Neues aus Buechnerland

Peter Brunners Buechnerblog

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Geredet wird zwar in diesen Parlamenten unendlich viel, aber gethan oder erreicht um so weniger.

Ludwig Büchners letzte Veröffentlichung ist eine Art politisches Testament. „Am Sterbelager des Jahrhunderts. Blicke eines freien Denkers aus der Zeit in die Zeit” hat er 1898, ein Jahr vor seinem Tod, bei Emil Roth in Gießen veröffentlicht.

 

Anlässlich der Tagesereignisse hier ein kleiner Auszug aus dem Kapitel „Politik”

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„Man bedenke ferner, dass der Parlamentarismus keine wirkliche Volksherrschaft bedeutet (namentlich dort nicht, wo er, wie in Deutschland seine Herrschaft mit derjenigen der Krone teilen muss), sondern eine Tyrannei zufälliger Majoritäten in den parlamentarischen Körperschaften. Ja diese Tyrannei kann unter Umständen zu derjenigen eines Einzelnen oder weniger werden, wenn die Stimmenzahl auf beiden Seiten sich so sehr ausgleicht, das eine oder einige Stimmen den Ausschlag geben.

… 

Oder die parlamentarische Mehrheit kann in Wirklichkeit die Minderheit des Volkes, die parlamentarische Minderheit die Mehrheit desselben ausdrücken. … Selbst die allgemeine Hebung der Bildung, welche man als Korrektiv des allgemeinen Stimmrechtes anzusehen oder anzupreisen pflegt, würde schwerlich etwas nützen. Wären z. B. alle französischen Wähler so intelligent, wie die Mitglieder des Senats und der Deputiertenkammer, so würde das allgemeine Stimmrecht nichtsdestoweniger die Herrschaft der Gewalt durch die Zahl sein. Nicht selten hat, wenn sich die Regierungspartei und die Opposition in einigermaßen gleicher Stärke gegenüberstehen, eine verhältnismäßig kleine Fraktion es in der Hand, den Ausschlag nach dieser oder jener Seite zu geben, und beherrscht somit trotz ihrer Minderzahl das Land und seine Interessen. Dazu kommt der erbärmliche, unwürdige Schacher, der zwischen den einzelnen Fraktionen um die heiligsten Volksinteressen nach dem Prinzip „Eine Hand wäscht die andere“ getrieben zu werden pflegt. Überhaupt ist die ehedem nicht gekannte Zerspaltung der gesetzgebenden Körperschaften in eine Anzahl politischer Fraktionen und Fraktiönchen ein Krebsschaden des modernen Parlamentarismus. Früher kannte man das nicht, und der Gegensatz zwischen rechts und links, zwischen Regierungspartei und Opposition war in der Regel der einzige, welcher diese Körperschaften spaltete, während die Zentrumspartei das ausgleichende und vermittelnde Moment darstellte. Heutzutage aber geht jede Fraktion ihre eigenen, mit den Wegen anderer Parteien in der Regel unvereinbaren Wege. Ein ewiges Gezänke oder gegenseitiges unwürdiges Feilschen ist die notwendige Folge, und man muss von Glück sagen, wenn diese Gezänke nicht, wie leider so oft, in gemeine und die Würde der Volksvertretung auf das Schwerste kompromittierende Handgreiflichkeiten ausartet. Fragt man nach der Ursache dieser wenig erfreulichen Erscheinung, so wird sie wohl hauptsächlich darin zu suchen sein, dass nach und nach infolge der großartigen Entwickelung aller materiellen Verhältnisse an die Stelle der ehemaligen Ideal-Politik die jetzt herrschende Interessen-Politik getreten ist, vermittelst welcher jeder Einzelne oder jede einzelne Gesellschaftsklasse bei der allgemeinen Güterteilung soviel Vorteile wie möglich für sich selbst herauszuschlagen sucht. Diese Interessenpolitik ist aber die geschworene Feindin derjenigen Politik, welche Vernunft und Wissenschaft vorschreiben. Wenn z.B. Schutzzölle im Interesse gewisser Gesellschaftsklassen liegen, so werden ihre Vertreter dafür stimmen, einerlei was Wissenschaft und Gerechtigkeit dazu sagen. Oder wenn die Verfechter dieser letzteren im Interesse einer vernünftigen Sozialpolitik Maßregeln zu größeren Ausgleichung des Besitzes vorschlagen, so werden sich die Vertreter der besitzenden Klassen dadurch schwerlich ihre Zustimmung abnötigen lassen. Zwei der hervorragendsten und wohlbegründetsten Forderungen, welch der vernünftige und wissenschaftliche Sozialismus aufstellt, sind bekanntlich einmal die Zurückführung des Grundes und Bodens in den Besitz der Allgemeinheit und zum zweiten die Einschränkung der Erbrechte. Aber wie gering ist die Zahl derjenigen, welche diesen Forderungen zustimmen oder welche überhaupt nur Kenntnis davon genommen haben; und wie noch weit geringer würde die Zahl der Volksvertreter sein, welche es den persönlichen Interessen der Wähler und ihrer selbst gegenüber wagen würden, solchen Vorschlägen auch nur ein Ohr zu leihen! Auch unser, an anderer Stelle dieser Schrift genauer begründeter Vorschlag einer Umwandlung der menschlichen Gesellschaft und des Staates in eine große, auf Gegenseitigkeit beruhende Versicherungsgesellschaft gegen Krankheit, Unfall, Alter, Invalidität und Tod, dessen Ausführung allein schon den größten und drückendsten Teil des sozialen Elends aus der Welt schaffen würde, dürfte in unseren gegenwärtigen Parlamenten schwerlich auf Unterstützung zu rechnen haben, so sehr auch Vernunft und Wissenschaft dafür sprechen. Geredet wird zwar in diesen Parlamenten unendlich viel, aber gethan oder erreicht um so weniger.

