Peter Brunners Buechnerblog

Kategorie: Texte (Seite 12 von 17)

Ein etwas anderer Adventskaffee: Die Büchners und der liebe Gott

 

 

„ … und dann legen wir uns in den Schatten und bitten Gott um Makkaroni,

Melonen und Feigen, musikalische Kehlen, klassische Leiber und eine kommode Religion!“

(Georg Büchners Valerio in „Leonce und Lena“)

Zu einem Erzähl- und Vortragsnachmittag über die Büchnerschen Bestrebungen,

Kirche und Staat zu trennen und Religion alleine als Privatsache zu dulden,

lädt die Luise Büchner-Gesellschaft in Wilhelm Büchners Pfungstädter Villa ein.

Sonntag, 4. Dezember 2011 um 16 Uhr

Villa Büchner

Uhlandstraße 

64319 Pfungstadt

Kostenbeitrag: 7,50 Euro

Schriftliche Anmeldung:

Luise Büchner-Gesellschaft e.V./Luise-Büchner-Bibliothek 

Kasinostr. 3

64293 Darmstadt

oder

EMail: Post@LuiseBuechnerGesellschaft.de 

 

Luise Büchner: „Der Verwünschte Kaffee!“

 

 

 

Den schönen Text Luise Büchners über weibliche Pflicht und weibliches Vergnügen widme ich anlässlich der Übernahme des Restaurants Strud´l Stub´n in der Villa Büchner der neuen Inhaberin, Frau Sabine Gündisch, mit den besten Wünschen auf viele Kaffegäste weiblichen und männlichen Geschlechts!

 

Der Damenkaffee.

 

„Ist denn dieses viel geschmähte, unschuldige Vergnügen der geplagten deutschen Frauenwelt so überaus wichtig, dass man ihm auch noch gar ein besonderes Kapitel widmet?“ So wird vielleicht manche empfindliche Leserin entrüstet fragen und dabei alleine der frohen, gemütlichen Stunden gedenken, die sie im Kreise von lieben Freundinnen bei den duftenden Schälchen Mokka verbracht hat. – Sie hat nicht ganz unrecht mit ihrer Entrüstung, den sie merkt schon im Voraus, dass das Kapitel schwerlich dem besonderen Lobe und der Verherrlichung der „Urgemütlichen, deutschen Kaffeevisite“ dienen soll.

 

Wir antworten ihr aber schnell gefasst, dass wir gar nicht daran denken, dass „Kaffeestündchen“ angreifen zu wollen. Es hatte seine volle, ja sogar seine historische Berechtigung, es ist von den größten Dichtern unserer Nation besungen und gepriesen worden, es vereinigt die Kreise so behaglich an der Tafelrunde; und wo zwei Freundinnen sich ihre tiefsten Herzensergießungen einander mitzuteilen haben, wo ein paar Hausfrauen einmal in stiller Stunde die Freuden und Leiden ihres Haus-und Familienstandes gegenseitig austauschen möchten, oder wo ein paar alte Damen, die des Abends nicht mehr ausgehen, ihr Spielchen zusammen machen, da gibt es gewiss keine angenehmere Zutat, als den dunklen Zaubertrank, der die Zungen löst und die Fantasie beflügelt.

 

Wir haben es hier mit einem anderen Feind des weiblichen Geschlechts zu tun, den man durchaus nicht mit dem „Kaffeestündchen“ verwechseln muss, wir meinen den wohl konditioniert, regelrechten Damenkaffee. Ihn näher zu beschreiben und die Vorwürfe zu wiederholen, die man schon so oft gegen ihn geschleudert, wodurch er sich indessen gar nicht in seiner Existenz beirren lässt, ist keineswegs unsere Absicht – wer gerne klatscht, findet dazu immer Gelegenheit, auch ohne „Damenkaffee“, – wir möchten nur einmal recht nachdrücklich hervorheben, wie viele schöne, gute Zeit, wie die besten Tagesstunden damit vergeudet werden.

