Peter Brunners Buechnerblog

Monat: November 2013

Cordelia Scharpf stellt Ihre Luise-Büchner-Biografie in Darmstadt vor!

Am 28. November jährt sich Luise Büchners Todestag zum 136. Mal (+ 28.11.1877).

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Das Medaillon von L. Federn-Staudinger auf Luise Büchners Grabstein 

An diesem Tag lädt die Darmstädter Luise Büchner-Gesellschaft zur Vorstellung der endlich auch auf Deutsch erschienenen Biografie von Cordelia Scharpf (Luise Büchner : Eine evolutionäre Frauenrechtlerin des 19. Jahrhunderts / Cordelia Scharpf. 2013. Bern. Peter Lang) ein.

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Agnes Schmidt, die Vorsitzende der Gesellschaft, hat den Band hier im Darmstädter Echo besprochen.

Dabei bietet sich die Gelegenheit, am gleichen Ort vorab an einer Führung durch die Ausstellung über Luise Büchners Leben und Werk teilzunehmen.

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 Ausstellungsführung und Buchvorstellung

Donnerstag, 28. November

Liebighaus, Große Bachgasse 2, 64283 Darmstadt

17:30

Agnes Schmidt führt durch die Ausstellung

19:15

Buchvorstellung durch Cordelia Scharpf

mit Textvorträgen durch Iris Welker-Sturm

Eintritt frei!

 

 

 

Geht doch!

Claus Netuschil wollte es sich bei der Finissage seiner Ausstellung „Da geht Büchner“ nicht nehmen lassen, einen ärgerlichen Aspekt der Büchner-Feierei zu thematisieren: das ünglückselige Motiv der Gedenkbriefmarke, das ich hier schon bein Erscheinen kommentiert habe.

 

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Die unglückselige Würdigung der Verfolgung Büchners
auf einem Staatspapier von 2013

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Der Versuch der Würdigung Büchners durch die DDR 1963 

 

Netuschil ist es gelungen, die Künstlerin Dorothea Göbel für den Entwurf einiger Alternativen zu gewinnen. Dabei ist dieses kleine Blatt entstanden, das ich mit ihrer freundlichen Genehmigung hier zeigen kann.

 

 

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Dorothea Göbel: Fingerübungen für eine Büchner-Briefmarke
mit „Festtagsstempel“ für die Galerie Netuschil, Darmstadt
unter Verwendung des Holzschnitts „Georg Büchner“ von Helmut Lortz

 

 

Bei aller grundsätzlichen Distanz zur Würdigung Büchners auf einer so banalen Drucksache wie einer Briefmarke wird hier doch deutlich gezeigt, dass sowohl mit dem wunderbaren Büchnerkopf von Helmut Lorz wie mit ganz eigenständiger Motivfindung die Gestaltung einer Drucksache mit prägnanter Wirkung möglich ist. Schade, dass Frau Göbel nicht angefragt worden ist. 

Der Bundespost bzw. den von ihr angefragten Künstlern ist jedenfalls nichts auch nur annähernd so Gutes eingefallen, obwohl man sich der Beratung durch die Büchner-Forschungsstelle in Marburg rühmt. Von dort haben wir bisher Kenntnis und Phantasie genug erwartet, auf ein anderes Motiv als ausgerechnet den Steckbrief zu kommen – schade.

„Da geht Büchner“ vorbei!

EDIT (17.11.13): unten um Bilder ergänzt! 

 

Eine ganz besonders sehenswerte Ausstellung im Rahmen der Büchner-Biennale geht schon zu Ende – Klaus Netuschils wunderbare Künstlerpräsentation „Da geht Büchner“.

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Noch bis Samstag können die Plastiken, Drucke, Gemälde und Objekte, mit denen sich zeitgenössische Künstlerinnen und Künstler mit „ihrem“ Büchner auseinandergesetzt haben, besichtigt und einige wenige auch noch gekauft werden.

