Peter Brunners Buechnerblog

Kategorie: Vortrag (Seite 11 von 12)

1. Hauptversammlung der Luise Büchner-Gesellschaft

Am 20. Juni tagte die Mitglieder der Luise Büchner-Gesellschaft zur ersten Jahreshauptversammlung im Darmstädter Literaturhaus.

 Der Vorstandstisch

von links hinten nach rechts: I. Kuchemüller, A. Schmidt, H. Dieckmann, P. Brunner
(H. Hildebrandt konnte leider nicht teilnehmen)

Naturgemäß gab es über das Gründungsjahr 2010 wenig zu berichten – die eigentliche Vereinsgründung mit der Anerkennung der vorläufigen Gemeinnützigkeit durch das Finanzamt erfolgte erst im November. Agnes Schmidt als Vorsitzende berichtete daher zu diesem Thema nur kurz, erwähnte aber die hervorragende Unterstützung durch HR 2 mit der Benefizlesung für die Luise Büchner-Bibliothek von Nina Petri.

Auch der Bericht der Kassenprüfer blieb bei einstelligen Kontobewegungen knapp und  führte zur Beantragung der Entlastung des Vorstandes, welche bei Enthaltung des Vorstandes selbst einstimmig erfolgte.

Mit großer Zustimmung wurde dann der Ausblick auf die Veranstaltungen 2011, der für das erste Halbjahr 2011 schon wieder ein Rückblick war, aufgenommen. Viele der Anwesenden hatten einige unserer Veranstaltungen besucht und ermutigten den Vorstand, den eingeschlagenen Weg fortzusetzen. Hier findet sich auf den Seiten der Luise Büchner-Bibliothek unter „Aktuelles” das Programm für die zweite Jahreshälfte.

Die beiden großen Jubiläen Georg Büchners, sein 175. Todestag 2012 und sein 200. Geburtstag 2013, werfen mittlerweile erhebliche Schatten voraus. Peter Brunner berichtete von den Treffen im hessischen Ministerium für Wissenschaft und Kunst, an denen zahlreiche Akteure des kulturellen Lebens in Hessen – Universitäten, Akademien, Theater, Literaturinitiativen und so weiter – teilnehmen. Eine „Machbarkeitsstudie” ist in Arbeit. Voraussichtlich nach den Sommerferien 2011 werden die wesentlichen Veranstaltungspläne – natürlich auch hier – bekannt gegeben werden können.

Agnes Schmidt hatte Sigrid Schütrump, die schon zahlreiche Aktivitäten des Vereines mit ihrer Vortragskunst unterstützt hat, gebeten, Luise Büchners als Fragment veröffentlichten Text „Ein Wort an die Väter” vorzulesen. Der Text beginnt so:

„Es werden über die Erziehung des Mädchens seit Jahren so viele Bücher geschrieben, so viele Worte an die Mütter gerichtet; es gibt kaum eine Form, unter der man ihnen nicht die große, herrliche Aufgabe, die ihnen gestellt ist, ans Herz gelegt und für deren Erfüllung Tausende der weitesten Ratschläge erteilt hat. … Ist denn aber dafür die Tochter auch ausschließlich und allein auf die Mutter angewiesen?”

(Luise Büchner: Die Frau. Hinterlassene Aufsätze. Halle.Gesenius. 1878. S. 163-191)

S. Schütrump liest Luise Büchners „An die Väter”
(Die Fotoausstellung über junge Mütter mit ihren Kindern hing nur zufällig,
passte aber gut zu Luises Überlegungen zur Selbständigleit der Frau)

Mit guten Gesprächen bei einem Glas Wein  endete die Versammlung.

Tag der Literatur am 29. Mai – Das Büchner-Programm

Das „Literaturland Hessen“ mit dem alle zwei Jahre stattfindenden „Tag für die Literatur“ ist ein Gemeinschaftsprojekt von hr2-kultur, dem Hessischen Ministerium für Wissenschaft und Kunst und dem Hessischen Literaturrat. Unterstützt wird die Intiative unter anderem von der Sparkassen-Kulturstiftung Hessen-Thüringen, dem ADAC Hessen-Thüringen, der Sparda-Bank Hessen und der GrimmHeimat NordHessen.

Das vollständige Programm kann über eine interaktive Karte bei hr-online erschlossen werden.

Hier die Veranstaltungen zu Georg Büchner und seinen Geschwistern:

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Lesung mit Picknick

Literatur-Picknick in der Alten Hofapotheke

Zwingenberg

Bei einem literarischen Picknick erfahren die Teilnehmer mehr über das mittelalterliche Zwingenberg, die Bedeutung der Alten Hofapotheke und die Beziehungen der Familie Büchner zu ihr.

