Peter Brunners Buechnerblog

Kategorie: Veranstaltung (Seite 32 von 35)

Es gibt noch viel zu erfahren – Herzliche Einladungen für das zweite Halbjahr

 

Veranstaltungskalender 2/2011

 

 

Luise Büchner-Gesellschaft e.V.

 

&

 

Luise Büchner-Bibliothek

des Deut­schen Frauenrings e.V.

 

 

 

Kasinostr. 3, 64293 Darmstadt

Tel.: 06151/599 788 (Mo. + Do. 16-18 Uhr)

Email: LuiseBuechner@aol.com

 

Sonntag, 21. August, 17 Uhr

Pretlacksches Gartenhaus,

Prinz Georg-Garten, Darmstadt

Lesung mit Musik zum 250. Geburtstag

von Charlot­te von Kalb

„Bin ich denn ein Chamäleon, den (sic!) jeden in einer ande­ren Gestalt sieht.“

Vortrag: Annette Seemann (Weimar)

Harfe: Gabriele Emde-Hauffe (Darmstadt)

 

Selten gab es eine Frau der klassischen Epoche, die diese Fall­höhe besaß: Von der reichen, schönen Erbin eines al­ten Na­mens und großen Vermögens wurde sie früh zur Waisen, ab­hängig von der Gunst Verwandter. Auf dem Heiratsmarkt an den Bru­der eines Spekulanten des 18. Jahrhunderts „verscha­chert“, lebte die Idealistin ab so­fort nur noch Seelenfreund­schaften aus, ge­mäß ihrer geistigen Potenzen nur mit den Größten der damali­gen Zeit: Schiller, Goethe, Hölderlin, Jean Paul und Sophie von LaRoche. Ihre Versuche, diese meist im Brief enthu­siastisch vollzogenen Beziehungen ins Leben zu führen, scheiterten, ihr Vermögen verspielte ihr Schwager. Blind und verarmt überlebte sie jedoch alle ihre „Lieben“ und diktierte, weise geworden, ihre Lebensgeschichte(n).

 

Eintritt: 8 Euro, für Mitglieder der Luise Büchner-Gesell­schaft frei

 

 

 

Mittwoch, 7. September, 17 Uhr

In der Reihe Alternative Stadtrundgänge

(zusam­men mit der VHS Darmstadt):

Unterwegs auf Frauenspuren –

Vom Markt­brunnen zum Großen Woog

Treffpunkt: Marktbrunnen

 

Vor dem industriellen Zeitalter war die Wasserversor­gung im Haushalt Frauenarbeit. Frauen mussten mehr­mals täglich Was­ser zum Waschen und Kochen, zum Entbinden und zur Pflege von Kranken und Ver­wundeten besorgen. Wo haben sie das Wasser geholt und wie haben sie ihre Wäsche gewa­schen? Wie wurde früher gebadet und gekocht?

Nicht nur bei der Arbeit gab es eine strenge Geschlechtertren­nung, sondern in modernen Zeiten auch in den öffentlichen Ba­deanstalten. Wie badeten Frauen und Männer im 19. und frühen 20. Jahrhundert im alten Hal­lenbad auf dem Merck­platz und im Großen Woog? Sol­che und ähnliche Fragen wer­den während des Spazier­gangs beantwortet.

 

Teilnahmegebühr 5 Euro, ermäßigt 3 Euro

 

 

 

Donnerstag, 6. Oktober, 19:30 Uhr

Literaturhaus Kasinostr. 3

Darmstadt zur Zeit der Büchners

Vortrag von Peter Engels

Leiter des Stadtar­chivs Darmstadt

 

Die Familie Büchner war mit Darmstadt eng verbunden: Hier praktizierte der Arzt Ernst Büchner, hier erzog Ka­roline Büch­ner ihre begabten Kinder, hier besuchten die Söhne das Gymna­sium und von hier aus flüchtete Georg Büchner nach Frank­reich. In Darmstadt schrieb Luise Büchner ihre Bücher über Mädchen- und Frauenbildung und wirkte Mathilde Büch­ner im Hausfrauenverein mit.

