Peter Brunners Buechnerblog

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Das Programm im Büchnerland zum hessischen Tag für die Literatur „Stadt, Land, Fluss“ am Sonntag, dem 26. Mai 2019

Stadt.

Darmstadt: Literarisches Darmstadt-Frühstück

Darmstadt ist die erste Station der Stadt-Land-Fluss-Reise durch das Büchnerland: Wie sah die Stadt zur Zeit der Geschwister Büchner aus? Was hat das „Königreich Popo“ aus Georg Büchners Lustspiel „Leonce und Lena“ mit dem historischen Darmstadt zu tun? Darüber sprechen der Darmstädter Stadtarchivar Peter Engels und der Leiter des Goddelauer Büchnerhauses, Peter Brunner.

Musikalisch werden die beiden von Petra Bassus und Papa Legba’s Blues Lounge begleitet.

Um 12 Uhr fährt ein Sonderbus auf der Linie 40 (Büchnerlinie) nach Riedstadt ab, zu „Land“ und „Fluss“. Unterwegs gibt es Informationen zum Büchnerland und Musik.

Die Klause am Hauptbahnhof, 2013 als „Königreich Popo”

Eine Veranstaltung der Luise Büchner-Gesellschaft e.V. in Kooperation mit dem Büchnerhaus Riedstadt-Goddelau, dem Stadtarchiv Darmstadt, der BüchnerBühne Leeheim e.V., Papa Legba’s Blues Lounge und KLAUSE – Bier- und Wein-Garten und Zentrum der Initiative Essbares Darmstadt

10 – 12 Uhr | Eintritt frei| Klause am Hauptbahnhof Darmstadt | Am Fürstenbahnhof | 64293 Darmstadt

Land.
Riedstadt-Leeheim: Büchner-Matinee im Theater

Die BüchnerBühne ist die zweite Station der Stadt-Land-Fluss-Reise durch’s Büchnerland. Christian Suhr und Ensemble-Mitglieder präsentieren Büchners Bild vom Land: In Briefen und Dramentexten, die von der Verehrung der Elsässer Berge bis zur Verachtung der Gießener Niederungen reichen.

Petra Bassus und Papa Legbas Blues Lounge machen Musik.

Der Sonder-Bus der Linie 40 (Büchnerlinie) fährt um 14 Uhr weiter zum Büchnerhaus. Unterwegs gibt es Informationen zum Büchnerland und Musik von Papa Legba’s Blues Lounge.

Die Büchnerbühne als „Marktrufer” (Christian Suhr und Alexander Valerius)

Eine Veranstaltung der BüchnerBühne Leeheim e.V. in Kooperation mit dem Büchnerhaus Riedstadt-Goddelau, der Luise Büchner-Gesellschaft e.V. und Papa Legba’s Blues Lounge

12.30 – 14 Uhr | 7 € VVK |9 € TK | BüchnerBühne | Kirchstraße 16 | 64560 Riedstadt-Leeheim

Fluss.
Riedstadt-Goddelau: Vortrag, Musik, Bewirtung

Das hessische Ried zur Zeit der Büchners. Georg Büchners Geburtshaus am Altrhein bildet den Abschluss der Stadt-Land-Fluss-Reise von Darmstadt nach Riedstadt. Peter Brunner, Leiter des Büchnerhauses, spricht über die Lebensumstände am Ufer des Flusses am Anfang des 19. Jahrhunderts und über die Gestalt der Flusslandschaft vor der Rheinbegradigung am Kühkopf.

Die Fabelhafte Büchnerbande mit Petra Bassus, Heiner Dieckmann, Peter Brunner und Papa Legbas Blues Lounge tritt auf.

Dazu gibt es Kaffee und Kuchen.

Der Sonderbus der Büchnerlinie (Linie 40) fährt danach in 30 Minuten zurück zum Darmstädter Hauptbahnhof.

Museum Büchnerhaus. Georg Büchners Geburtshaus in Riedstadt-Goddelau

Eine Veranstaltung des Büchnerhauses Riedstadt-Goddelau und des Fördervereins Büchnerhaus e.V. in Kooperation mit: BüchnerBühne Leeheim e.V., Luise Büchner-Gesellschaft e.V. und Papa Legba’s Blues Lounge

14.30 – 17 Uhr | Eintritt frei | Büchnerhaus | Weidstraße 9 | 64560 Riedstadt-Goddelau

Peter Brunner

von Peter Brunner

Es ist ganz im Sinne Georg Büchners und seines Einsatzes für Gleichheit, alles dafür zu tun, dass nicht knappes Geld den Zugang ausgerechnet zu seinem Museum einschränkt.


