Georg Büchners Geburtshaus steht in Goddelau, auch wenn auf seinem Züricher Grabstein Darmstadt als Geburtsort steht. Im Haus des großherzoglichen Schultheißen wurde das erste Kind des Amtschirurgen Ernst Büchner und seiner Frau Caroline geb. Reuß am 17. Oktober 1813 geboren.
Schon lange informiert mich ein Darmstädter Mitglied der Luise-Büchner-Gesellschaft freundlich und regelmäßig über die Verhältnisse, die sein Zürcher Freund am dortigen „Rigiblick” vorfindet, dort, wo Georg Büchner heute begraben liegt.
Immer wieder war dabei Thema, wer eigentlich Grund und Verpflichtung habe, dort mit Blumenschmuck Verbundenheit zu dem viel zu früh im Exil gestorbenen zu zeigen.
Es hat in der Vergangenheit verschiedene Ansätze dazu gegeben, dass die Stadt Riedstadt, die sich stolz „die Büchnerstadt“ nennt, oder der Trägerverein des Museums an Büchners Geburts- oder Todestag einen Blumengruß niederlegen.
Meine Recherchen ergaben, dass das Protokoll der Stadt Darmstadt jährlich Blumen schickt. Ganz freundlich, entgegenkommend und unkompliziert konnte ich verabreden, dass dies künftig regelmäßig am 19. Februar, dem Todestag, geschieht.
Zum 205. Geburtstag am 17. Oktober 2018 grüßt also der Förderverein Büchnerhaus. Ich bin sehr froh, dass ich beim ambitionierten Zürcher Theater Rigiblick, das direkter Nachbar des Grabes ist, ganz offene Ohren für die Bitte fand, das Büchnerhaus dabei mit Rat und Tat zu unterstützen.
Das
Daniel Rohr, der Impressario, hat wiederholt liebenswürdig und engagiert mit mir telefoniert. Ich erfuhr dabei, dass er sich schon heftig für das Grab engagierte, als vor einigen Jahren nach einem Sturmschaden die große Linde gefällt wurde – Rohr fand und findet, zu Unrecht. Immerhin ist es nicht zuletzt ihm zu verdanken, dass wenigstens ein neuer Baum gepflanzt wurde. Und es ist müßig zu erwähnen, dass er den Dichter, den Forscher und den Politiker Büchner schätzt, ja verehrt.
Offenbar hat sich in den letzten Tagen das halbe Ensemble darum bemüht, die richtigen Blumen, die richtigen Kranzschleifen, den richtigen Text und nicht zuletzt den richtigen Lieferanten für uns zu finden. Dafür den allerherzlichsten Dank – ich verspreche: bei Gelegenheit treffen wir uns persönlich (im Büchnerhaus habt Ihr eine Exklusivführung gut!)
Die Bilder verdanken wir Isabelle Kroetsch und Brigitta Stahel, die natürlich das Urheberrinnenrecht daran haben, aber bei Namensnennung die Veröffentlichung gestatten.
Zusammen mit dem Schauspieler Hans Kremer (rechts) hat Daniel Rohr den Kranz niedergelegt, vielen Dank dafür! In der NZZ hat Kremer gesagt „Es ist, als ob sich in dem Moment ein Licht konzentriert, und ein Ganzheitsgefühl stellt sich ein. Man ist eins mit dem Text, und er kommt in seiner ganzen Dimension zum Klingen. Ich als Instrument hebe Büchners Poesie für die Menschen auf, die sie heute hören. Per-sonare heisst ja ‹klingen lassen›, ‹durchklingen›. Auch Büchners wegen liebe ich Zürich sehr.”
Und für die vielen Nachfragenden:
So sah es mit der leider gefällten Linde bei meinem letzten Besuch 2013 aus:
von Peter Brunner
Peter Brunner
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