Peter Engels schildert in seinem Vortrag das politische und ge­sellschaftliche Leben in Darmstadt zur Zeit der Familie Büch­ner.

 

Eintritt frei

 

 

Freitag, 21. Oktober 19:30 Uhr

Literaturhaus, Kasinostr. 3

Ludwig van Beethoven und die

ungarische Grä­fin, Therese Brunszvik

Ein literarisch-musikalischer Abend

mit Car­men Pi­azzini (Klavier)

Rezitation: Sigrid Schütrumpf

Moderation: Agnes Schmidt

 

Die vielfach begabte Therese Brunszvik (1775-1861) galt für lan­ge Zeit als Adressatin des berühmten Briefes „An die uns­terblichen Geliebte“ von Beethoven. Der Brief galt jedoch nicht ihr, sondern vermutlich ihrer jüngeren verheirateten Schwester Jose­phine. Beethoven war mit der Familie Brunsz­vik eng befreundet und widmete den Familienmitgliedern mehrere Kompositionen.

Teresia Brunszvik ist nicht nur im Zusammenhang mit Beetho­ven eine bedeutende Persönlichkeit: Sie zählt zu den Wegberei­terinnen der Kleinkinderziehung und der Mädchen­bildung. Be­geistert von Pestalozzis Ideen, den sie persönlich kannte, grün­dete sie zahlreiche Kindergär­ten in Ungarn, Ös­terreich und Deutschland.

Gemeinsame Veranstaltung mit der

Deutsch-Ungarischen-Ges­ellschaft

 

Eintritt: 10 Euro, für die Mitglieder der Veran­stalterinnen frei

 

 

 

Sonntag, 6. November 18 Uhr

Büchner-Haus Riedstadt-Goddelau

 

Büchner-Haus Riedstadt-Goddelau

Luise Büchners Erzählung

„Der kleine Va­gabund“

 Die Geschichte eines Fotografen aus Zwingenberg ist das The­ma von Luise Büchners letzter Veröffentlichung zu Leb­zeiten. Sigrid Schütrumpf und Agnes Schmidt stellen die Er­zählung vor.

Benefizveranstaltung zugunsten des Büchnerhauses.

Eintritt: 7 Euro

 

 

 

Mittwoch, 9. November 19:30 Uhr

Literaturhaus, Kasinostr. 3

Die Frauen und ihr Beruf:

Von der Gastwir­tin zur Politikerin

Buchvorstellung mit Powerpoint-Präsentation

 1872 veröffentlichte Luise Büchner einen Berufsratgeber für Mädchen. Während ihr berühmtes Buch „Die Frauen und ihr Beruf“ aus dem Jahre 1855 vor allem ein Plädoy­er für eine bes­sere Mädchenerziehung war, gab die Darmstädter Frauen­rechtlerin in diesem Ratgeber prakti­sche Tipps für die Berufs­wahl. Welche Berufe haben Frauen im letzten Drittel des 19. Jahrhunderts erlernt und ausgeübt?

Im vierten Band der Reihe „Darmstadt aus Frauensicht“ stel­len die Autorinnen Agnes Schmidt und Elke Hausberg die ersten Kindergärtnerinnen, Kranken­schwestern, Politikerinnen und andere berufstä­tigen Frauen in Darm­stadt vor.

 Eintritt frei

 

 

Freitag 18. November, 19:30 Uhr

Literaturhaus, Kasinostr. 3

Solveig zu Erbach-Schönberg liest

Marie zu Erbach-Schönbergs

Reisebericht über Bulgarien

 1884 besuchte Marie zu Erbach-Schönberg, geborene Prinzes­sin von Battenberg in Bulgarien ihren jüngeren Bruder, Alex­ander von Battenberg (1857-1893), der von 1879 bis 1886 Fürst von Bulgarien war. Über ihre Reise führte sie Tagebuch, das sie mehrmals veröffentlichte. Die lebendige Darstellung ihrer Reise­eindrücke, gelesen von ihrer Ur- Urschwiegertoch­ter, macht diesen Bericht heute noch zu einer spannenden Lektüre.