Dass Zwingenberg auf eine fast 1000-jährige Geschichte zurückblicken kann, geht aus einer Urkunde aus dem Jahr 1012 hervor, in der der Ort unter dem Namen „Locum Getwinc“ zum ersten Mal erwähnt wird.

1833 begleitet der Schriftsteller und Revolutionär Georg Büchner seinen Studienfreund Alexis Muston im Spätsommer auf einer Wanderung von Darmstadt über Zwingenberg nach Heidelberg. Gemeinsam besuchten sie Büchners Bruder Wilhelm, der zu dieser Zeit in der „Alten Hofapotheke“ am Zwingenberger Marktplatz seine Ausbildung zum Apotheker begonnen hatte.

Lesung mit Picknick

Café „Schoko und Wein“ in der Alten Hofapotheke
Marktplatz 13
64673 Zwingenberg

11–13 Uhr

Teilnahme kostenlos
(10,- € „Kostenbeitrag“ für das Picknick)

Bei schönem Wetter findet die Lesung im Innenhof statt.

Informationen:
Förderverein für Kunst und Kultur Zwingenberg e.V.
Tel. 06251 52945

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Literarisch-musikalische Reise mit historischer Bildprojektion

Der Druck des Hessischen Landboten in Offenbach am Main

In Offenbach wurde die politische Streitschrift „Der Hessische Landbote“ in einer Nacht-und-Nebel-Aktion bei Carl Preller gedruckt. Eine mehrstimmig gestaltete Lesung unter dem Motto „Freitags abends ging ich von Gießen weg…“ wird zur Spurensuche.

Die in Gießen 1834 zwischen dem Medizinstudenten Georg Büchner und dem Theologen und Pädagogen Ernst Ludwig Weidig abgestimmte Endredaktion des „Hessischen Landboten“ fand im Monat Mai statt. Die teils wissenschaftlich-nüchternen Statistiken des Medizinstudenten wurden von Weidig, der dafür später mit seinem Leben büßte, mit für das einfache Volk eindringlichen, der Bibel entlehnten Worten ergänzt.

Der Zusammenarbeit ging die Gründung der „Gesellschaft der Menschenrechte“ im hessischen Gießen durch Georg Büchner voraus. Diese orientierte sich an der „Societé des Droit de l´ Homme et du Citoyen“ (Der Gesellschaft der Menschenrechte und Bürger) in Straßburg, wo Büchner 1832 studiert hatte. Ziel der Gründung war das Verfassen und die Verbreitung politischer Flugschriften entgegen der Zensur. Somit trug der Hessische Landbote zur Umsetzung der Forderungen des „Deutschen Preß- und Vaterlandsvereins“ bei, der 1832 das Hambacher Fest organisiert hatte, um den bürgerlich-revolutionären Demokratie-Forderungen politischen Druck zu verleihen. Nach tage- und nächtelangen Debatten um die Gewichtung der revolutionären Inhalte wurde das Flugblatt in einer Nacht-und-Nebel-Aktion in Offenbach am Main bei Carl Preller gedruckt.

Mit historischen Bildeinblendungen und europäischen Volksliedern aus dieser Zeit, unter anderem aus der Sammlung Johann Gottfried Herders „Stimmen der Völker in Liedern“, reist das Publikum zu den kulturhistorischen Wurzeln des deutschen Demokratieverständnisses. Die mehrstimmig gestaltete Lesung begibt sich auf die Spurensuche der Produktion des „Hessischen Landboten“: Dem politischen Geist des Vormärzes, der weit über die hessischen Grenzen hinaus aktiv wirkte, wird nachgespürt. Wie auch der abenteuerlichen Schmuggelei der politischen Parole „Friede den Hütten! Krieg den Palästen!“, die nach Drucklegung von Offenbach aus generalstabsmäßig nach Darmstadt, Friedberg, Butzbach und Gießen verbracht wurde.

Literarisch-musikalische Reise mit historischer Bildprojektion

Haus der Stadtgeschichte
Herrnstr. 61
63065 Offenbach am Main

19–20.30 Uhr

5,- € / 2,50 € ermäßigt

Informationen:
Lecture_Offenbach e.V. in Zusammenarbeit mit dem Haus der Stadtgeschichte
Tel. 069 40953854 oder 069 80652046
www.lecture-offenbach.de
www.haus-der-stadtgeschichte.de

Das Projekt „Geist der Freiheit“ der KulturRegion FrankfurtRheinMain ist Partner der Veranstaltung

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Lesung

„Lenz“ von Georg Büchner

Georg Büchner

1839 erschien posthum Georg Büchners Novelle „Lenz“, in der er den Geisteszustand des Schriftstellers Jakob Michael Reinhold Lenz beschreibt. Der Schauspieler Christian Wirmer erzählt Büchners einzige Prosadichtung.

