Peter Brunners Buechnerblog

Kategorie: Veranstaltung (Seite 17 von 35)

Bascha Mika liest in Darmstadt

Donnerstag, 8. Mai, 19 Uhr
Buchvorstellung mit Bascha Mika
im Literaturhaus Darmstadt (Kennedy-Haus), Kasinostr. 3

Eintritt: 6 Euro, für die Mitglieder der Luise Büchner-Gesellschaft frei

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Agnes Schmidt und Bascha Mika im Dezember 2012

Bascha Mika, neue Chefredakteurin der Tageszeitung Frankfurter Rundschau stellt ihr neues Buch
„Mutprobe” vor. Die erste Trägerin des Luise-Büchner-Preises widmet sich in ihrem neuen Buch der
unterschiedlichen Wahrnehmung des Älterwerdens in unserer Gesellschaft. Ihre wichtigste These:
Frauen trifft der zweite Lebensabschnitt viel härter als Männer, denn bei Frauen unendlich viel an
die Jahre gekettet wird: Ihre Sichtbarkeit in der Öffentlichkeit, ihre erotische Anziehungskraft, ihr
Wert auf dem Liebesmarkt und auch der Erfolg in der Arbeitswelt. Wo Männer älter werden dürften,
werden Frauen alt gemacht.

Büchertisch: Bessunger Buchladen 

von Peter Brunner

Erster „Hessischer Literaturlöwe” an Rotraud Pöllmann im Büchnerhaus verliehen

Der „Verein der Freunde und Förderer des Literaturland Hessen“ hat Rotraud Pöllmann, die langjährige verdiente Leiterin des Goddelauer Büchner-Hauses, mit seiner neuen

Auszeichnung „Hessischer Literaturlöwe” ausgezeichnet.

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Vor der Benefizveranstaltung für den Goddelauer Verein, bei der Heiner Boehncke und Hans Sarkowicz ihre neuesten Veröffentlichung, die fiktiven „Briefe eines reisenden Franzosen über Deutschland an seinen Bruder in Paris“  präsentierten, überreichte Heiner Boehncke als Vorsitzender der völlig überraschten Rotraud Pöllmann die Verleihungsurkunde.

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Er nannte Rotraud Pöllmann „eigentlich den guten Geist, wenn er denn nicht leibhaftig anwesend wäre” und betonte ihre unersetzlichen und hoffentlich noch lange fortgesetzten Verdienste.

In der Tat können Frau Pöllmanns Verdienste um das Andenken an Georg Büchner kaum hoch genug geschätzt werden. Hier ist ja schon mehrfach darauf hingewiesen worden, wie viel „nachhaltiger“ im eigentlichen Sinn dieses missbrauchten Begriffes die „Graswurzelarbeit“ der verdienstvollen Ehrenamtler zur Bewahrung, Präsentation und Aktualisierung unseres historischen Erbes ist. Besonders verglichen mit medienwirksamen, aber folgenlos verglühenden Hypes, wie wir sie in Sachen Büchner gerade in den vergangenen Jahren auch erleben durften. Dies übrigens um so mehr, als diese „Hypes“ in der Regel auch noch viel Geld verpulvern, während die beständigen Arbeiten oft genug schlecht oder gar nicht bezahlt erledigt werden.

Frau Pöllmanns Arbeit in Goddelau ist für bescheidenes, kompetentes, nachhaltiges und hartnäckiges Tun ein leuchtendes Vorbild. Sie hat das Museum im Geburtshaus Georg Büchners Ende der 90er Jahre mit aufgebaut und betreut es seitdem als ehrenamtliche Leiterin. In Zusammenarbeit mit dem Förderverein Büchnerhaus und der Stadt Riedstadt hat sie unzählige Schulklassen und interessierte Personen aus ganz Deutschland durch das Museum geführt.

 

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Der Text der Urkunde lautet:

Den Hessischen Literaturlöwen verleiht der Verein der Freunde und Förderer des Literaturland Hessen e. V. im Jahr 2014

Rotraud Pöllmann

für ihre engagierte und kenntnisreiche ehrenamtliche Arbeit als Leiterin des Büchnerhauses in Riedstadt Goddelau. Ihr geduldiges und ideenreiches Engagement  macht das Geburtshaus von Georg Büchner zu einer einmaligen Erinnerungsstätte für Leben und Werk des Dichters und Revolutionärs.

Dem ist nichts hinzuzufügen – außer vielleicht, dass sich 2014 auch eine etwas weniger demonstrativ maskuline Wappenfigur hätte finden lassen.