 Eintritt 6 Euro, für Mitglieder

der Luise Büch­ner-Gesellschaft frei

 

 

 Sonntag, 4. Dezember, 16 Uhr

Villa Büchner, Pfungstadt

Adventskaffee

Die Büchners und der liebe Gott

 „… und dann legen wir uns in den Schatten und bitten Gott um Mak­karoni, Melonen und Feigen, mu­sikalische Kehlen, klassi­sche Leiber und eine kommode Religion!“ (Valerio in Leonce und Lena).

Zu einem Erzähl- und Vortragsnachmittag über die Büchner­schen Bestrebungen, Kirche und Staat zu tren­nen und Religi­on alleine als Privatsache zu dulden, laden wir herzlich zu ei­nem et­was anderen Adventsnachmittag in Wilhelm Büchners Pfungs­tädter Villa ein.

 

Kostenbeitrag: 7,50 Euro

 

Hier ein Veranstaltungsprogarmm-Flyer als pdf für alle, die´s getrost nach Hause tragen wollen

Auf einen Kaffee in die Villa Büchner!

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Lesser Ury: Mädchen im Romanischen Café (Berlin), 1911. (Alte Nationalgalerie Berlin) 

Im „Spiegelsaal“ der festlichen Beletage der Pfungstädter Villa Büchner finden im Herbst insgesamt vier musikalisch-literarische Veranstaltungen statt, zu denen die Stadt Pfungstadt in Zusammenarbeit mit der Evangelischen Kirchengemeinde herzlich einlädt. Christian Lorenz, der Kantor der Kirchengemeinde und Leiter des Pfungstädter Vokalensembles, hat dafür ein vielfältiges musikalisches Programm aus dem Umfeld der großen Kaffeehaustraditionen in Wien und Berlin zusammengestellt.

 Zu jeweils zwei Terminen an einem Wochenende, Freitags Abends und Sonntags Nachmittags, werden die kabarettistisch-erotischen Seiten am Abend, die gesellschaftlich-vergnüglichen Aspekte am Nachmittag präsentiert.

 Begleitet von Artur Geisel am Klavier trägt der Chor im ersten Teil der Konzertreihe, der dem Berliner Kaffeehaus gewidmet ist, Lieder von Benatzky, Reutter, Holländer, Mackeben und Stolz vor.

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Der Festsaal in der Villa Büchner, Pfungstadt

Peter Brunner hat aus dem riesigen Fundus der Berliner Literaten, die im Umfeld des Kaffeehaus des Westen und später des Romanische Kaffees verkehrten, den Wedekinds, Mühsams, Tucholskys und unzähligen anderen, eine Auswahl von Texten über Berlin, über das ewige Hin und Her zwischen Männern und Frauen, über Politik, Kultur und Gesellschaft zusammengestellt, die er, meist vergnüglich und ab und an auch nachdenklich, im Wechsel mit der Musik vortragen wird.

 Damit die Gäste das richtige Kaffeehausgefühl verspüren, bereitet Georg Nawrowskis Team von der Gaststube in der Villa passende Spezialitäten als Imbiss zum Kaffee, zum Glas Wein oder zur Limonade vor.

 Am 21. und 23. Oktober findet die Fortsetzung der Konzerte mit Musik und Geschichten aus Wien statt.

 Die literarischen Konzerte in der Villa Büchner, Uhlandstraße, beginnen am Freitag, dem 19. August, um 20:30 Uhr, am Sonntag, dem 21. August, um 16 Uhr. Für Getränke und Imbiss wird im Vorverkauf und an der Abendkasse ein pauschaler Beitrag von 10 € erhoben. Karten sind ab sofort beim Ticketservice in der Eberstädter Straße 58 und in der Gaststube der Villa Büchner zu erhalten.  

 Hier findet sich das Plakat mit dem schönen Motiv. 

Die Büchners zum Mitschreiben …

Für die Volkshochschule Darmstadt-Dieburg biete ich in diesem Herbst einen Kurs über die berühmten südhessischen Geschwister an. Besonders schön finde ich dabei, dass das in den Räumen der Villa Büchner stattfinden kann, so dass sich die Teilnehmer/innen auch atmosphärisch am richtigen Ort fühlen können.