 

Die mittelalterliche Sitte des Ausgehens, des geselligen Verkehrs zwischen dem Mittag-und Abendläuten hat sich nirgends so beständig erhalten, als in Deutschland und vorzugsweise unter den Frauen der besseren Stände; denn die arbeitende Frau hat keine Zeit, sich in diesen Stunden, außer am Sonntag, zu vergnügen. Wie so vieles in unserem Leben, ist auch dieses Sitte mannigfach zur Unsitte geworden. Es scheint uns wenigstens eine Art von Unsitte zu sein, wenn jugendliche Frauen und Mädchen, noch in der Vollkraft des Lebens, sich zur besten Tags – und Arbeitszeit in eine entsprechende Toilette werfen, den Strickstrumpf eine andere noch leichtere Arbeit in die Tasche stecken, um sich in einem „Damenkaffee“ zu begeben und dort drei bis vier Stunden lang in der unfruchtbarsten und oft unerquicklichsten Weise ihre Gedanken und Neuigkeiten auszutauschen, während Berge von Kuchen und Süßigkeiten vor ihnen aufgehäuft stehen.

 

Was hat nun diese Art von Geselligkeit für einen Zweck, und wer amüsiert sich dabei? Eigentlich niemand, aber man ist einmal an diesen Schlendrian gewöhnt, und so geht es mit Grazie weiter in das Endlose; die jungen Mädchen fangen damit an, die jungen Frauen setzen es fort, und der „Damenkaffee“ wird zu einer nicht mehr abzuschütteln den Gewohnheit bis ins hohe Alter hinein, nur alsdann langweiliger, schaler und abgestandner.

 

Aber hoffen wir, dass auch seine Tage gezählt sind! Je mehr die Frauen sich ernster, gediegener Arbeit zuwenden, umso weniger Zeit werden sie für solche nutzlose Zeitverschwendung haben. Heute schon ist es solchen Frauen, die sich ernstlich beschäftigen, nicht möglich, einige Male in der Woche um vier Uhr des Nachmittags auszugehen und drei bis vier Stunden lang bei Kaffee, Kuchen und Konversation zuzubringen. Kommt man dann in der Hälfte des Abends nach Hause, so ist dieser ganz ebenso verloren, wie der Nachmittag; man ist müde, abgespannt, unlustig noch etwas Ernstes anzufangen, und geht gähnend und unzufrieden zu Bett, mit dem Vorsatz, sobald nicht wieder, was auch die anderen sagen mögen, „mit den Wölfen zu heulen“.

 

Wie können aber Mütter, deren Kinder gerade in der Stunde aus der Schule kommen, wo die Mama in die „Kaffeevisite“ geht, ihre Pflicht erfüllen? Gerade jetzt wäre sie ihnen am notwendigsten, um die Aufgaben zu überwachen, mit ihnen zu spielen, einen Spaziergang mit ihnenzu machen – sie sieht es auch sehr wohl ein, sie fühlt, was ihre Abwesenheit alles nach sich ziehen kann. „Der Verwünschte Kaffee!“ Aber man hat schon so oft abgesagt, man sehnt sich auch einmal wieder etwas anderes zu sehen und zu hören, man muss fort! „Man muss nicht müssen“, sagt Nathan, wir haben es schon in der Literaturstunde gelernt; aber was nützt alle Weisheit der Welt vor dem Machgebot „des Damenkaffee“? Wenn die Mutter nachhause kommt, liegen die Kinder im Bett oder werden hineingelegt, der Gatte hat sich in seinen Club, oder man verzeihe uns den süddeutschen Ausdruck, „ins Wirtshaus“ verfügt, sie sitzt allein und hat nun volle Muße über die Gemütlichkeit des „Damenkaffee“ nachzudenken.