Übrigens wird die Politik der Zukunft und damit auch der künftige Parlamentarismus ganz anderen und schwierigeren Aufgaben gegenüberstehen, als den bloß politischen der Gegenwart; denn sie steht, wie in einem späteren Kapitel noch eingehender nachzuweisen werden wird, unter dem Zeichen des Sozialismus oder der Gesellschaftsverbesserung, im Vergleich mit welcher das Streben nach politischer Einheit und Freiheit, so berechtigt dasselbe an sich sein mag, doch nur eine untergeordnete oder zweite Rolle zu spielen vermag. Denn nur der gesellschaftlich und wirtschaftlich Freie kann in Wahrheit auch politisch frei sein!

LudwigBuechnerSterbelagerKapitelPolitik

(Ludwig Büchner: Am Sterbelager des Jahrhunderts. Gießen, Roth, 2. Aufl., 1900, S. 249 ff)

„… ruft im gesamten deutschen Sprachraum den empörten, kämpfenden, rasenden Büchner in Erinnerung“

Die Post hat in ihrer Publikation „postfrisch“ eine Ankündigung der Büchner-Briefmarke veröffentlicht und auch verworfene Entwürfe bekannt gemacht. Mit dem oben zitierten Satz endet der Beitrag, der nicht erläutern kann, warum dafür der Steckbrief als Beleg herhalten muss.

Die Zeitschrift ist hier online verfügbar, im neu geöffneten Browser-Fenster kann man durch klicken blättern. Der eigentliche Artikel steht auf Seite 8/9, die Entwürfe auf Seite 20. 

Inhaltlich ist dem vorhergehenden Beitrag nichts hinzuzufügen, formal bleibt es schade, dass der schöne Büchner-Kopf von Helmut Lorz nicht berücksichtigt wurde – er schlägt das hier Gezeigte jedenfalls um Längen!

 

Georg_Buechner

Die Darmstädter Philatelisten haben einen Sonderstempel genehmigen lassen und werden den im Rahmen der Ausstellung im Darmstadtium präsentieren. Auf den Veranstaltungsseiten von Buechner 12/13  finden sich weitere Informationen dazu. Ob es sich dabei um „ … ein außergewöhnliches Angebot der Erinnerungskultur und Wertschätzung“ (O-Zitat) handelt oder nur um die Verschlimmbesserung der mißlungenen Marke ist dem Urteil des Betrachters überlassen.