Ich freue mich über Ihre Anmeldung (begrenzte Teilnehmerzahl…) direkt bei der VHS;

Fragen dazu beantworte ich gerne (Post@EntwicklungUndKultur.De)

VHS Flyer S. 2

Der VHS-Flyer Aussenseite (hier als pdf)

Ankündigungsflyer Innenseite als pdf

Der geplante Ablauf

(Ankündigungstext der VHS):

„Die Büchners oder Der Wunsch, die Welt zu verändern“*)
Die Familie Büchner in Südhessen

Alle Büchner-Geschwister hatten eine aufklärerische Geisteshaltung, ihr großes gemeinsames Anliegen war die Veränderung der Gesellschaft, Gleichberechtigung ohne Ansehen von Geschlecht oder Herkunft, und ihr Weg dorthin war die Volksbildung. An sechs Abenden werden sie in passendem Ambiente auf kurzweilige Art vorgestellt.

 

Der große Georg
Von den sechs Kindern von Ernst und Caroline Büchner ist uns vor allem der Dichter Georg Büchner (1812 – 1837) bekannt.  Die Überlieferung seines Werkes ist auch dem unermüdlichen Einsatz seiner Geschwister zu verdanken.

 

Arzt, Philosoph, Volksaufklärer – „der Rangar Yogeshwar des 19. Jahrhunderts”: Ludwig
Vor 100 Jahren aber war ein anderer Büchner weltberühmt: der Bruder Ludwig Büchner, „1848er“, Arzt, Philosoph, Publizist, Verfasser des ersten erfolgreichen Sachbuches in deutscher Sprache. Ludwig Büchner war der wichtigste Verbreiter der Thesen von Charles Darwin in Deutschland. In der Frühzeit der Deutschen Arbeiterbewegung war er 1866 „Ehrenkorrespondent“ beim Kongress der Internationalen Arbeiterassoziation in Genf.

 

Zwei Frauen im Umbruch des 19. Jahrhunderts: Luise und Mathilde.
Luise Büchner, der der Zugang zu höherer Schulbildung verwehrt wurde und die sich mit äußerster Kraft erarbeitete, was ihre Brüder lernen durften, veröffentlicht 1855 eines der ersten Sachbücher einer weiblichen Autorin in deutscher Sprache: sie fordert ein eigenes, weibliches Berufsleben und damit wirtschaftliche Unabhängigkeit.
Mathilde Büchner schien bis vor kurzem ein vergleichsweise bescheidenes Leben gelebt zu haben, erst 2008 fand sich ein Bild von ihr. Inzwischen wissen wir, dass sie sich in Darmstadt auch aktiv an der öffentlichen Diskussion beteiligte, den „Hausfrauenverein“, eine Art Konsumgesellschaft, hat sie mitgegründet.

 

Le pont sur le rhin: Alexander, Jurist und Sprachwissenschaftler
Der jüngste Bruder Alexander wurde „Doktor beider Rechte“, erhielt Berufsverbot, machte eine zweite Karriere als Sprachwissenschaftler, wanderte nach Frankreich aus und erarbeitete wesentliche Grundlagen der vergleichenden Sprachwissenschaft. Wegen seiner Verdienste um die Kenntnis Deutscher und Franzosen voneinander nannte man ihn „die Brücke über den Rhein“.

 

Unternehmer, Politiker, Erfinder: Wilhelm Büchner, der Blaufabrikant aus Pfungstadt.
Wilhelm Büchner scheiterte an der Schule, nach der sich seine Schwester Luise so sehnte, wurde Apotheker, studierte Chemie in Heidelberg und Gießen und erfand in seiner ersten kleinen Fabrik in Darmstadt eine Methode, künstlich blaue Farbe herzustellen (Ultramarin). Er wurde mit dieser Erfindung in Pfungstadt ein reicher und einflussreicher Unternehmer. Er war Gemeindevertreter und hat wesentlich zum Werden Pfungstadts beigetragen, im hessischen Landtag und im Berliner Reichstag arbeitete er als linksliberaler Abgeordneter. Seine Pfungstädter „Villa Büchner“ ist eines der ganz wenigen erhaltenen baulichen Denkmäler der Familie Büchner.