 

Jedoch nicht allein für die Frau und Mutter, auch für die Unverheiratete ist diese Art der Geselligkeit eine Zeitverschwendung zu unrechten Stunde, zu einer Stunde, die noch irgend einer wirklichen, einer sie selbst fördernden oder für andere nützlichen Tätigkeit gewidmet sein sollte. – Man ist gegenwärtig fast überall darauf bedacht, Institutionen zu schaffen, durch welche den Frauen auf verschiedene Weise Belehrung oder geistiger Genuss zugeführt wird, aber wir fürchten, die „Konkurrenz“ der Kaffeevisite wird diese Gelegenheiten öfter nicht zur vollen Geltung kommen lassen. Indessen sind wir gewiss die letzten, die gesellige Befriedigung, welche darin liegt, leugnen zu wollen, wir wünschen nur, man möchte sie in eine bessere Zeit, von dem Nachmittag auf den Abend, verlegen und die Männer dazu heranzuziehen suchen. Wenn die Frauen damit den Anfang machen, wenn sie sich ernstlich daran gewöhnen, die Nachmittags-und ersten Abendstunden, einen kurzen Spaziergang oder Ausgang abgerechnet, zuhause zu sein, so wäre damit den Männern ein großer Vorwand genommen, ihre Abende auch fern vom Hause zuzubringen.

 

Es ist eine durchaus unerfreuliche Tatsache, dass an vielen Orten der gesellige Verkehr zwischen Männern und Frauen immer mehr abnimmt, was für beide Teile gewiss kein Vorteil ist. Man sucht es durch das erhöhte politische Leben in Deutschland zu erklären, aber dies ist nicht stichhaltig, denn in Ländern, wo weit mehr politisches Leben herrscht und seit länger herrschte als bei uns, ist dies nicht der Fall. In Frankreich, England, Belgien, Holland, teilweise auch in der Schweiz, bringen die Männer ihren Abende in der Familie oder in Gesellschaft der Frau im Freundeskreise zu. Diesem Ziele müssen auch wir zusteuern.

 

Von der siebenten Abendstunde an kann und sollte jeder Mutter und Hausfrau, ohne besondere Abhaltung, im Stande sein, ihr Haus ruhig auf einige Stunden zu verlassen, wenn sie nicht selbst Freunde bei sich sieht. Von dieser Stunde an ist jedem Menschen, Mann oder Frau, wenn er den Tag über fleißig gearbeitet, ein geselliges Ausruhen nicht allein erlaubt, sondern auch wirklicher und nachhaltiger Genuss. – Man rühmt so gerne im Gegensatz zu anderen Ländern den häuslichen Sinn der deutschen Frauen, aber mit einigem Unrecht. Keine Frau geht so viel und so zu jeder Tageszeit aus, wie die deutsche. Es ist bei uns nicht seltenes, schon des morgens um neun Uhr Besuch zu bekommen, und dies geht den ganzen Tag so fort. In den oben genannten Ländern hat man dafür seine bestimmten, fest eingehaltenen Stunden, ja Tage. Die Französin empfängt an einem bestimmten Tag in der Woche und ist in schöner Toilette in den üblichen Stunden für jeden Besuch bereit. An den sechs übrigen Tagen ist sie mehr oder weniger unsichtbar, und wenn sie keine Salon-oder Modedame ist, was doch selbstverständlich nicht alle sind, arbeitete sie recht tüchtig und ungestört, vom Morgen bis zum Abend, an welchem dann wieder die Geselligkeit mehr oder weniger in ihr Recht tritt. Während der Faschingszeit erreicht diese ihren Höhepunkt, im übrigen aber und abgesehen von einem vier bis sechs wöchentlichen Landaufenthalt im Sommer verläuft das Leben der französischen Frau ungleich einförmiger und weniger abwechselnd, als das der Deutschen, und vor allen Dingen hat sie keine Ahnung von den Zauber eines „Damenkaffee“. Das englische Frauenleben hat sehr viel ähnliches, nur widmet man der Bewegung in freier Luft mehr Zeit, im übrigen jedoch kümmert sich die Engländerin sehr eingehend um Haus und Kinder, und wenn sie auch gerade in der Küche und bei den sonstigen häuslichen Geschäfte nicht so viel mitarbeitet, wie die deutsche Frau, so leist sie dagegen sehr viel mit der Nadel, verfertigt, wenn sie nicht gerade zu den Reichen gehört, ihre Kleider, sowie die der Kinder selbst und hält ihre Zeit wohl zu Rate. Ebenso wenig dürfen wir uns verhehlen, dass die englischen Frauen, wenn sie sich ernsten Beschäftigungen und Studien hingeben, darin durchschnittlich eine höhere Stufe erreichen, als die deutsche Frau, da sich ihr Leben weniger durch eine ungeeignete Einteilung der Arbeits-und der Mußestunden zersplittert.