 

Unbekanntes Büchner-Jubiläum versehentlich nicht begangen

Nachtrag vom 9.9.:

Ja, ganz zur Recht wurde mehrfach gefragt, ob es denn noch nie eine deutsche Briefmarke für Georg Büchner gegeben habe. Bereits vor 50 Jahren erschien zum 150. Todestag Geburtstag (Danke, R.P.!) eine Marke in der DDR. Nicht dass sie besonders schön gewesen wäre – aber besonders hässlich war sie immerhin auch nicht:

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Mit einem stilisierten Woyzeck-Motiv im Hintergrund und einem Portrait nach dem bekannten Hoffmann-Bild aller Ehren wert. 

Der Präsident des Bundes Deutscher Philatelisten, Dieter Hartig, schrieb mir auf die Frage, ob und welcher inhaltlichen Kompetenz man sich bei der Entscheidung für das Marken-Motiv bedient habe:

Abstimmungen und Entscheidungen des Kunstbeirates (sollen? pb) unter Ausschluß der Öffentlichkeit erfolgen. Bitte wenden Sie sich direkt an das Postwertzeichenreferat im BMF in Berlin.

Außerdem ist der Kommentar von Stefan Benz aus dem Darmstädter Echo („Georg Büchner ist ein gesuchter Mann …“) inzwischen online zugänglich. Auf mein Kompliment dazu schrieb er mir:

Für Anregungen zur Satire bin ich ja immer dankbar. Wenns so weiter geht, kann ich noch eine Anthologie mit Büchner-Glossen herausbringen. Die Idee hinter der Steckbrief-Marke kann ich im Übrigen ja auch verstehen – frei nach dem Motto einer Roman-Polanksi-Filmbiografie: „Georg Büchner – wanted and desired“. Aber die Vorlage ist eben auch zu schön, um daraus nicht einige Pointen abzuleiten.

 

Nachtrag vom 7.9.:

Zahlreiche Reaktionen und Kommentare haben mich hierzu erreicht; Forschung, Publizistik und Büchner-Familie sind unisono konsterniert. Im DARMSTÄDTER ECHO hat Stefan Benz analog kommentiert (leider noch nicht online).

Ich habe die Grafikerin gebeten, ihre Überlegungen zur Gestaltung zu äußern und werde das Bundesfinanzministerium fragen, mit welcher inhaltlichen Kompetenz bzw. Beratung die Entscheidung für das Motiv gefallen ist.

Später mehr.

 

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Man hätte es wissen müssen: für  den Staat ist das wichtigste Büchner-Jubiläum offenbar der 13. Juni 1835.

 

Briefmarke_Georg

 

 

Die Querelen um die Herausgabe einer Georg-Büchner-Marke sind hier ja mehrfach erörtert worden; dass 1987 noch keine erscheinen durfte, ist allgemein als typisch beschrieben worden für die Distanz auch zu solchen Rechtsbrechern, die den heutigen Verhältnissen den Weg gewiesen haben. Ich selbst habe mich mehrfach mit Initiativen für eine Gedenkmarke eingesetzt; schon vor Jahren schrieben auf meine Anregung hin Bürgermeister und Abgeordnete an das Finanzministerium.

Die jetzt vorliegende Briefmarke, die zum 200. Geburtstag tatsächlich erscheint, schlägt allerdings dem Fass den Boden aus: die Deutsche Post nutzt die Gelegenheit, noch einmal an die offenbar immer noch gültige Festnahme -und Auslieferungsverfügung zu erinnern. 

Begleitet von knappstmöglichen Lebensdaten wird – der Steckbrief zitiert, verfasst vom schrecklichen Richter Georgi, den schon Alexander Büchner 1849 ungestraft den Mörder Weidigs nennen durfte! Die erneute Veröffentlichung dieses Steckbriefes vom 13. Juni 1835, der Georg Büchner für den Rest seines Lebens und bis ins Grab verfolgte, ist ein wirklich außerordentliches Denkmal für die Form staatlichen Gedenkens an ihn.

Das hätte sich selbst ein scharfer Kritiker der heutigen Verhältnisse nicht schlechter ausdenken können! 