*) Heiner Boehncke, Peter Brunner, Hans Sarkowicz: „Die Büchners oder der Wunsch, die Welt zu verändern“. Societäts Verlag, Frankfurt am Main 2008. EAN 978-3-7973-1045-3. 168 Seiten, 24,90 €

 

Mi 19:00-21:00 Uhr, ab 21.09.2011

 

VILLA BÜCHNER

Pfungstadt, Uhlandstraße 

 

immer mittwochs um 19 Uhr, und zwar: 

21.9., 5.10., 2.11., 16.11., 30.11., 14.12. 2011

32 €

 

 

1. Hauptversammlung der Luise Büchner-Gesellschaft

Am 20. Juni tagte die Mitglieder der Luise Büchner-Gesellschaft zur ersten Jahreshauptversammlung im Darmstädter Literaturhaus.

 Der Vorstandstisch

von links hinten nach rechts: I. Kuchemüller, A. Schmidt, H. Dieckmann, P. Brunner
(H. Hildebrandt konnte leider nicht teilnehmen)

Naturgemäß gab es über das Gründungsjahr 2010 wenig zu berichten – die eigentliche Vereinsgründung mit der Anerkennung der vorläufigen Gemeinnützigkeit durch das Finanzamt erfolgte erst im November. Agnes Schmidt als Vorsitzende berichtete daher zu diesem Thema nur kurz, erwähnte aber die hervorragende Unterstützung durch HR 2 mit der Benefizlesung für die Luise Büchner-Bibliothek von Nina Petri.

Auch der Bericht der Kassenprüfer blieb bei einstelligen Kontobewegungen knapp und  führte zur Beantragung der Entlastung des Vorstandes, welche bei Enthaltung des Vorstandes selbst einstimmig erfolgte.

Mit großer Zustimmung wurde dann der Ausblick auf die Veranstaltungen 2011, der für das erste Halbjahr 2011 schon wieder ein Rückblick war, aufgenommen. Viele der Anwesenden hatten einige unserer Veranstaltungen besucht und ermutigten den Vorstand, den eingeschlagenen Weg fortzusetzen. Hier findet sich auf den Seiten der Luise Büchner-Bibliothek unter „Aktuelles” das Programm für die zweite Jahreshälfte.

Die beiden großen Jubiläen Georg Büchners, sein 175. Todestag 2012 und sein 200. Geburtstag 2013, werfen mittlerweile erhebliche Schatten voraus. Peter Brunner berichtete von den Treffen im hessischen Ministerium für Wissenschaft und Kunst, an denen zahlreiche Akteure des kulturellen Lebens in Hessen – Universitäten, Akademien, Theater, Literaturinitiativen und so weiter – teilnehmen. Eine „Machbarkeitsstudie” ist in Arbeit. Voraussichtlich nach den Sommerferien 2011 werden die wesentlichen Veranstaltungspläne – natürlich auch hier – bekannt gegeben werden können.

Agnes Schmidt hatte Sigrid Schütrump, die schon zahlreiche Aktivitäten des Vereines mit ihrer Vortragskunst unterstützt hat, gebeten, Luise Büchners als Fragment veröffentlichten Text „Ein Wort an die Väter” vorzulesen. Der Text beginnt so:

„Es werden über die Erziehung des Mädchens seit Jahren so viele Bücher geschrieben, so viele Worte an die Mütter gerichtet; es gibt kaum eine Form, unter der man ihnen nicht die große, herrliche Aufgabe, die ihnen gestellt ist, ans Herz gelegt und für deren Erfüllung Tausende der weitesten Ratschläge erteilt hat. … Ist denn aber dafür die Tochter auch ausschließlich und allein auf die Mutter angewiesen?”

