Der diesjährige Luise-Büchner-Preis für Publizistik geht an die Journalistin Margarete Stokowski. Der Preis wird von der Luise Büchner-Gesellschaft jährlich vergeben. Die Preisträgerin wird durch eine Jury ausgewählt, der neben dem Vorstand des Vereins die Darmstädter Stadträtin Iris Bachmann, die jeweilige Präsidentin des Lions-Clubs Louise Büchner, der das Preisgeld stiftet, sowie die beiden Journalisten Johannes Breckner (Darmstädter Echo) und Hans Sarkowicz (HR2Kultur) gehören. Bisherige Preisträgerinnen sind die Journalistinnen und Autorinnen Bascha Mika, Julia Voss, Lisa Ortgies, Barbara Sichtermann, Luise Pusch, Barbara Beuys und Julia Korbik.

Der Preis ist verbunden mit einem Preisgeld von 2.500 € sowie der Gelegenheit, einen ganzseitigen Text im DARMSTÄDTER ECHO zu gestalten.

Die Begründung der Jury:

Die in Polen geborene, in Deutschland aufgewachsene Journalistin Margarete Stokowski veröffentlicht seit 2009 Artikel, Essays und Bücher. Schwerpunktthema ihrer Arbeit ist das Verhältnis zwischen den Geschlechtern.

Mit scharfem Blick analysiert sie in ihren Texten Widersprüche in den Beziehungen zwischen Frauen und Männern, die in unserer vermeintlich egalitären Gesellschaft immer noch vorhanden sind. Ihre Kolumnen zeichnen sich durch gründliche Recherchen aus, sie sind oft frech und ironisch, aber nie verletzend.

Margarete Stokowski hat alles im Blick: Sowohl die ungleiche Macht-, Geld- und Karriereverteilung als auch den Umgang mit Sex und die Körper der Geschlechter. Das sind Themen, über die zu Luise Büchners Zeiten selten gesprochen und erst recht nicht geschrieben wurde.

Bei allem Gegenwartsbezug ihrer Artikel weiß Margarete Stokowski genau, dass „unsere heutige Freiheit den Kämpfen derer zu verdanken ist, die darauf bestanden haben, dass noch nicht alles gut ist, und die sich nicht einschüchtern ließen von Leuten, die ihnen erzählten, sie seien zu verbittert, zu naiv oder komplett verrückt“.

Mit diesem Gedanken trifft sie die Haltung Luise Büchners, die in einer längst vergangenen Welt den Mut bewiesen hat, vorsichtig aber energisch auf Ungleichheiten zwischen den Geschlechtern hinzuweisen.

Der Preis wird im November 2019 in Darmstadt übergeben.

Peter Brunner

von Peter Brunner