 

Das schönste Büchner-Denkmal, das ich kenne!*

Sehr geehrte, liebe Damen und Herren,

Kolleginnen und Kollegen, Freundinnen und Freunde 

 

es ist zur Zeit unter Meteorologen noch umstritten, ob wir den schönen Sommer dem Erfolg der BüchnerBox oder ob die BüchnerBox ihren Erfolg dem guten Wetter zu verdanken hat – weit über Meteorologenkreise hinaus ist jedenfalls unbestritten, dass Darmstadt mit der BüchnerBox und dem Königreich Popo einen wichtigen und erfolgreichen Baustein zu den Büchnerjubiläen beigetragen hat. 

 
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Ich selbst möchte keinen der Abende, keines der Gespräche, keinen einzigen Eindruck missen, den ich selbst dort erlebt habe, und ich bin sicher, dass das annähernd alle Gäste bestätigen werden. Ein paar Bilder und erste Eindrücke habe ich im Blog veröffentlicht

(http://geschwisterbuechner.de/2013/07/15/buchner200-in-darmstadt/) und unter www.buechner200.de konnte das Tagesprogramm verfolgt werden. In Facebook findet sich die Box unter https://www.facebook.com/buechner200.

 

Am Samstag, dem 31. 8., müssen wir uns von dem schönen Ort verabschieden, das Festival ist zu Ende. Die wenigen unter Ihnen, die immer noch nicht dagewesen sind, sollten diese letzte Gelegenheit unbedingt nutzen, und bei den vielen, die schon einmal da gewesen sind, bin ich sowieso überzeugt, dass sie sich den letzten Eindruck nicht entgehen lassen wollen.

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 Abendstimmung im Königreich Popo 
(*J.-C. Hauschild: „Das schönste Büchner-Denkmal, das ich kenne!“)


Bitte kommen Sie also zahlreich und gut gelaunt. 

 

Eines der Anliegen der Aktivitäten vor dem Hauptbahnhof war, wissbegierig auf die bevorstehende Jubiläumsausstellung zu Georg Büchners 200. Geburtstag im Darmstadtium zu machen, und da ist es nicht mehr als angemessen, dass ihr Kurator, Dr. Ralf Beil, selbst den Bogen schlägt, indem er ab 16 Uhr zum Abschluss Konzept und Stand der Dinge erläutert – niemand weiß zur Zeit genauer als er, wie uns der Jubilar in seiner Ausstellung begegnen wird. 

 

 
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Dr. Ralf Beil in der BüchnerBox


Um 19:30 gibt es die Gelegenheit, „La Baguette“, die musikalische Interpretation von Motiven aus Büchners „Dantons Tod“, die die Akademie für Tonkunst im Danton-Projekt der Theatermacher erarbeitet hat, (noch einmal) zu sehen. 

 
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„La Baguette“ im Juni 2012 im Hof der Georg-Büchner-Schule 


Und ab 21 Uhr feiern wir dann zusammen mit den Studentinnen und Studenten der Hochschule Darmstadt, die mit ihren Arbeiten so vielfältig, phantasievoll und intelligent zur Gestaltung beigetragen haben. Dazu wird Petra Bassus singen, die sowohl als moderierende wie singende Stütze der Büchnerbande wirkt und auch Ariane Martins Vortrag zu Büchners Liedern wunderbar begleitet hat. 

 
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Petra Bassus mit meiner Wenigkeit

 

Aus gut informierten Kreisen weiß ich, dass Papa Legba’s Blues Lounge, der „musikalische Teil“ der BüchnerBande, mit einiger Wahrscheinlichkeit am späten Abend eintreffen wird – 

 

 … und dann legen wir uns in den Schatten und bitten Gott um Makkaroni, Melonen und Feigen, um musikalische Kehlen, klassische Leiber und eine kommode Religion!

 

 
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Ganz herzlich grüßt
 
Ihr/EuerPeter Brunner

Blogstöckchen #Buchstöckchen

Wenn ich mir Verlinkungen und Netzwerkübersichten betrachte, scheint mein Blog erratisch in einer Nische zu verharren. Ich habe zwar mehr als genug feedback dazu, aber fast ausschließlich über E-mail oder sogar persönliche Kontakte. Möglicherweise hat das mit der Anmeldung zu tun, die Kommentaren vorausgeht (aber andernfalls werde ich des Spams einfach nicht Herr), möglicherweise auch damit, dass sich Interessenten für das Büchnerland nun nicht gerade durch hochgradige Netzaffinität auszeichnen.