 

von Peter Brunner

Büchnerbande goes west

AMERUTOPIA oder UTOPIAMERIKA wird das neue Programm der fabelhaften Büchnerbande heißen.

Seit einem kulinarisch unterstützen brainstorming steht fest, dass es auch nach den Büchner-Jubiläumsjahren 2012/13 mit Auftritten der Fabelhaften Büchnerbande weitergehen wird.

AMERIKA als Land des Exils, der Zukunft und  der in Europa versperrten Möglichkeiten ist im 19. Jahrhundert ein ständig präsentes Thema. Das hat auch die Familie Büchner nicht unberührt gelassen. Die Exilanten der Demokratenverfolgung in Europa haben wichtigen Anteil an der Staatswerdung der USA genommen, als die „fourty-eigthers” werden sie (in Anspielung auf die Vielzahl der seit der gescheiterten Revolution von 1848 geflohenen Demokraten)  dort dokumentiert und geschätzt.

Vorab schon mal so viel: wir werden natürlich die unmittelbaren Verbindungen der Büchners ins gelobte Land jenseits des Ozeanes schildern. Becker, Minnigerode und Möser sind persönliche Freunde Georg Büchners gewesen, die alle auf der Flucht nach Amerika kamen. Luise Büchners Novelle über den Zwingenberger Fotografen, der in New York sein Glück macht („Der kleine Vagabund”) wird vorkommen und auch Ludwig Büchners große Vortragsreise 1872. Ein kleines Geheimnis sollen vorerst weitere persönliche, familiäre Verbindungen bleiben, zu denen wir Unbekanntes und Unveröffentlichtes beitragen werden.

Wir wollen uns aber nicht auf die direkte, persönliche Büchner-Beziehung beschränken. Deshalb wird auch das historische Vorbild für Karl Mays „weißen Indianer“ Klekih Petra vorkommen, Friedrich Hecker, Carl Schurz und vielleicht auch Friedrich Wilhelm von Steuben. Und dass nicht alle Frauen als Begleiterin und Haushälterinnen ihrer Männer nach Westen aufbrachen, werden wir auch berichten können.

Konzeptionell bleibt es bei der gefundenen Form. Die Fabelhafte Büchnerbande ist keine Volksliedertruppe mit Anspruch auf exakteste Authentizität von Kostüm und Instrument, auch kein reisender Geschichtsunterricht mit erhobenem Zeigefinger, sondern eine Gruppe von Freunden um die Luise Büchner-Gesellschaft und die Bluesband Papa Legbas Blueslounge mit Spaß am Zitat und am Geschichtenerzählen und ohne jede Berührungsangst gegenüber Musik verschiedenster Zeit und Herkunft.

Zur Zeit tragen wir Biographien, Texte, Briefe, Bilder und Berichte der Deutsch-Amerikaner zusammen, dazu natürlich zeitgenössische und moderne Musik. Vorschläge, Wünsche und Hinweise dazu sind uns willkommen.

Ab dem Sommer kann es dann also neue Begegnungen mit der

Fabelhaften Büchnerbande mit ihrem neuen Programm

„AMERUTOPIA / UTOPIAMERIKA”

geben – Anfragen für Auftritte sind uns ab sofort willkommen!

 

 

von Peter Brunner

Ein Gespenst ruft als Landbote zu Revolte: Empört Euch

In den letzten Monaten sind mit unterschiedlich großem Echo mehrere Flugschriften veröffentlicht worden, die je nach Standpunkt der Beobachter als Fanal, Aufschrei, Hilfestellung, Erläuterung, manchmal aber auch als Zeichen der Hilflosigkeit angesichts gesellschaftlicher Umbrüche interpretiert werden.

Nach Stephane Hessels „Empört Euch!“ (hier in Auszügen bei der FAZ) erschien Konstantin Weckers „Aufruf zur Revolte“ (hier als pdf) und ein Titel, der für dieses Weblog besondere Bedeutung hat:

 

Der Hessische Landbote 2013

Ich bin gebeten worden, die Vorstellung dieses Textes durch drei der sieben Autoren (6 Männer, eine Frau) zu moderieren.

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(ISBN 978-3-944137-64-3, 
Peter-Grohmann-Verlag, Stuttgart)

 

Neben der Gesprächsführung werde ich auch auf die Frage eingehen, ob und wie die gesellschaftlichen Verhältnisse der 1830er Jahre mit unseren heutigen vergleichbar sind und ob und wie sich der Rückgriff auf das große Vorbild rechtfertigt.

