Am 21. Mai 1918 starb Wilhelm Büchners Tochter Lina (Caroline Mathilde Wilhelmine). Lina war am 22. März 1846 in Darmstadt geboren. Eine geistige Behinderung (ihr Neffe Anton Büchner schreibt in seinen unveröffentlichten Memoiren „sie war geistig etwas beschränkt”) schränkte ihre Entwicklungsmöglichkeiten ein. Ihre Eltern Wilhelm und Elisabeth haben sie ein Leben lang behütet; die Gouvernante Amalie Stolz lebte jahrzehntelang als ihre Betreuerin zusammen mit der Familie in Pfungstadt.
Lina (Caroline Mathilde Wilhelmine ) Büchner.
Ihre Patin war, fast 10 Jahre nach Georg Büchners Tod, dessen Verlobte Wilhelmine Jaeglè. Ob der damals offenbar noch rege Kontakt zu Wilhelmine mit den Pfungstädter Büchners ebenso abrupt endete wie der mit den Büchners in Darmstadt, wissen wir nicht. Wilhelmine Jaeglè hat Luise und Ludwig Büchner die Veröfffentlichung einiger ihrer Briefe an Georg in der ersten Werkausgabe, die die Geschwister 1850 herausgaben, nicht verzeihen können.
1874 machte Wilhelm Büchner eine Reise nach St. Moritz, zu der ihn auch seine Schwester begleitete, und notierte später: „St. Moritz mit Lina, Amalie und Louise (!) gewesen”.
In seinem Testament hat ihr Vater sie mit einem reichlichen Deputat versorgt.
Nach dem Tod der Eltern (Wilhelm Büchner starb 1892, seine Frau Elisabeth 1908), lebte Lina im Haushalt ihres Bruders Ernst, mit dem sie, nach dem Verlust der Pfungstädter Firma und der Immobilien, nach Darmstadt zog. Dort starb sie bald darauf.
Von Peter Brunner
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