 

Nirgendwo außer in Deutschland hat die Frau Jahr aus Jahr ein soviel Zerstreuung und Vergnügung; jeder Deutsche, die im Ausland in mittleren Verhältnissen gelebt hat, wird uns beistimmen. Landpartien und Damenkaffees, sowohl in, als außer dem Hause, gibt es nur bei uns; Theater und Konzerte nirgends sonst in solch reicher Fülle und durch die niedrigen Preise jedermann zugänglich.

 

Im Anbetracht alles dessen wäre es gewiss kein allzu großes Opfer, wenn auch die deutsche Frau gleich dem Mann ihre Mußestunden auf den Abend verlegte und den Tag der Arbeit widmete, damit dann nach vollbrachten Tagewerk beide sich in gleichem geselligen Bedürfnis begegnen könnten. Würde diese Geselligkeit dann auch so einfach eingerichtet, wie bei den romanischen Völkern, wo die Bewirtung eine höchst untergeordnete Rolle spielt, so müsste dem geistigen Leben Deutschlands aus solch ungezwungener Vereinigung ein unendlicher Gewinn erwachsen, jedenfalls aber wäre es kein geringes Verdienst der deutschen Frauen, wenn sie, der „Kaffeevisite“ entsagend, wenigstens den Versuch machten, eine andere Art der Geselligkeit hervorzurufen, dabei Goethes weisen Spruch bedenken:

 

Tages Arbeit, Abends Gäste,

saure Wochen, frohe Feste

sei dein künftig Zauberwort!

 

 

Musik und Literatur aus Wien zum Kaffee in der Villa Büchner

Die Wetten stehen hoch, ob und in welchen Zusammenhang ich es schaffen werde, eine Verbindung zu den Büchners zu schildern …

Der österreichisches Außenminister soll auf die Nachricht von der russischen Revolution gesagt haben“ „Woas – in Russland revoltiern´s? Am End´ der Herr Bronstein aus `m Cafe Central?” Leo Trotzki, der in Wien unter seinem bürgerlichen Namen lebte, war gerade in St. Petersburg angekommen …

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Die Herren Uljanow (Lenin) und Bronstein (Trotzki) 1917 in St. Petersburg

Auf die Spur dieser Geschichte, der  Unverschämtheiten von Karl Kraus, der Aperçus von  Peter Altenberg, der Lebensweisheit von Anton Kuh und noch ein paar anderer Wiener Kaffehausliteraten machen wir uns Ende Oktober.

Nach der höchst erfolgreichen literarisch-musikalischen Revue aus dem Berlin zwischen 1880 und 1933  bietet der Salon der Villa Büchner die wunderbare Kulisse für Musik und Texte aus Wien.

Speis und Trank mit Kraft und Stoff für den September

 „ … Indem man mehr und mehr einsieht, wie sehr die Erziehung der Frau, im Gegensatz zu der des Mannes, seit Jahrhunderten vernachlässigt ist, lässt man ihren natürlichen Anlagen mehr Gerechtigkeit widerfahren.