Satzungsgemäß tagte die Jahreshauptversammlung des Fördervereins Büchnerhaus am 21. März.

Neben den vereinsrechtlichen Formalia wie der ohne Gegenstimmen erfolgten Entlastung des weiter amtierenden Vorstandes waren es insbesondere der Ausblick und zukunftsweisende Festlegungen, die das Programm des Abends dominierten.

In den vergangenen Monaten ist es endlich gelungen, den Bau der Scheune gemäß dem eingereichten Bauantrag fertigzustellen, Rück – und linke Seitenwand wurden geschlossen. Nach einer Begehung durch die zuständige Kreisbehörde ist zu erwarten, dass nun wenigstens die vorgesehene bescheidene und gelegentliche Nutzung für Veranstaltungen im Freien möglich wird. Wir hoffen, dass das mit dem Auftritt unserer Freunde von Le Cairde aus Darmstadt im Sommer losgeht.

Die „Büchnerscheune” hat nun zwei geschlossene Aussenwände

Zahlreiche Kontakte zu Presse und Politik hatten nicht nur wirtschaftliche, sondern auch publizistische Folgen. Es ist ein großer Erfolg, dass die hessische Regierungskoalition die Unterstützung für die Riedstädter „Büchnerarbeit“ ausdrücklich in den Koalitionsvertrag aufgenommen hat, und dass der Bundespräsident das Büchnerhaus in seinem Beitrag zum Jubiläum der Märzaufstände 1848 in Berlin erwähnt, ist eine wohltuende Anerkennung für die hier seit Jahrzehnten geleistete Arbeit.

In diesem Zusammenhang wird Bürgermeister Marcus Kretschmann, der gleichzeitig Vorsitzender des Fördervereins Büchnerhaus ist, den Stadtverordneten einen Beschluss darüber vorlegen, die offizielle Benennung Riedstadts als „Büchnerstadt“ durch das hessische Innenministerium zu beantragen.

Die heute schon geführte „informelle” Benennung der Stadt

Dem Förderverein ist in den letzten Monaten neben einer großzügigen Einzelspende und verschiedenen Landesfördermitteln auch, zusammen mit der BüchnerBühne, vom Kreistag des Landkreises Gross-Gerau Unterstützung zugesagt worden. Noch im Dezember 2018 haben die Parlamentarier insgesamt 60.000 € genehmigt.

 „Die Mittel sind nach gemeinsamer Absprache für Maßnahmen der Demokratiebildung im Sinne Georg Büchners und den Zielen der beiden Institutionen für die Informations- und Bildungsarbeit mit jungen Menschen einzusetzen“


lautet der Beschluss. Nach interner Absprache und einem Treffen mit Landrat Thomas Will wird das Geld 2019 den beiden Vereinen zu gleichen Teilen zukommen. Das Büchnerhaus kann damit ab dem 1. Mai 2019 ein Jahr lang seine Öffnungszeiten um zwei weitere Tage verdoppeln und auf das Erheben von Eintritt für Einzel –und Gruppenbesuche verzichten. Der Vorstand begründet seinen Beschluss so:

„Erfahrungen anderer Museen belegen eindeutig, das selbst geringe Eintrittsgebühren prohibitiv wirken: insbesondere bildungs- oder sozial benachteiligte Personen scheuen kostenpflichtige Angebote. Die Unterstützung des Landkreises macht es möglich, auf die bisherigen Einnahmen von ca. 3 T€ im Jahr zu verzichten und die zusätzliche Arbeitszeit zu honorieren. Es ist ganz im Sinne Georg Büchners und seines Einsatzes für Gleichheit, alles dafür zu tun, dass nicht knappes Geld den Zugang ausgerechnet zu seinem Museum einschränkt. Dem war schon bisher durch Erlass des Eintritts für Minderjährige entsprochen worden, mit den zusätzlichen Mittel wird es möglich, dies auf alle Besucher*innen auszudehnen.

Die Ausdehnung der Öffnungszeiten soll es leichter machen, das Museum aufzusuchen. Insbesondere die künftige Möglichkeit, vor annähernd jeder Aufführung der BüchnerBühne das Goddelauer Museum zu besuchen, kann so angeboten werden.“

In den nächsten Monaten soll nun an der engen Kooperation von Büchnerhaus und BüchnerBühne gearbeitet werden; öffentlich werden nächste Ergebnisse wahrscheinlich am Tag der Literatur in Hessen, dem 26. Mai, wenn es heißt „Stadt, Land, Fluss – mit dem Bus durchs BüchnerLand“

Peter Brunner

von Peter Brunner

Mahdi Ehsaei am 8. 12. 2018 im Büchnerhaus

Mahdi Ehsaei, geboren 1989 in Münster, NRW, ist ein deutsch-iranischer Fotograf, Künstler und Designer. Ehsaei ist graduierter Designer der Hochschule für Gestaltung, Darmstadt.