Der Dichter und Revolutionär Georg Büchner wurde 1813 in Goddelau geboren. 1834 gründete er die „Gesellschaft für Menschenrechte“, um die reaktionären Verhältnisse in Hessen zu ändern, und verfasst gemeinsam mit dem Pfarrer Friedrich Ludwig Weidig die Flugschrift „Der Hessische Landbote“. Darüber hinaus verfasste der die Dramen „Dantons Tod“ „Leonce und Lena“ und „Woyzeck“.

Seine Erzählung „Lenz“ basiert auf einem Bericht des Pfarrers Johann Friedrich Oberlin sowie auf einigen Briefen von Lenz. Einen Teil der Erzählung übernahm Büchner wortwörtlich aus dem Bericht Oberlins, weshalb gegen ihn der Vorwurf des Plagiats erhoben wurde.

Lesung

Büchnerhaus
Weidstr. 9
64560 Riedstadt-Goddelau

18-19 Uhr

7,- €

Informationen:
Förderverein Büchnerhaus e.V.
Tel. 06158 9308-41 oder -42
www.buechnerhaus.de

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Rundgang und Bustour mit Führungen und Imbiss

Auf den Spuren der Familie Büchner

Luise, Georg und Ludwig Büchner

In exemplarischer Weise repräsentiert die Familie Büchner die politischen, gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Strömungen des 19. Jahrhunderts. Eine Tour lädt dazu ein, die Orte kennen zu lernen, an denen die einzelnen Familienmitglieder lebten und wirkten.

Zur Einstimmung folgt ein Spaziergang durch Darmstadt den Spuren der Büchner-Familie. Anschließend geht es mit dem Bus nach Riedstadt-Goddelau zum Philippshospital, wo sich die Eltern der Büchner-Geschwister kennenlernten. Weiter geht es dann zum Geburtshaus Georg Büchners, in dem sich heute ein Museum zu seinem Leben und Werk befindet. Die letzte Station ist die Villa Büchner in Pfungstadt, Treffpunkt der Familie nach 1864. Nach einem kleinen Imbiss geht es wieder zurück nach Darmstadt.

Die Theaterstücke Georg Büchners sind Schullektüre geworden. Doch auch seine Geschwister sind wichtige Persönlichkeiten.

Ludwig Büchner schuf mit seinem Bestseller „Kraft und Stoff“ das Standardwerk des Materialismus, Alexander Büchner arbeitete als Literaturwissenschaftler in der Kulturvermittlung zwischen Deutschland und Frankreich, Luise Büchner engagierte sich früh in der bürgerlichen Frauenbewegung. Und Wilhelm Büchner, der einen begehrten Ultramarinfarbstoff synthetisiert hatte, war als Unternehmer und liberal-demokratischer Politiker erfolgreich. Sein Wohnhaus in Pfungstadt, die Villa Büchner, wurde in den letzten Jahren restauriert und ist seit 2010 wieder zugänglich.

Rundgang und Bustour mit Führungen und Imbiss

Treffpunkt:
Klinikum Darmstadt
Grafenstraße 9
64283 Darmstadt
um 13 Uhr
Rückkehr ca. 20.30 Uhr

30,- € / 20,- € für Mitglieder der Luise-Büchner-Gesellschaft
Preis inkl. Imbiss

ACHTUNG: DIE BUSTOUR IST BEREITS AUSGEBUCHT!

Informationen:
Luise-Büchner-Gesellschaft e.V.
Tel. 06151 599788 oder 06150 4687
E-Mail: LuiseBuechner@aol.com

 

Auf den Spuren der Familie Büchner

3. Tag für die hessische Literatur am 29. Mai 2011 

von Literaturland Hessen und HR2-Kultur

Im Rahmen dieses Literaturtages lädt die Luise Büchner-Gesellschaft e.V. zu einem Rundgang bzw. einer Rundfahrt „Auf den Spuren der Familie Büchner“ ein

Treffpunkt: um 13 Uhr beim Klinikum Darmstadt, Haupteingang Grafenstraße

Kaum eine andere Familie hat es im 19. Jahrhundert zu solchem Ruhm und Ansehen in Deutschland gebracht wie die Büchners aus Darmstadt. Während eines Spaziergangs lernen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer die Orte kennen, wo die Eltern und die berühmten Geschwister Büchner wohnten und wirkten. Anschließend fährt die Gruppe nach Riedstadt/Goddelau, wo kurz das Gelände des Philippshospitals besucht wird, wo Caroline, die Tochter des Hospitalmeisters Reuß den jungen Chirurgen Ernst Büchner kennen lernte und am 28. Oktober 1812 heiratete. Weiter geht es zum Geburtshaus von Georg Büchner. Letzte Station der Spurensuche ist die Villa Büchner in Pfungstadt, Treffpunkt der Familie nach 1864. Nach einem kleinen Imbiss ist die Rückfahrt nach Darmstadt um ca. 20 Uhr vorgesehen.