Was uns von frühester Kindheit am meisten mangelt, das ist die Gewöhnung an folgerichtiges Denken und folgerichtiges Handeln. Unter tausend Mädchen lernen neunhundert das, was sie später leisten sollen, nur zufällig, im Absehen, im Hin-und Her-Rennen, unter Gescholten werden, und indem man ihnen gleichzeitig den Sinn durch eine Menge anderer Dinge zerstreut. Aber systematisch, nach Plan und Regeln werden nur wenige Glückskinder unter uns, ebenso wohl im Praktischen wie Geistigen, ausgebildet. Da gibt es gescheite Leute, welche, wenn sie sehen, wie sich ein Mädchen recht skeptisch und linkisch in praktischen Dingen benimmt, voll heißer Ungeduld ausgerufen: wie kann man sich für ein Mädchen so einfältig anstellen! Als ob ein Mädchen als praktisches Genie vom Himmel fiele, als ob es nicht erst durch verständige Anleitung und Übung praktisch gemacht werden müsse.

Das Universalmittel, welches für das Kochen, das Scheuern, das Waschen ebenso notwendig ist, wie für das Dichten, Französisch-Sprechen und Klavier-Spielen, ganz unerlässlich aber diejenige, welche den kleinen, höchst komplizierten Start, genannt Haushaltung, regieren soll – heißt: denken! Wer nicht denkt, macht alles verkehrt, und wenn man’s auch nicht besonders gelernt hat, so kann man es sich doch mit gutem Willen immer noch aneignen, sobald man einmal die Kinderschule ausgetreten hat. …”

 

Luise Büchner: die Frau.

Hinterlassenen Aufsätze, Abhandlungen und Berichte zur Frauenfrage

Halle. Hermann Gesenius. 1878.

Eine häusliche Betrachtung (S. 353 – 357, Auszug)

 

 

 

Hier wie versprochen (und nicht nur für die Frau….) aus Charlotte Böttchers

„Kraft und Stoff. Deutsches Universalkochbuch … ” von 1882

die Einkaufsempfehlungen und Rezeptvorschläge

 

Monat September

 

Kraut-und grüne Gemüse.

 

Spinat. Schnittbohnen. Rosenkohl (noch teuer). Blumenkohl. Savoyer Kohl. Roter Kohl. Magdeburger Sauerkohl. Kopfsalat.

 

 

Wurzelarten.

 

Neue Kartoffeln. Mairüben. Steckrüben. Junge Wurzeln. Karotten. Petersilienwurzeln. Sellerie. Rote Beete. Frische Gurken. Radieschen. Rettig. Junge Zwiebeln (noch teuer). Perlzwiebeln. Champignons.

 

 

Hülsenfrüchte.

 

Pahl-Erbsen. Junge Erbsen.

 

 

Fruchtsorten.

 

Johannisbeeren. Himbeeren. Bickbeeren. Kronsbeeren. Weintrauben. Pfirsiche (teuer). Aprikosen. Frische Pflaumen. Zwetschgen. Kochäpfel. Kochbirnen. Melonen (sehr teuer). Zitronen (teuer). Senf-, Pfeffer-und Salzgurken.

 

 

Zahmes Geflügel.

 

Küken. Suppen-Hühner. Tauben. Junge Gänze. Junge Kalkuten. Junge Poularden.

 

 

Wild-Geflügel.

 

Krammetsvögel. Junge Rebhühner. Alte Rebhühner. Küken. Junge Krick-Enten. Junge wilde Enten.

 

 

Wild.

 

Hasen. Rehkeule. Rehrücken.

 

 

Süßwasser-und See-Fische.

 

Schleie. Karpfen. Hechte. Lachsforellen. Frische Aale. Geräucherte Aale. Frischer Rheinlachs (teuer). Südschollen. Elbbutt. Schellfisch. Krebse. Hummer.

 

 

 

Speisezettel für alle Tage im Jahre.

 

Monat September.

 

 

  1. Suppe mit gerösteten Schwarzbrot. Leipziger Allerlei von jungem Huhn, Blumenkohl, Erbsen, Klösschen und Krebsschwänzen.

