Neues aus Buechnerland

Peter Brunners Buechnerblog

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„Da geht Büchner“ vorbei!

EDIT (17.11.13): unten um Bilder ergänzt! 

 

Eine ganz besonders sehenswerte Ausstellung im Rahmen der Büchner-Biennale geht schon zu Ende – Klaus Netuschils wunderbare Künstlerpräsentation „Da geht Büchner“.

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Noch bis Samstag können die Plastiken, Drucke, Gemälde und Objekte, mit denen sich zeitgenössische Künstlerinnen und Künstler mit „ihrem“ Büchner auseinandergesetzt haben, besichtigt und einige wenige auch noch gekauft werden.

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Netuschil hat eine ganze Reihe schöner Veranstaltungen im Rahmen der Ausstellung organisiert, Christian Wirmer trug „seinen“ Lenz vor, und auch die Büchnerbande trat vor ausverkauftem Haus auf.

 

Jetzt findet schon die Finissage statt – viele gute Freunde und selbst meine Wenigkeit dürfen beitragen.

 

Die Galerie lädt für

 

Freitag, den 15. November, ab 19:30 Uhr

Darmstadt, Schleiermacherstraße 8, zu einem

 

Fest für Georg Büchner ein.

 

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Edit:

 

Hier ein paar Bilder von der wunderschönen Finisage am 15.11.:

 

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Thomas Duttenhöfer vor seinem Büchner-Kopf

 

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Rotraud Pöllmann vom Goddelauer Büchnerhaus mit Pionteks Büchnerpreis-Rede

 

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Iris Welker-Sturm mit einem neuem Märchen

 

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Ruth Wagner mit ihren Erinnerungen an Büchner-Events der Achtziger

 

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Bruno Feger unter seinem „Stahlwort“,
das hoffentlich für einen guten Ort in Darmstadt erworben werden kann

 

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Klaus C. Netuschil mit einem ganz besonderen Kunstwerk
– leider restlos vergriffen

 

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Aart Vedeer mit Büchners letztem Brief an Mina: „Addio, piccola mia!“

 

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Agnes Schmidt mit ihrer Reisebeschreibung der Büchners an Georgs Grab in Zürich

 Und dann gab es noch eine schöne Überraschung zum Thema Büchner-Briefmarke. Dazu in Kürze mehr! 

 

Die Büchners aus Darmstadt – Ausstellung über Georg Büchners Geschwister

Wer bis zu diesem Blog gefunden hat, braucht meist keine Erläuterung mehr über die „anderen“ Büchners, Georg Büchners Geschwister, die hier die Hauptrolle spielen.

Luise Büchners, der wir uns seit zwei Jahren in einer eigenen Gesellschaft widmen, wurde schon vor einigen Jahren in einer kleinen Ausstellung gedacht, die jetzt anlässlich der „Büchner-Biennale“noch einmal gezeigt werden kann. Die Geschwister sollten ja in Darmstadt eigentlich eine zentrale Rolle beim Büchner-Gedenken spielen, Johannes Breckner hat dankenswerterweise heute im Darmstädter Echo darauf hingewiesen, dass dieser Anspruch von der Georg-Büchner-Ausstellung  im Darmstadtium nicht eingelöst wird.

Immerhin wird am 12.11. um 16 Uhr durch den Darmstädter Oberbürgermeister Jochen Partsch im Foyer des Liebighauses eine Präsentation von 16 Tafeln über Luise Büchner eröffnet.

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Stadtarchiv und Staatsarchiv haben sie um Tafeln zu Mathilde, Wilhelm, Ludwig und Alexander ergänzt. Eingeweihte wird es nicht wundern, dass diese Ergänzungen mehr Fragen aufwerfen als beantworten – denn jedes dieser außerordentlichen Leben ist für sich alleine eine selbständige Ausstellung wert. 

