Wiederholt und schon lange bevor die Verschrottungsdebatten begannen, habe ich hier über das Schicksal der Charlesville  / Georg Büchner im Hafen von Rostock berichtet.

 

(in diesen Berichten finden sich auch links zu weiteren Artikeln sowie zu den Aktivisten, die sich für den Verbleib des Schiffes einsetzten).

 

Piratenflagge

 

 
Der bisher letzte Weg des traditionsreichen Schiffes spottet allerdings jeder Beschreibung und übertrifft die Phantasie selbst derjenigen, die einige Erfahrung im Umgang der öffentlichen Hand mit Denkmälern verschiedenster Natur haben. Bei Nacht und Nebel und und völlig offenen denkmals- und offenbar auch naturschutzrechtlichen Vorschriften wurde das Schiff aus dem Rostocker Hafen, angeblich zur Verbringung nach Litauen, notdürftig seetüchtig gemacht, abgeschleppt. Es sank kurz darauf unter ungeklärten Umständen. Jetzt ist die ganze Geschichte hier noch einmal im SPIEGEL abgehandelt worden und da findet sich nun für aufmerksame Leser mit Büchner-Interessen ein ganz besonderer Leckerbissen. In den Kommentaren stellt nämlich hier ein gewisser dr. hp den Zusammenhang her, über den alle regelmäßigen Leser dieses Blogs längst nachgedacht haben: nämlich zu Georg Büchner als Korsar! Dieser dr.hp ist kein Geringerer als der verdiente Herausgeber der großen Georg-Büchner-Werkausgabe im Deutschen Klassikerverlag, Herr Dr. Henri Poschmann aus Weimar, der damit auch gleich seine Haltung zum aktuellen Bilderfund artikuliert.

„Natürlich er selbst, das Phantom des roten Korsaren, wer sonst, hat sich die „Georg Büchner“ gegriffen …“ schreibt Poschmann, den die eigentlich so aufmerksame Presse zur Frage der Identifizierung des neu aufgefundenen Büchner-Bildes ja längst hätte fragen können  – ebenso wie den dazu ebenfalls bisher öffentlich nicht vernommenen Büchner-Biographen Jan-Christoph Hauschild. Mal sehen, ob der sich ebenfalls freibeuterischer Methoden zur Veröffentlichung seiner Haltung bedienen  wird …