  2. Reissuppe. Weiße Rüben mit Bratwurst.

  3. Graupensuppe. Grüne Bohnen mit Schöpsenfleisch.

  4. Suppe mit Sago und Blumenkohl. Gedämpfte Ente mit Pastetchen. Rebhühnerbraten mit Krautsalat.

  5. Eiernudelsuppe. Möhren mit Bratwurst.

  6. Semmelsuppe mit abgequirltem Ei. Rindfleisch mit Senf und Kohlrabi.

  7. Hirsensuppe. Ragout von Enten und Rebhühner mit Salzkartoffeln.

  8. Suppe mit Sagogries und Morcheln. Grüne Bohnen mit Schöpsenkarbonade. Kalbsnierenbraten mit Gurkensalat.

  9. Braune Suppe. Gefülltes Weißkraut.

  10. Grimpelsuppe. Gänseklein mit Kartoffelklößen.Suppe mit Nudeln. Hühnermagen und Leber.

  11. Blumenkohl mit gebackenen Hühnern. Gänsebraten mit Birnen-Kompott.

  12. Grießsuppe mit klein geschnittenem Sellerie. Wirsing mit Bratwurst.

  13. Durchgerührte grüne Suppe mit geröstetem Weißbrot. Rindfleisch mit Morcheln und Klösschen.

  14. Gebrannte Mehlsuppe. Weiße Rüben mit Rindspökelfleisch.

  15. Reissuppe. Taubenfricassee. Schöpsenbraten mit Bohnensalat.

  16. Grimpoelsuppe. Möhren mit kaltem Rindspökelfleisch.

  17. Hasensuppe. Hasenklein mit Schmorkraut.

  18. Suppe mit Sago und Kräutern. Gefüllter Wirsing mit Schinken. Hasenbraten mit Krautsalat.

  19. Eiernudelsuppe. Rindfleisch mit Kartoffeln und Sellerie.

  20. Suppe mit ausgestochenem Ei und Petersilie. Rebhuhnfricassee mit Schmorkraut.

  21. Graupen Suppe. Ragout von Schöpsenbraten mit Salzkartoffeln.

  22. Suppe mit geschnittenem Eierkuchen und Kräutern. Frischer Hecht mit Weinsauce. Rinds-Schmorbraten mit geschmorten Heidelberen.

  23. Hirsensuppe. Fricassee von Huhn.

  24. Gebrannte Mehlsuppe. Weiße Rüben mit Schöpsenfleisch.

  25. Braune Fleischbrühesuppe mit Sago und Hühnermagen und Lebern. Blumenkohl mit geräucherter Rindzunge. Gänsebraten mit Kompott.

  26. Graupensuppe mit Zitrone. Möhren mit frischem oder gesalzenem Schweinefleisch.

  27. Eiergraupensuppe. Rindfleisch mit Senf und Kapernsauce.

  28. Biersuppe mit geröstetem Brot. Gänse lein mit Ragoutsauce und Kartoffelklößen.

  29. Reissuppe mit klein geschnittenem Sellerie. Wirsing mit Schöpsenkoteletts. Gebratene Rebhühner mit Krautsalat.

  30. Hasensuppe. Kalbfleischfricassee.

Es gibt noch viel zu erfahren – Herzliche Einladungen für das zweite Halbjahr

 

Veranstaltungskalender 2/2011

 

 

Luise Büchner-Gesellschaft e.V.

 

&

 

Luise Büchner-Bibliothek

des Deut­schen Frauenrings e.V.

 

 

 

Kasinostr. 3, 64293 Darmstadt

Tel.: 06151/599 788 (Mo. + Do. 16-18 Uhr)

Email: LuiseBuechner@aol.com

 

Sonntag, 21. August, 17 Uhr

Pretlacksches Gartenhaus,

Prinz Georg-Garten, Darmstadt

Lesung mit Musik zum 250. Geburtstag

von Charlot­te von Kalb

„Bin ich denn ein Chamäleon, den (sic!) jeden in einer ande­ren Gestalt sieht.“

Vortrag: Annette Seemann (Weimar)

Harfe: Gabriele Emde-Hauffe (Darmstadt)

 

