel, der gerade erst aus München umgezogen ist.
Die Vereinsvorsitzende Agnes Schmidt mit Ludwig Steinmetz, Ludwig Büchners Urenkel
Die Freundinnen von der BüchnerBühne hatten im Vorfeld Teile Ihres „LenzMachtLiebe”-Musikprogramms mit unseren Texten abgestimmt, und so ist eine dichte und überzeugende Präsentation von Wilhelm Büchners Leben entstanden, die die Gäste beansprucht, aber nicht überfordert hat (sagte eine zufriedene Teilnehmerin).
Bastian Hahn, Alexander Valerius, Mélanie Linzer, Tanja Marcotte
Linzer, Marcotte
Hahn, Valerius
Christian Suhr
Von Heiner Dieckmann und mir habe ich keine Bilder.
Am meisten bedauert habe ich – bei ausverkauftem Haus – dass nicht nur Wirtschaft, Politik und Kultur Pfungstadts durch Fernbleiben glänzte, sondern dass außerdem dies die einzige Reminiszenz an den „Begründer des modernen Pfungstadts” bleibt.
Das Grab von Elisabeth und Wilhelm Büchner auf dem Pfungstädter Friedhof am 2. August 2016, Wilhelm Büchners 200. Geburtstag
Sowohl diese Veranstaltung wie weitere zu Themen um Georg Büchner, seine Geschwister und das Deutschland des 19. Jahrhunderts sind „auf Abruf zu haben” und Anfragen danach stets willkommen.
Peter Brunner

Peter Brunner

von Peter Brunner

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