 

Als Probe auf’s Exempel weiche ich heute einmal von der starren Büchner-Fixierung ab und greife ein Spiel auf, zu dem im konkreten Fall Wibke Ladwig  aufgefordert hat. Ich antworte wie andere Blogger auf eine Reihe von gleichen Fragen:

 

 

Welches Buch liest Du momentan?

 

Immer mehr als eines, schon weil ich überall lese. Gründlich und aufmerksam die soeben endlich auf Deutsch erschienene Biographie Luise Büchners von Cordelia Scharpf. Dazu wird hier im Blog eine Besprechung erscheinen.

 

Außerdem den von Ilja Trojanow herausgegebenen Band Pol Pots Lächeln,

und als E-Text unterwegs obenauf gerade J.J. Moser: Von der zukünfftigen Pfalz-Zweybrückischen Landesfolge 

 

Warum liest Du das Buch? Was magst Du daran?

 

Cordelia Scharpf ist eine bewundernswerte Wissenschaftlerin und Forscherin. Mit Akribie und der nötigen Sympathie hat sie Leben und Werk einer bedeutenden Frauenrechtlerin aufgearbeitet. Alleine, dass sie die vier zu Luise Büchners Lebenszeit erschienenen Ausgaben ihres stets als „Hauptwerk“ bezeichneten Bandes „Die Frauen und ihr Beruf“ sozusagen synoptisch aufarbeitet und damit die Entwicklung der Autorin darstellt, lohnt die Lektüre.

Der Kambodscha-Band ist ein Stück weit schmerzhafte Aufarbeiting eigener ideologischer Verranntheit – und die Lektüre kostet mich richtige Arbeit.

Der Moser ist ein Stück landeskundlicher Recherche.

 

Wurde Dir als Kind vorgelesen? Kannst Du Dich an eine der Geschichten erinnern?

 

Ich weiß, das mir jeden Abend vorgelesen wurde, kann mich aber kaum erinnern – mit fünf hatte ich Lesen gelernt und las dann lieber selbst. Bis heute fehlt mir (vielleicht daher?) die Geduld, Hörbüchern aufmerksam zuzuhören – das geht mir viel zu langsam. Ein ganz frühes Buch, an das ich mich erinnere, war Elsa Beskows „Hänschen im Blaubeerwald“. Meiner Tochter (* 1996) habe ich gern und regelmäßig vorgelesen.

 

Gibt es einen Protagonisten oder eine Protagonistin, in den / in die Du mal regelrecht verliebt warst?

 

Winnetous Schwester Nscho Tschi  – weil sie für mich schon aussah wie Marie Versini, bevor ich den Film gesehen habe

 

 

In welchem Buch würdest Du gern leben wollen?

 

Wenn ich mutiger wäre in Grimmelshausens Simplizissimus, wenn ich jünger wäre auf Robinsons Insel, wenn ich weiser wäre in Platons Syrakus.

 

 

Welche drei Bücher würdest Du nicht mehr hergeben wollen?

 

Muston, Alexis:„Das Israel der Alpen. Erste vollständige Geschichte der Waldenser Piemonts und ihrer Colonien, nach unedirten Urkunden dargestellt von Alexis Muston, Doctor der Theologie. Nach dem Französischen von Dr. Johann Friedrich Schröder. Duisburg, Druck und Verlag von Joh. Ewich. 1857“.

weil es ein materieller und ein ideeller Schatz ist. Muston war ein Freund Georg Büchners und hat Material zu diesem Band mit ihm zusammen in Darmstadt erarbeitet.

Grimmelshausen, Der abenteuerliche Simplicissimus Teutsch

(Originaltext und Reinhard Kaisers wunderbare Modernisierung)

Georg Christoph Lichtenberg: Aphorismen

oft kopiert, nie erreicht

 

Ein Lieblingssatz aus einem Buch?

 

Am Nachmittag meines einundachtzigsten Geburtstags, als ich mit meinem Buhlknaben im Bett lag, kam Ali und sagte, der Erzbischof sei da und wolle mich sprechen.“ (Anthony Burgess, Der Fürst der Phantome) 

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