Selten gab es eine Frau der klassischen Epoche, die diese Fall­höhe besaß: Von der reichen, schönen Erbin eines al­ten Na­mens und großen Vermögens wurde sie früh zur Waisen, ab­hängig von der Gunst Verwandter. Auf dem Heiratsmarkt an den Bru­der eines Spekulanten des 18. Jahrhunderts „verscha­chert“, lebte die Idealistin ab so­fort nur noch Seelenfreund­schaften aus, ge­mäß ihrer geistigen Potenzen nur mit den Größten der damali­gen Zeit: Schiller, Goethe, Hölderlin, Jean Paul und Sophie von LaRoche. Ihre Versuche, diese meist im Brief enthu­siastisch vollzogenen Beziehungen ins Leben zu führen, scheiterten, ihr Vermögen verspielte ihr Schwager. Blind und verarmt überlebte sie jedoch alle ihre „Lieben“ und diktierte, weise geworden, ihre Lebensgeschichte(n).

 

Eintritt: 8 Euro, für Mitglieder der Luise Büchner-Gesell­schaft frei

 

 

 

Mittwoch, 7. September, 17 Uhr

In der Reihe Alternative Stadtrundgänge

(zusam­men mit der VHS Darmstadt):

Unterwegs auf Frauenspuren –

Vom Markt­brunnen zum Großen Woog

Treffpunkt: Marktbrunnen

 

Vor dem industriellen Zeitalter war die Wasserversor­gung im Haushalt Frauenarbeit. Frauen mussten mehr­mals täglich Was­ser zum Waschen und Kochen, zum Entbinden und zur Pflege von Kranken und Ver­wundeten besorgen. Wo haben sie das Wasser geholt und wie haben sie ihre Wäsche gewa­schen? Wie wurde früher gebadet und gekocht?

Nicht nur bei der Arbeit gab es eine strenge Geschlechtertren­nung, sondern in modernen Zeiten auch in den öffentlichen Ba­deanstalten. Wie badeten Frauen und Männer im 19. und frühen 20. Jahrhundert im alten Hal­lenbad auf dem Merck­platz und im Großen Woog? Sol­che und ähnliche Fragen wer­den während des Spazier­gangs beantwortet.

 

Teilnahmegebühr 5 Euro, ermäßigt 3 Euro

 

 

 

Donnerstag, 6. Oktober, 19:30 Uhr

Literaturhaus Kasinostr. 3

Darmstadt zur Zeit der Büchners

Vortrag von Peter Engels

Leiter des Stadtar­chivs Darmstadt

 

Die Familie Büchner war mit Darmstadt eng verbunden: Hier praktizierte der Arzt Ernst Büchner, hier erzog Ka­roline Büch­ner ihre begabten Kinder, hier besuchten die Söhne das Gymna­sium und von hier aus flüchtete Georg Büchner nach Frank­reich. In Darmstadt schrieb Luise Büchner ihre Bücher über Mädchen- und Frauenbildung und wirkte Mathilde Büch­ner im Hausfrauenverein mit.

Peter Engels schildert in seinem Vortrag das politische und ge­sellschaftliche Leben in Darmstadt zur Zeit der Familie Büch­ner.

 

Eintritt frei

 

 

Freitag, 21. Oktober 19:30 Uhr

Literaturhaus, Kasinostr. 3

Ludwig van Beethoven und die

ungarische Grä­fin, Therese Brunszvik

Ein literarisch-musikalischer Abend

mit Car­men Pi­azzini (Klavier)

Rezitation: Sigrid Schütrumpf

Moderation: Agnes Schmidt

 

Die vielfach begabte Therese Brunszvik (1775-1861) galt für lan­ge Zeit als Adressatin des berühmten Briefes „An die uns­terblichen Geliebte“ von Beethoven. Der Brief galt jedoch nicht ihr, sondern vermutlich ihrer jüngeren verheirateten Schwester Jose­phine. Beethoven war mit der Familie Brunsz­vik eng befreundet und widmete den Familienmitgliedern mehrere Kompositionen.