Die Ausstellung ist bis zum 14. Dezember bei freien Eintritt geöffnet:

Mi, Fr 10:00 – 17:00 Uhr
Di, Do 10:00 – 19:00 Uhr
Sa: 10:00 Uhr – 13:00 Uhr.
Führungen:
Stadtarchiv Darmstadt, Tel. 06151 165010
Luise-Büchner-Bibliothek, Tel. 06151 599788
LuiseBuechner@aol.com

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Ein wirkliches Highlight der Büchner-Biennale wird zu Luise Büchners Geburtstag am 28. November im Rahmen dieser Ausstellung stattfinden:

Cordelia Scharpf wird ihre endlich auf deutsch übersetzte und aktualisierte Biografie Luise Büchners vorstellen. 

Dazu hier in Kürze mehr.

Edit (13.11.): hier noch ein paar Bilder von der gut besuchten Eröffnung am 12.11. 

 

Julia Voss erhält den Luise-Büchner-Preis für Publizistik 2013

Bei einer Pressekonferenz im Darmstädter Literaturhaus hat der Vorstand der Luise Büchner-Gesellschaft die Frankfurter Journalistin Dr. Julia Voss als Trägerin des Luise-Büchner-Preises für Publizistik 2013 vorgestellt.

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Julia Voss wurde 1974 in Frankfurt am Main geboren. In Freiburg, London und Berlin studierte sie Germanistik, Kunstgeschichte und Philosophie. Nach einem mehrjährigen Aufenthalt am Berliner Max-Planck-Institut für Wissenschaftsgeschichte schloss sie Ende 2005 ihre Promotion in Kunstgeschichte ab, die im Fischer Verlag unter dem Titel „Darwins Bilder. Ansichten der Evolutionstheorie, 1837–1874“ erschienen ist. 2009 erhielt sie den Sigmund-Freud-Preis für wissenschaftliche Prosa der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung für ihre Studie.
Seit Februar 2007 ist sie Redakteurin im Feuilleton der Frankfurter Allgemeinen Zeitung. Zusammen mit Niklas Maak leitet sie das Kunstressort.

„In ihren Artikeln zur Kunst- und Wissenschaftsgeschichte beschreibt Julia Voss sach- und
fachkundig die Vorurteile gegen die künstlerische Arbeit von Frauen sowohl in der
Vergangenheit als auch in der Gegenwart.
Sie macht aufmerksam auf Ausstellungen vergessener Künstlerinnen außerhalb des
offiziellen Kunstbetriebs und etablierten Kunstinstitutionen. Ihre treffenden
Beschreibungen über den gegenwärtigen Kunstmarkt zeigen eine von Männern
dominierende Kunstszene, in der die meisten Künstlerinnen nach wie vor benachteiligt
werden.
Julia Voss beschäftigt sich jedoch nicht nur mit der Diskriminierung von Künstlerinnen,
sondern sie beschreibt auch die einseitige Interpretation der Geschlechterverhältnisse in
der Geschichte durch männliche Historiker.
Auch entlarvt sie stets den verbalen Sexismus in der Alltag- und Wissenschaftssprache.”

lautet die Begründung der Jury, der neben dem Vorstand der Gesellschaft Iris Bachmann, Mitglied des Magistrats der Wissenschaftsstadt Darmstadt, Johannes Breckner, Chef des Feuilletons des Darmstädter Echo und Hans Sarkowicz, Leiter  des Ressorts Kultur, Bildung und künstlerisches Wort bei HR 2 angehören.

Mit dem Preis sollen Autorinnen und Autoren ausgezeichnet werden, die in Artikeln oder Büchern die Ungleichheiten zwischen den Geschlechtern in der Gegenwart aufdecken und Wege zu einer geschlechtsgerechten Gesellschaft aufzeigen. Erste Preisträgerin war die Berliner Publizistin Bascha Mika. Durch die Unterstützung des DARMSTÄDTER ECHO, der Stadt Darmstadt und weiterer Darmstädter Institutionen ist der Preis dotiert

 

mit der Gestaltung einer ganze Zeitungsseite des DARMSTÄDTER ECHO in Abstimmung mit dessen Redaktion sowie mit einer Geldsumme von 2.500 Euro.

 

Damit soll der Preisträgerin oder dem Preisträger die Möglichkeit eröffnet werden, sich der Öffentlichkeit unabhängig von einem redaktionellen Auftrag vorzustellen.