Mitwirkende: Sigrid Schütrumpf (Schauspielerin), Michael Kaiser (Schauspieler), Agnes Schmidt (Luise Büchner-Ges., Darmstadt), Rotraud Pöllmann (Büchnerhaus, Riedstadt/Goddelau), Peter Brunner (Villa Büchner, Pfungstadt)

Teilnahmegebühr inkl. Busfahrt und Imbiß:
Für die Mitglieder der Luise-Büchner-Gesellschaft 20 Euro, Nichtmitglieder: 30 Euro
Anmeldung: Postkarte: Luise Büchner-Gesellschaft e.V., Kasinostr. 3, 64293 Darmstadt
Email: LuiseBuechner@aol.com (bitte auch Tel Nr. angeben!)
Anmeldeschluss: 29. April 2011.

Lesung zum 200. Geburtstag von Fanny Lewald

Freitag, 15. April, 19.30 Uhr im Literaturhaus Darmstadt, Kasinostr. 3, Lesung zum 200. Geburtstag von Fanny Lewald (1811-1889)

Fanny Lewald, eine der erfolgreichsten Schriftstellerinnen im 19. Jahrhundert in Deutschland, hat ein umfangreiches Werk hinterlassen. Sie war eine entschiedene Vorkämpferin der Frauenemanzipation und war mit vielen Geistesgrößen der Zeit befreundet. Als Journalistin berichtete sie über die revolutionären Bewegungen in den 1840er Jahren.

Sigrid Schütrumpf liest aus Fanny Lewalds „Erinnerungen auf das Jahr 1848“.
Hans –Willi Ohl und Edgar Illert spielen zeitgenössische revolutionäre Lieder.
Moderation: Agnes Schmidt

Eintritt: 6 Euro, für Mitglieder der Luise-Büchner-Gesellschaft frei.

Ein Radikaler im öffentlichen Dienst

 

Alexander Büchner (um 1865)   Alexander Büchner (um 1865)

Dr. Thomas Lange stellt die Lebensgeschichte von Alexander Büchner in den Mittelpunkt seines Vortrages am Büchnerhaus

Interessante Parallelen zwischen Georg Büchner und seinem jüngsten Bruder Alexander will der Referent Dr. Thomas Lange aus Darmstadt bei der nächsten Vortragsveranstaltung am Goddelauer Büchnerhaus aufzeigen. Die Benefizreihe zugunsten des Fördervereins Büchnerhaus wird am Sonntag, 10. April 2011 um 18:00 Uhr fortgesetzt. Der Vortrag über die Lebensgeschichte Alexander Büchners steht unter dem Titel „Ein Radikaler im öffentlichen Dienst“.

Alexander Karl Ludwig Büchner, geboren 1827 und damit beim Tod seines berühmten Bruders Georg erst zehn Jahre alt, war ein deutsch-französischer Schriftsteller und Professor der Literaturgeschichte. Nach einem Jurastudium in Gießen war er „Accessist“ am Landgericht Langen (Hessen) geworden. 1851 wurde ihm der „Acceß“ jedoch wegen staatsfeindlicher Gesinnung entzogen. Er hatte sich in London mit exilierten 1848er-Revolutionären getroffen und war verraten worden. Alexander ging nach München, um dort Sprachen und Literatur zu studieren, und habilitierte 1852 als Privatdozent an der philosophischen Fakultät zu Zürich. Auf Vermittlung des Darmstädter Mitrevolutionärs und Freundes Dr. med. Wilhelm Zimmermann, konnte er 1855 Lehrer für neuere Sprachen am College Notre Dame im französischen Valenciennes werden. Er trat 1857 in den französischen Staatsdienst und war seit 1862 Professor der fremden Literaturen zu Caen. Im Jahre 1870 nahm er die französische Staatsbürgerschaft an.

Der Eintrittspreis beträgt sieben Euro und kommt in voller Höhe dem Förderverein und damit dem Geburtshaus Georg Büchners zugute. Kartenreservierungen nimmt das städtische Kulturbüro (Telefonnummer 06158 930841/2, Fax 930843 oder per E-Mail: kultur@riedstadt.de ) gerne entgegen. Karten sind zudem an der Abendkasse erhältlich.

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