Teresia Brunszvik ist nicht nur im Zusammenhang mit Beetho­ven eine bedeutende Persönlichkeit: Sie zählt zu den Wegberei­terinnen der Kleinkinderziehung und der Mädchen­bildung. Be­geistert von Pestalozzis Ideen, den sie persönlich kannte, grün­dete sie zahlreiche Kindergär­ten in Ungarn, Ös­terreich und Deutschland.

Gemeinsame Veranstaltung mit der

Deutsch-Ungarischen-Ges­ellschaft

 

Eintritt: 10 Euro, für die Mitglieder der Veran­stalterinnen frei

 

 

 

Sonntag, 6. November 18 Uhr

Büchner-Haus Riedstadt-Goddelau

 

Büchner-Haus Riedstadt-Goddelau

Luise Büchners Erzählung

„Der kleine Va­gabund“

 Die Geschichte eines Fotografen aus Zwingenberg ist das The­ma von Luise Büchners letzter Veröffentlichung zu Leb­zeiten. Sigrid Schütrumpf und Agnes Schmidt stellen die Er­zählung vor.

Benefizveranstaltung zugunsten des Büchnerhauses.

Eintritt: 7 Euro

 

 

 

Mittwoch, 9. November 19:30 Uhr

Literaturhaus, Kasinostr. 3

Die Frauen und ihr Beruf:

Von der Gastwir­tin zur Politikerin

Buchvorstellung mit Powerpoint-Präsentation

 1872 veröffentlichte Luise Büchner einen Berufsratgeber für Mädchen. Während ihr berühmtes Buch „Die Frauen und ihr Beruf“ aus dem Jahre 1855 vor allem ein Plädoy­er für eine bes­sere Mädchenerziehung war, gab die Darmstädter Frauen­rechtlerin in diesem Ratgeber prakti­sche Tipps für die Berufs­wahl. Welche Berufe haben Frauen im letzten Drittel des 19. Jahrhunderts erlernt und ausgeübt?

Im vierten Band der Reihe „Darmstadt aus Frauensicht“ stel­len die Autorinnen Agnes Schmidt und Elke Hausberg die ersten Kindergärtnerinnen, Kranken­schwestern, Politikerinnen und andere berufstä­tigen Frauen in Darm­stadt vor.

 Eintritt frei

 

 

Freitag 18. November, 19:30 Uhr

Literaturhaus, Kasinostr. 3

Solveig zu Erbach-Schönberg liest

Marie zu Erbach-Schönbergs

Reisebericht über Bulgarien

 1884 besuchte Marie zu Erbach-Schönberg, geborene Prinzes­sin von Battenberg in Bulgarien ihren jüngeren Bruder, Alex­ander von Battenberg (1857-1893), der von 1879 bis 1886 Fürst von Bulgarien war. Über ihre Reise führte sie Tagebuch, das sie mehrmals veröffentlichte. Die lebendige Darstellung ihrer Reise­eindrücke, gelesen von ihrer Ur- Urschwiegertoch­ter, macht diesen Bericht heute noch zu einer spannenden Lektüre.

 Eintritt 6 Euro, für Mitglieder

der Luise Büch­ner-Gesellschaft frei

 

 

 Sonntag, 4. Dezember, 16 Uhr

Villa Büchner, Pfungstadt

Adventskaffee

Die Büchners und der liebe Gott

 „… und dann legen wir uns in den Schatten und bitten Gott um Mak­karoni, Melonen und Feigen, mu­sikalische Kehlen, klassi­sche Leiber und eine kommode Religion!“ (Valerio in Leonce und Lena).

Zu einem Erzähl- und Vortragsnachmittag über die Büchner­schen Bestrebungen, Kirche und Staat zu tren­nen und Religi­on alleine als Privatsache zu dulden, laden wir herzlich zu ei­nem et­was anderen Adventsnachmittag in Wilhelm Büchners Pfungs­tädter Villa ein.

 

Kostenbeitrag: 7,50 Euro

 

Hier ein Veranstaltungsprogarmm-Flyer als pdf für alle, die´s getrost nach Hause tragen wollen

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