(Luise Büchner: Die Frau. Hinterlassene Aufsätze. Halle.Gesenius. 1878. S. 163-191)

S. Schütrump liest Luise Büchners „An die Väter”
(Die Fotoausstellung über junge Mütter mit ihren Kindern hing nur zufällig,
passte aber gut zu Luises Überlegungen zur Selbständigleit der Frau)

Mit guten Gesprächen bei einem Glas Wein  endete die Versammlung.

Tag der Literatur mit den Büchners

Gleich an zwei Veranstaltungen über die Büchners konnte ich gestern teilnehmen.

Zunächst hatte der Förderkreis für Kunst und Kultur in Zwingenberg zusammen mit dem Café Schoko und Wein zu einem literarischen Picknick eingeladen. Edda Fürst, Dieter Kullak, Hanns Werner und meine Wenigkeit  trugen Texte aus der tausendjährigen Zwingenberger Geschichte vor. Das neunzehnte Jahrhundert präsentierten wir mit Hinweisen auf Johann Georg Dieffenbach (1787-1848), den Wirt des bunten Löwen, der den Beinamen „Zeitgeist” ganz zu Recht trug. Er war der Motor der demokratischen Bewegung der zwanziger Jahre in Zwingenberg und wurde Abgeordneter der hessischen Volkskammer.

Auch Zwingenberger Geschichte:  Hanns Werner liest einen NS-Aufruf zur Versammlung am 29. Mai

Wie zahlreich Büchners Verbindungen nach Zwingenberg waren, konnte ich dann mit einigen Texten belegen: bekannt und bereits berichtet ist der Besuch Georg Büchners mit seinem Freund Muston beim Bruder Wilhelm in der Hofapotheke, auch Luises Erzählung vom kleinen Vagabund war schon bekannt. Dass Alexanders „Pfingstausflug” 1849 auch einen Zwischenstop bei Dieffenbach erzählt, war weniger bekannt, auch, dass Wilhem Bücher für Zwingenberg in den 1849/50er „Revolutionslandtag” einzog, war vielen neu. Friedrich Büchner, der Cosin „unserer Büchners”, war lange Jahre Lehrer und „Hilfspfarrer” in Zwingenberg, sein Drama „Coligny” konnte ich nur noch kurz erwähnen. Der Pate seines Sohnes Alexander war „unser” Alexander. Schließlich stellte ich noch die „Märchenmuhme” Martha Frohwein-Büchner vor, die mit ihren Mundartgedichten und -Erzählungen den Büchnerschen „Schreibwurmb” wie Anton Büchner, Wilhelms Enkel, ins zwanzigste Jahrhundert trug.

Die Villafassade in der gleissenden Sommersonne am 29.5. 

Nachmittags habe ich eine private Führung in der Villa betreut, bis schließlich der Bus mit den Teilnehmer/inne/n  der Fahrt auf Büchners Spuren gegen 19 Uhr in Pfungstadt eintraf. Nach einem kurzen Spaziergang übers Gelände gingen wir zum Flammekuche-Essen ins Restaurant, was ja sehr gut zu den Elsässer Beziehungen der Büchners passte. Beim Essen hörten wir Alexander Büchner über seinen Bruder Wilhelm, den „dummen Bub”. Schließlich besichtigte die interessierte Gruppe noch die Beletage und  die Wohnräume der Büchners in der Villa, als der Busfahrer vernehmlich mit den Hufen scharrte – er wollte nach Hause.

Nach Hause!

Erst nach 21 Uhr haben wir die Besuchergruppe verabschiedet – bis zum Rande gefüllt mit den unzähligen Geschichten und Ereignissen, die im Laufe das Tages auf sie einströmte. Für die mit etwa 40 Personen ausgebuchte Fahrt von Darmstadt über Goddelau nach Pfungstadt musste die Luise Büchner-Gesellschaft weitere zwanzig Interessierte abweisen, obwohl schon Wochen vorher „ausgebucht” veröffentlicht war. Damit ist eine baldige Wiederholung fast unausweichlich geworden.

Erst für 2013 ist der nächste „Tag der Literatur” geplant – so lange werden wir mit weiteren Büchner-Veranstaltungen sicher nicht warten.

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