 

Lesung und Diskussion am 13. Februar 2014
im Stadtmuseum Groß-Gerau

Am Marktplatz 3, 64521 Groß-Gerau, 19:30 Uhr, Eintritt frei

 

 

Den 200. Geburtstag von Georg Büchner am 17. Oktober 2013 hat eine Autorengruppe mit Gewerkschaftern aus dem Kreis Groß-Gerau zum Anlass genommen, eine Broschüre unter dem Titel „Der Hessische Landbote 2013“ zu veröffentlichen: als „Ermutigung zum Denken und Handeln“. Die Autoren beschreiben darin ihre Sicht auf aktuelle gesellschaftliche und soziale Missstände und deren Ursachen. Die Schrift macht auf kritikwürdige Zustände und Verhältnisse aufmerksam und ist damit, wie es im Untertitel heißt, „ein Aufruf, der anstiften will zur Auflehnung“. In acht Kapiteln behandelt die Autorengruppe unter anderem Themen wie Armut und Reichtum, Arbeit, Bildung, Migration, Krankheit und Gesundheit. Der Initiatiator des Projekts, Edgar Weick, und die Mitverfasser Bernd Heyl und Martin van de Rakt werden in der Lesung am 13. Februar, die Veranstaltung ist in das Stadtmuseum verlegt worden, Passagen lesen, erläutern und zur Diskussion stellen. Moderation: Peter Brunner, Betreiber des Blogs „Neues aus Büchnerland“.

Kooperationspartner der KVHS sind: DGB Ortsverband Groß-Gerau im Rahmen der AG „Arbeit und Leben“ (DGB/VHS) Südhessen.
Der Eintritt ist frei.

von Peter Brunner

Friede den Hütten … * :-)

Zu den besonderen Präsentationen der „Büchner-Biennale“ gehörte ganz bestimmt die große Ausstellung „Da geht Büchner” der Darmstädter Galerie Netuschil. Hier findet sich mein Bericht von der Finissage.

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Bruno Feger mit Claus Netuschil vor seiner Büchner-Skulptur 

Das Werk ist ein „Lichtwort aus Stahl”, wie Bruno Feger seine Serie von metallenen Worten nennt. Einige davon zeigt er hier auf seiner Website. Das großformatige Werk, dessen Aufhängung von der Galerie eher handgreifliche Fertigkeiten erforderte, bildete einen starken Blickpunkt der Ausstellung, und viele Besucherinnen wünschten, dass es dauerhaft in Darmstadt bleiben könne.

Dem hat sich jetzt die Darmstädter Bundestagsabgeordnete und Staatssekretärin Brigitte Zypries angenommen. Mit einem ausführlichen Schreiben, das ich hier mit ihrer freundlichen Erlaubnis zeigen darf, bittet sie um Unterstützung für den Ankauf, damit das meistzitierte Büchner-Wort an der Darmstädter Georg-Büchner-Schule angebracht werden kann. (Ich habe mich übrigens über die persönliche Anrede und das verschmitzte Sternchen bei „wie Sie vielleicht wissen…“ sehr gefreut!)

 

Zypries_Stahlwort_01          Zypries_Stahlwort_02

Es geht um Georg Büchner – wir müssen also gewärtigen, dass der Text weder von ihm „erfunden” wurde (er zitiert mit dieser großartigen Überschrift des Hessischen Landboten eine französische Parole) noch etwa seine Handschrift abbildet – es gibt keine handschriftliche Überlieferung des Hessischen Landboten, und eine Büchner-Handschrift zu reproduzieren würde ohnehin wohl sogar Bruno Feger überfordern – ganz zu schweigen von der Schwierigkeit, sie zu entziffern.

Die Geschichte der Stadt Darmstadt und ihrer Klimmzüge, zu einem anständigen Georg-Büchner-Denkmal zu kommen, ist übrigens Legende – und niemand kennt sie so gut und kann sie so ausführlich schildern wie Claus Netuschil! Ich persönlich konnte mich mit der nachträglichen Benennung von Arnaldo Pomodoros „Grande Disco“ auf dem Büchner-Platz vor dem Darmstädter Theater jedenfalls nie anfreunden. Mit Fegers Stahlwort käme eine Büchnerzitat – ganz wörtlich in ehernen Lettern – in seine Heimatstadt!

Ich möchte das sehr gerne unterstützen und beginne damit, hier dafür zu werben – spenden Sie großzügig:

 

Förderverein der Georg-Büchner-Schule Darmstadt, betreff „Büchner-Plastik”, Konto 9696601, BLZ 508 900 00 

… und reden Sie sich nicht damit heraus, dass Ihre Bank auf der neuen IBAN besteht:

IBAN DE60 5089 0000 0009 6966 01

 

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