 

(C) M. Ehsaei (http://www.mahdi-ehsaei.com/about/)

An der „Büchner-Biennale“ 2013/14 in Darmstadt beteiligte er sich mit zwei aufsehenerregenden Beiträgen:

rund um das große Zierbeet vor dem Darmstädter Hauptbahnhof platzierte er zahlreiche Metallschilder – „quote signs“ – , die auf den ersten Blick wie botanische Erläuterungen wirkten, tatsächlich aber die Blütenpracht der Beete um die Pracht zahlreicher Büchnerzitate erweiterten.

                    

 

Im „Königreich Popo“ dem kleinen, versteckten Gärtchen am Hauptbahnhof stellte er „listening stations“ auf – Betonwürfel mit eingebauten mp3-playern, die über ein Dosentelefon wie aus Kinderspielen Büchnerzitate, gesprochen von Stefan Schuster, wiedergaben. Aus dieser Arbeit ist eine Internetinstallation geblieben, die unter http://pretaparsi.com/buechner/# bis heute auf Mausklick Büchnerzitate liefert.

 


Bluespapa Reiner Lenz an der Hörstation

 

Mit der freundlichen Unterstützung des Hessischen Ministeriums für Wissenschaft und Kunst ist es gelungen, Mahdi Ehsaei zu einem Vortrag ins Büchnerhaus einzuladen.

Am Samstag, dem 8. Dezember, wird er um 19 Uhr während des gleichzeitigen Weihnachtsmarktes im Büchnerhaus über seine Arbeit sprechen. Neben einem Rückblick auf die Darmstädter Arbeiten, die künftig am Büchnerhaus gezeigt werden, wird er im Gespräch mit dem Museumsleiter Peter Brunner schildern, was ihn an Georg Büchners Leben und Werk interessiert und was die Interaktion von Geschichte und Literatur des 19. Jahrhunderts mit der bildenden Kunst des 21. Jahrhunderts erreichen kann.

von Peter Brunner

 

Peter Brunner Peter Brunner

Europa heißt Menschen zu einen

Hunderte von Theatern und Kultureinrichtungen beteiligen sich am 10. November 2018 an der virtuellen Ausrufung der Europäischen Republik.

Das darf wer will träumerisch, phantastisch oder unrealistisch finden. Das ist nicht die schlechteste Voraussetzung für den Weg zum Besseren.

 

 

2018 haben zwei Themen Büchnerhaus und BüchnerBühne beschäftigt: die republikanische Idee und der Nationalismus.

Mit Vorträgen und Diskussionen hat das Büchnerhaus nach den „langen Linien republikanischer Tradition“ gefragt, und mit Inszenierungen wie Büchners Danton, zusammen mit aus Syrien Geflüchteten, einer aktualisierten Fassung des „Jedermann“ und der Nibelungen-Parodie „Niegelungen“ stellt sich die BüchnerBühne dem Diskurs.

Der 9. November mit seinen zahlreichen welterschütternden Ereignissen ist auch der Tag der deutschen Niederlage am Ende des ersten Weltkriegs, auf dessen Trümmern die Deutsche Republik ausgerufen wurde. Am 10. November begann damit für Deutschland der Weg in eine Demokratie, die eine bessere Zukunft verdient hätte als das bittere Ende im Nationalsozialismus 1933.

Für den 10. November 2018, einhundert Jahre und einen Tag später, hat ein internationales Projekt dazu aufgerufen, Europa nicht den Bürokraten und Ökonomen alleine zu überlassen. Stattdessen sollen Aktivist*innen in ganz Europa ein neues Europa ausrufen:


„Europäer ist, wer es sein will.

Die Europäische Republik ist der erste Schritt auf dem Weg zur globalen Demokratie

 

In Hessen hat Ministerpräsiden August Zinn 1961 zur Eröffnung des ersten Hessentages einen programmatischen Satz gesprochen, dem sich der regierende Ministerpräsident Volker Bouffier kürzlich angeschlossen hat:

 

„Hesse ist, wer Hesse sein will!“

 

Das soll und muss auch für das zukünftige Europa gelten, und dass ein erfolgreiches Europa ein Europa der Regionen sein muss, steht für uns außer Frage.