In einer Feierstunde am 1. Dezember wird Frau Voss den Preis im Darmstädter Literaturhaus entgegennehmen, als Laudatorin spricht die Lüneburger Kunstwissenschaftlerin Prof. Dr. Beate Söntgen. Oberbürgermeister Jochen Partsch spricht ein Grußwort.

 

 

Geheimnisse des Verlagswesens oder „Vergriffen” heißt noch lange nicht „Nicht lieferbar”

Ab und zu habe ich die Gelegenheit, „Altlager“ von Verlagen besuchen zu dürfen. Diese meist respektlos „Leichenkeller“ genannten Nicht-Orte des Verlagswesens, die schon lange eine umfassende wissenschaftliche Studie verdient haben, bergen neben einer Unzahl von schon beim Erscheinen unnützen und auf ewig unverkäuflichen Schwarteken, die nur auf Lager liegen, weil ihre legale Beseitigung als Sondermüll (ja, alte Bücher sind Sondermüll!) teurer wäre als ihre Lagerung, ungehobene Schätze. Manchmal sind sie das nur im Auge des zufälligen Besuchers und wegen seiner verschrobenen Vorlieben alleine, aber ganz, ganz selten, findet sich ein tatsächlich (vielleicht erneut) marktfähiger, vergessener Titel an diesen Plätzen, die der Phantasie von Walter Moers entsprungen zu sein scheinen.

Bei einer kleinen Zusammenstellung von lesenswerten Büchner-Büchern habe ich die Lieferbarkeit der unbestreitbar umfassendsten und ausführlichsten (und nach meiner unmaßgeblichen Ansicht, besten) Biographie Georg Büchners, Jan-Christoph Hauschilds „Georg Büchner:Biographie“ erfragt.Ich wollte eigentlich den Marktpreis im Antiquariat recherchieren, weil ich ganz sicher war, dass der Band vergriffen ist. Hauschild selbst hat ja kürzlich eine „Lesevariante“ der großen Arbeit veröffentlicht.

 Jetzt kann ich die hocherfreuliche Mitteilung machen, dass eine Anzahl von Exemplaren der Ausgabe, die 1993 bei der Hessischen  Historischen Kommission erschien,  sofort und zu einem sehr attraktiven Preis lieferbar sind. Vergriffen sind die Ausgaben beim Verlag Metzler, die  Buchgemeinschaftsausgabe der Büchergilde und das Ullstein-Propyläen-Taschenbuch.

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Der Umschlag der vergriffenen Ausgabe im Metzler-Verlag

Das Buch mit der ISBN 3-88443-028-9   ist zum Preis von 28 € lieferbar, Bestellungen liefert der servicebereite Teil des Buchhandels; im Falle des Fehlens eines solchen kann gerne auch direkt per E-mail beim Wahrer dieses Schatzes, Herrn Lothar Lammer bei der Hessischen Historischen Kommission Darmstadt: hiko@haus-der-geschichte.com , bestellt werden.

 

 

 

 

Ich weiß bestimmt, daß man mir in Darmstadt die abenteuerlichsten Dinge nachsagt*

(Georg Büchner im Brief an die Eltern, Straßburg 2.11. 1835) – ich weiß, dass ich das schon mal zitiert habe. Selbst Georg Büchner hat sich gelegentlich wiederholt, besonders, wenn die Pointe passte … 

 

 

Parallel zur Georg-Büchner-Ausstellung im Darmstadtium finden diese und nächste Woche zwei Tagungen statt, auf die ich gebeten wurde, hier aufmerksam mache – die Anmelde- und Teilnahme-Modalitäten werden erwähnt oder sind verlinkt.

 

Die TU Darmstadt beteiligt sich mit Blick aus ihrer interdisziplinären Forschungsperspektive mit eigenen Veranstaltungen zum Thema.