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Netuschil hat eine ganze Reihe schöner Veranstaltungen im Rahmen der Ausstellung organisiert, Christian Wirmer trug „seinen“ Lenz vor, und auch die Büchnerbande trat vor ausverkauftem Haus auf.

 

Jetzt findet schon die Finissage statt – viele gute Freunde und selbst meine Wenigkeit dürfen beitragen.

 

Die Galerie lädt für

 

Freitag, den 15. November, ab 19:30 Uhr

Darmstadt, Schleiermacherstraße 8, zu einem

 

Fest für Georg Büchner ein.

 

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Edit:

 

Hier ein paar Bilder von der wunderschönen Finisage am 15.11.:

 

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Thomas Duttenhöfer vor seinem Büchner-Kopf

 

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Rotraud Pöllmann vom Goddelauer Büchnerhaus mit Pionteks Büchnerpreis-Rede

 

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Iris Welker-Sturm mit einem neuem Märchen

 

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Ruth Wagner mit ihren Erinnerungen an Büchner-Events der Achtziger

 

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Bruno Feger unter seinem „Stahlwort“,
das hoffentlich für einen guten Ort in Darmstadt erworben werden kann

 

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Klaus C. Netuschil mit einem ganz besonderen Kunstwerk
– leider restlos vergriffen

 

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Aart Vedeer mit Büchners letztem Brief an Mina: „Addio, piccola mia!“

 

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Agnes Schmidt mit ihrer Reisebeschreibung der Büchners an Georgs Grab in Zürich

 Und dann gab es noch eine schöne Überraschung zum Thema Büchner-Briefmarke. Dazu in Kürze mehr! 

 

Die Büchners aus Darmstadt – Ausstellung über Georg Büchners Geschwister

Wer bis zu diesem Blog gefunden hat, braucht meist keine Erläuterung mehr über die „anderen“ Büchners, Georg Büchners Geschwister, die hier die Hauptrolle spielen.

Luise Büchners, der wir uns seit zwei Jahren in einer eigenen Gesellschaft widmen, wurde schon vor einigen Jahren in einer kleinen Ausstellung gedacht, die jetzt anlässlich der „Büchner-Biennale“noch einmal gezeigt werden kann. Die Geschwister sollten ja in Darmstadt eigentlich eine zentrale Rolle beim Büchner-Gedenken spielen, Johannes Breckner hat dankenswerterweise heute im Darmstädter Echo darauf hingewiesen, dass dieser Anspruch von der Georg-Büchner-Ausstellung  im Darmstadtium nicht eingelöst wird.

Immerhin wird am 12.11. um 16 Uhr durch den Darmstädter Oberbürgermeister Jochen Partsch im Foyer des Liebighauses eine Präsentation von 16 Tafeln über Luise Büchner eröffnet.

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Stadtarchiv und Staatsarchiv haben sie um Tafeln zu Mathilde, Wilhelm, Ludwig und Alexander ergänzt. Eingeweihte wird es nicht wundern, dass diese Ergänzungen mehr Fragen aufwerfen als beantworten – denn jedes dieser außerordentlichen Leben ist für sich alleine eine selbständige Ausstellung wert. 

Die Ausstellung ist bis zum 14. Dezember bei freien Eintritt geöffnet:

Mi, Fr 10:00 – 17:00 Uhr
Di, Do 10:00 – 19:00 Uhr
Sa: 10:00 Uhr – 13:00 Uhr.
Führungen:
Stadtarchiv Darmstadt, Tel. 06151 165010
Luise-Büchner-Bibliothek, Tel. 06151 599788
LuiseBuechner@aol.com

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Ein wirkliches Highlight der Büchner-Biennale wird zu Luise Büchners Geburtstag am 28. November im Rahmen dieser Ausstellung stattfinden:

Cordelia Scharpf wird ihre endlich auf deutsch übersetzte und aktualisierte Biografie Luise Büchners vorstellen. 

Dazu hier in Kürze mehr.

