Neues aus Buechnerland

Peter Brunners Buechnerblog

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In Büchners Speisesaal speisen wie Büchners

„ … (Es) kann doch kein Zweifel darüber sein, dass Unmäßigkeit in Essen und Trinken sowie in den Lebensgenüssen überhaupt, zu allen Zeiten und bei allen Völkern eine Hauptursache für Krankheit und Lebensverkürzung gebildet hat, und das umgekehrte Mäßigkeit im Genießen eines der ersten und wichtigsten Erfordernisse gesunden und langen Lebens bildet. Freilich wusste schon Hippokrates so gut wie wir, dass es ebenso nachteilig ist, wenn man in den entgegengesetzten Fehler verfällt und seinen Körper unnatürlichen Kasteiungen unterwirft. Denn er schließt Nummer fünf der ersten Abteilung seiner unsterblichen Aphorismen, nachdem er sich wegwerfend über allzu große Enthaltsamkeit geäußert, mit den Worten: „aus diesem Grunde kann eine allzu magere und ausgesuchte Diät gefährlichere Folgen haben, als eine etwas reichlichere.“ (Ludwig Büchner: Kaleidoskop. Skizzen und Aufsätze aus Natur und Menschenleben. 1901)

 

 

Ein Text, der sich gut als Motto für den schönen Abend geeignet hat, den die Luise-Büchner-Gesellschaft am Samstag in der Pfungstädter Villa Büchner veranstaltete.

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Die Tischgesellschaft in der Villa – rechts vorn Hans-Willi Ohl, der die Musik beitrug

 

 

Nach Recherchen von Ute-Meißner-Ohl hat das Team des Strud’l Stub’n in der Villa ein viergängiges Menü serviert, das exakt in dieser Form auch vor 150 Jahren bei einer Büchnerschen Familienfeier hätte auf den Tisch kommen können.

 

Es gab:

 

  1. Fischsuppe aus der Normandie

  2. Böflamott
    Pommes Duchesse
    Häuptersalat mit Radieschen

  3. Holländische Käsespezialitäten und Feigensenf

  4. Hessische Apfelweincreme

     

     

     

    Apfelweincreme – unmittelbar vor dem Ende des Menus mit letzter Kraft  fotografiert



 Die Fischsuppe war als Reminiszenz an Georgs Forschung über die Barben und an Alexanders langjährigen Aufenthalt in der Normandie gewählt worden, das Böflamot (eingedeutscht für Boeuf a la mode) ist ein geschmorter Rinderbraten, zu dem als Anklang an fürstlichen Speisen Pommes Duchesse, also Kartoffelplätzchen und ein Kopfsalat, der als Häuptersalat manche Gäste an die rollenden Köpfe der Revolutionen erinnern wollte, gereicht wurde. Der holländische Käse rief die Erinnerung an die vielen Büchner-Verbindungen in die Niederlande wach: Wilhelm Büchners Frau Elisabeth, seine Kusine aus Gouda, war berühmt für ihre „holländischen Frühstücke“, und dass gelegentlich ein Rad Goudaer Käse in Pfungstadt angeliefert wurde, können wir uns gut vorstellen. Schließlich bot das Dessert die nötige Bodenhaftung: der südhessische Apfelwein gab dem Nachtisch eine angenehme, fruchtige Säure.

 

Hans-Willi Ohl sang und spielte die schönen Lieder aus der Zeit, und es ist kein Zufall, dass seine Auswahl mit „Die Gedanken sind frei“, „In dem Turme saßen“ und dem „Bürgerlied“ aus dem gleichen Schatz schöpfte, der auch die „Büchner-Revue“ bereichert.

 

Hier erstmals im Blog eine kleine Audio-Datei:

Der Verfasser dieses Textes über Georg Büchner, die Barben und Fischsuppe:

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Agnes Schmidt und Peter Brunner hatten eine bunte Mischung von Geschichten und Zitaten der Büchner-Geschwister zusammengestellt, die an dem Abend ganz präsent und gegenwärtig wurden: Georg Büchner, der die Reste der Barben, die er für seine Doktorarbeit in Straßburg sezierte, sicher aufgegessen hat; Alexander, der an der Kanalküste in Frankreich mit der Küche seiner neuen Heimat vertraut wurde; Luise Büchner, die über die Soldatenverpflegung im Lazarett schrieb (jedenfalls 1870 in Darmstadt war die offenbar reichlich und wohlschmeckend – gelegentlich spendete der Großherzog ein Reh), Elisabeth Büchner, die als Hausherrin der Villa stets für gefüllte Teller sorgte und nicht zuletzt Dr. Ludwig Büchner, dessen publizistische Tätigkeit immer wieder auf Fragen der Ernährung, des Nährstoffgehaltes von Nahrung, scharlatanische Ernährungsempfehlungen und die von ihm abgelehnte „Naturheilkunde“ zu sprechen kommt.