 

Daher haben der Leiter der Riedstädter BüchnerBühne, Christian Suhr, und der Leiter des Museums Bücherhaus, Peter Brunner, zeitgleich mit tausenden von Aktivisten auf hunderten von Balkonen in ganz Europa

 

am Samstag, dem 10. November 2018 um 16 Uhr

 

aus dem Geburtshaus von Georg Büchner heraus das Manifest des European Balcony Projects verlesen und damit symbolisch die Europäische Republik auf dem Grundsatz der allgemeinen politischen Gleichheit jenseits von Nationalität und Herkunft ausgerufen. 

Ab 16 Uhr am 10. November 2016 findet sich eine Aufzeichnung der Proklamation hier im youtube-Kanal der Büchnerbühne.

 

von Peter Brunner

 

Peter Brunner Peter Brunner

Am 205. Geburtstag in Goddelau unvergessen

Georg Büchners Geburtshaus steht in Goddelau, auch wenn auf seinem Züricher Grabstein Darmstadt als Geburtsort steht. Im Haus des großherzoglichen Schultheißen wurde das erste Kind des Amtschirurgen Ernst Büchner und seiner Frau Caroline geb. Reuß am 17. Oktober 1813 geboren.

Schon lange informiert mich ein Darmstädter Mitglied der Luise-Büchner-Gesellschaft freundlich und regelmäßig über die Verhältnisse, die sein Zürcher Freund am dortigen „Rigiblick” vorfindet, dort, wo Georg Büchner heute begraben liegt.

Immer wieder war dabei Thema, wer eigentlich Grund und Verpflichtung habe,  dort mit Blumenschmuck Verbundenheit zu dem viel zu früh im Exil gestorbenen zu zeigen.

Es hat in der Vergangenheit verschiedene Ansätze dazu gegeben, dass die Stadt Riedstadt, die sich stolz „die Büchnerstadt“ nennt, oder der Trägerverein des Museums an Büchners Geburts- oder Todestag einen Blumengruß niederlegen.

Meine Recherchen ergaben, dass das Protokoll der Stadt Darmstadt jährlich Blumen schickt. Ganz freundlich,  entgegenkommend und unkompliziert konnte ich verabreden, dass dies künftig regelmäßig am 19. Februar, dem Todestag, geschieht.

Der Darmstädter Blumengruß im Februar 2018

Zum 205. Geburtstag am 17. Oktober 2018 grüßt also der Förderverein Büchnerhaus. Ich bin sehr froh, dass ich beim ambitionierten Zürcher Theater Rigiblick, das direkter Nachbar des Grabes ist, ganz offene Ohren für die Bitte fand, das Büchnerhaus dabei mit Rat und Tat zu unterstützen.

Das

Daniel Rohr, der Impressario, hat wiederholt liebenswürdig und engagiert mit mir telefoniert. Ich erfuhr dabei, dass er sich schon heftig für das Grab engagierte, als vor einigen Jahren nach einem Sturmschaden die große Linde gefällt wurde – Rohr fand und findet, zu Unrecht. Immerhin ist es nicht zuletzt ihm zu verdanken, dass wenigstens ein neuer Baum gepflanzt wurde. Und es ist müßig zu erwähnen, dass er den Dichter, den Forscher und den Politiker Büchner schätzt, ja verehrt.

Offenbar hat sich in den letzten Tagen das halbe Ensemble darum bemüht, die richtigen Blumen, die richtigen Kranzschleifen, den richtigen Text und nicht zuletzt den richtigen Lieferanten für uns zu finden. Dafür den allerherzlichsten Dank – ich verspreche: bei Gelegenheit treffen wir uns persönlich (im Büchnerhaus habt Ihr eine Exklusivführung gut!)

Die Bilder verdanken wir Isabelle Kroetsch und Brigitta Stahel, die natürlich das Urheberrinnenrecht daran haben, aber bei Namensnennung die Veröffentlichung gestatten.

 

Zusammen mit dem Schauspieler Hans Kremer (rechts) hat Daniel Rohr  den Kranz niedergelegt, vielen Dank dafür! In der NZZ hat Kremer gesagt „Es ist, als ob sich in dem Moment ein Licht konzentriert, und ein Ganzheitsgefühl stellt sich ein. Man ist eins mit dem Text, und er kommt in seiner ganzen Dimension zum Klingen. Ich als Instrument hebe Büchners Poesie für die Menschen auf, die sie heute hören. Per-sonare heisst ja ‹klingen lassen›, ‹durchklingen›. Auch Büchners wegen liebe ich Zürich sehr.”

Und für die vielen Nachfragenden:

So sah es mit der leider gefällten Linde bei meinem letzten Besuch 2013 aus:

19. Oktober 2013

 

 

 

 

 

 

von Peter Brunner

 

Peter Brunner Peter Brunner

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