Edit (13.11.): hier noch ein paar Bilder von der gut besuchten Eröffnung am 12.11. 

 

Julia Voss erhält den Luise-Büchner-Preis für Publizistik 2013

Bei einer Pressekonferenz im Darmstädter Literaturhaus hat der Vorstand der Luise Büchner-Gesellschaft die Frankfurter Journalistin Dr. Julia Voss als Trägerin des Luise-Büchner-Preises für Publizistik 2013 vorgestellt.

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Julia Voss wurde 1974 in Frankfurt am Main geboren. In Freiburg, London und Berlin studierte sie Germanistik, Kunstgeschichte und Philosophie. Nach einem mehrjährigen Aufenthalt am Berliner Max-Planck-Institut für Wissenschaftsgeschichte schloss sie Ende 2005 ihre Promotion in Kunstgeschichte ab, die im Fischer Verlag unter dem Titel „Darwins Bilder. Ansichten der Evolutionstheorie, 1837–1874“ erschienen ist. 2009 erhielt sie den Sigmund-Freud-Preis für wissenschaftliche Prosa der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung für ihre Studie.
Seit Februar 2007 ist sie Redakteurin im Feuilleton der Frankfurter Allgemeinen Zeitung. Zusammen mit Niklas Maak leitet sie das Kunstressort.

„In ihren Artikeln zur Kunst- und Wissenschaftsgeschichte beschreibt Julia Voss sach- und
fachkundig die Vorurteile gegen die künstlerische Arbeit von Frauen sowohl in der
Vergangenheit als auch in der Gegenwart.
Sie macht aufmerksam auf Ausstellungen vergessener Künstlerinnen außerhalb des
offiziellen Kunstbetriebs und etablierten Kunstinstitutionen. Ihre treffenden
Beschreibungen über den gegenwärtigen Kunstmarkt zeigen eine von Männern
dominierende Kunstszene, in der die meisten Künstlerinnen nach wie vor benachteiligt
werden.
Julia Voss beschäftigt sich jedoch nicht nur mit der Diskriminierung von Künstlerinnen,
sondern sie beschreibt auch die einseitige Interpretation der Geschlechterverhältnisse in
der Geschichte durch männliche Historiker.
Auch entlarvt sie stets den verbalen Sexismus in der Alltag- und Wissenschaftssprache.”

lautet die Begründung der Jury, der neben dem Vorstand der Gesellschaft Iris Bachmann, Mitglied des Magistrats der Wissenschaftsstadt Darmstadt, Johannes Breckner, Chef des Feuilletons des Darmstädter Echo und Hans Sarkowicz, Leiter  des Ressorts Kultur, Bildung und künstlerisches Wort bei HR 2 angehören.

Mit dem Preis sollen Autorinnen und Autoren ausgezeichnet werden, die in Artikeln oder Büchern die Ungleichheiten zwischen den Geschlechtern in der Gegenwart aufdecken und Wege zu einer geschlechtsgerechten Gesellschaft aufzeigen. Erste Preisträgerin war die Berliner Publizistin Bascha Mika. Durch die Unterstützung des DARMSTÄDTER ECHO, der Stadt Darmstadt und weiterer Darmstädter Institutionen ist der Preis dotiert

 

mit der Gestaltung einer ganze Zeitungsseite des DARMSTÄDTER ECHO in Abstimmung mit dessen Redaktion sowie mit einer Geldsumme von 2.500 Euro.

 

Damit soll der Preisträgerin oder dem Preisträger die Möglichkeit eröffnet werden, sich der Öffentlichkeit unabhängig von einem redaktionellen Auftrag vorzustellen.

In einer Feierstunde am 1. Dezember wird Frau Voss den Preis im Darmstädter Literaturhaus entgegennehmen, als Laudatorin spricht die Lüneburger Kunstwissenschaftlerin Prof. Dr. Beate Söntgen. Oberbürgermeister Jochen Partsch spricht ein Grußwort.