Workshop „Büchner und die Naturwissenschaften“

25.-26.10.2013

Kleiner Saal im Georg Christoph Lichtenberg Haus

„Die Natur handelt nicht nach Zwecken, sie reibt sich nicht in einer unendlichen Reihe von Zwecken auf, von denen der eine den anderen bedingt; sondern sie ist in allen ihren Äußerungen sich unmittelbar selbst genug.“ Georg Büchner, Probevorlesung über Schädelnerven

Der Gedanke, dass Büchners naturwissenschaftliche Ausbildung und insbesondere seine anatomischen Studien sein gesamtes Denken und Schreiben geprägt haben, ist in der Büchnerforschung immer wieder in unterschiedlichen Varianten diskutiert worden. Ziel der Veranstaltung ist es, einen Einblick in Büchners naturwissenschaftliche Arbeiten zu geben und ihre Auswirkungen auf seine politischen, philosophischen und literarischen Schriften zu erkunden.

Der Workshop versammelt renommierte Wissenschaftler, um das Thema auf dem neusten Stand der Büchnerforschung zu diskutieren. Mit Beiträgen von Roland Borgards (Würzburg), Burghard Dedner (Marburg), Johannes F. Lehmann (Essen), Anja Lemke (Köln), Ethel Matala de Mazza (Berlin), Nicolas Pethes (Bochum), Udo Roth (München), Hubert Thüring (Basel) u.a.

Verantwortlich: Forum interdisziplinäre Forschung (FiF) der TU Darmstadt
Teilnahme: Anmeldung per Mail
Veranstaltungsort: Darmstadt, Georg Christoph Lichtenberg Haus, Dieburger Straße 241

Veranstaltungszeitraum: 25.-26.10.2013
Freitag, den 25.10.2013 10:00 Uhr Führung im Darmstadtium / 12:00 bis 13:00 Mittagspause / 13:00 bis 19:00 Uhr Vorträge und Diskussionen im Lichtenberg Haus
Samstag, den 26.10.2013 10:00 bis 14:00 Uhr Vorträge und Diskussionen im Lichtenberg Haus

Programmheft

 

und

 

Georg Büchner Gesellschaft e. V. in Zusammenarbeit mit dem Hessischen Staatsarchiv, Darmstadt

 

Revolution und Freiheit − Georg Büchner und seine Geschwister

Jahrestagung der Georg Büchner Gesellschaft e. V.  Darmstadt, 31.10.−01.11.2013  Donnerstag, 31.10.2013

14.00−14.40  Matthias Gröbel: „Alles, was ist, ist um seiner selbst willen da.“ Selbstzweck und Teleologie
bei Georg und Ludwig Büchner
14.40−15.20  Manfred Köhler: Das Gesellschaftsverständnis bei Georg und Wilhelm Büchner
15.20−16.00  Wolther von Kieseritzky: „… Widerstand gegen die triumphierende Reaction“. Das
politische Wirken von Wilhelm und Ludwig Büchner
16.00−16.20  Pause
16.20−17.00  Alfons Glück: Büchners dichterische Phantasie und Blick auf die Geringsten
17.00−17.40  Klaus Kroner: „Der Hessische Landbote“ und die ‚Schwarze Kunst‘
17.40−18.20  Thomas Lange: „… in Shakespeare finden wir es“ − Der Literaturwissenschaftler Alexander
Büchner und das Werk seines Bruders Georg in Frankreich

Freitag, 01.11.2013

09.00−09.40  Reinhard Pabst: Georg Büchner und die Seinen
09.40−10.20  Hans Sarkowicz: Von versuchten Selbstmorden, gelungenen Selbstentmannungen und
gescheiterten Selbstdarstellungen. Ernst Büchner als experimenteller Mediziner
10.20−10.40  Pause
10.40−11.20  Birte Förster: Beruf und Bildung ‚der Frauen‘. Geschlechterkonfigurationen und
Erziehungsentwürfe im Werk Luise Büchners
11.20−12.00  Nora Eckert: Dem Menschen beim Denken zuschauen. Philosophisches in Büchners Theater
11.20−12.00  Ralf Beil: Das Wort ausstellen. Oder: Der Schreibstratege am Seziertisch

Ort: Haus der Geschichte (Staatsarchiv), Vortragssaal, Karolinenplatz 3, 64289 Darmstadt

Die Teilnahme ist kostenfrei. Um Anmeldung wird gebeten unter info@buechnergesellschaft.de.

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