 

Der Grauburgunder und der St. Laurent von der Bergsträsser Winzergenossenschaft, die das Essen begleiteten, waren ebenfalls mit Sorgfalt ausgewählt und wurden auch Mitte des 19. Jahrhunderts getrunken – der Grauburgunder schon seit Anfang des 18. Jahrhunderts, der St. Laurent war ausgerechnet von einem Elsässer Vinologen namens Oberlin als eigene Sorte des Elsass beschrieben und kurz darauf in Deutschland angebaut worden. Im Darmstädter „Weinberg“ der Familie Büchner allerdings, der sich hinter dem Büchnerschen Haus in der Grafenstrasse befand, stand wahrscheinlich kein sortenreiner Wein – man pflanzte und kelterte meist sogenannten „gemischten Satz“ aus verschiedenen Sorten, die zusammen im Weinberg standen. Das hatte den Vorteil, dass Ausfälle einer Sorte nicht zum Totalverlust der Ernte führte.

 

Nach einer großen Tafel in bürgerlichen Gesellschaften war es früher üblich, dass man sich vom Speisesaal in den Salon begab, um am Kamin zu einem guten Cognac eine Zigarre zu rauchen. Auf diese gelebte Authentizität mussten die Gäste leider verzichten, natürlich herrscht in der Villa heute strengstes Rauchverbot. Glücklichweise musste aber auch der andere Teil bürgerlicher Realität nicht nacherlebt werden: Abräumen und Spülen hat diesmals das freundliche Restaurant-Personal übernommen. 

 

Nachtrag vom 26.11.: Frau Bergstedt hat es auch gefallen, schreibt sie heute im DARMSTÄDTER ECHO 

An allen Stellen auf Augenhöhe beharren!

 Erstmals vergibt die Luise-Büchner-Gesellschaft e. V. in diesem Jahr ihren

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Luise-Büchner-Preis für Publizistik.

 

Luise Büchner (12. Juni 1821 – 28. November 1877) war eine bedeutende Schriftstellerin, Publizistin und Frauenrechtlerin des neunzehnten Jahrhunderts. In ihren Veröffentlichungen zur Frauenfrage forderte sie eine gleichwertige Schulbildung für Mädchen und Jungen sowie die Zulassung von Frauen zu qualifizierten Berufen. Die Luise Büchner-Gesellschaft e.V., die sich zur Bewahrung und Fortsetzung ihrer Arbeit verpflichtet hat, verleiht zum ersten Mal 2012 den

Luise-Büchner-Preis für Publizistik

Mit dem Preis sollen Autorinnen und Autoren ausgezeichnet werden, die in Artikeln oder Büchern die Ungleichheiten zwischen den Geschlechtern in der Gegenwart aufdecken und Wege zu einer geschlechtsgerechten Gesellschaft aufzeigen. Durch die Unterstützung des DARMSTÄDTER ECHO, der Stadt Darmstadt, der Sparkasse Darmstadt und weiterer Unterstützer ist der Preis dotiert mit der Gestaltung

einer ganze Zeitungsseite des DARMSTÄDTER ECHO

in Abstimmung mit dessen Redaktion sowie

mit einer Geldsumme von 2.500 Euro

Damit soll der Preisträgerin oder dem Preisträger die Möglichkeit eröffnet werden, sich der Öffentlichkeit unabhängig von einem redaktionellen Auftrag vorzustellen.

Über die Vergabe des Preises entscheidet eine mindestens siebenköpfige Jury, die der Vorstand der Gesellschaft beruft. Neben drei Beauftragten des Vorstandes gehören ihr eine Vertreterin des DE und der Stadt Darmstadt an, daneben mindestens eine weitere publizistisch tätige Person. Die PreisträgerInnen vergangener Jahre werden eingeladen, die Jury mit Hinweisen und Vorschlägen zu unterstützen.

Der Preis wird in Darmstadt vergeben.

 2012 ist die Preisträgerin die Publizistin Bascha Mika, sie nimmt den Preis am Sonntag, dem 2. Dezember in Darmstadt entgegen.

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Hier die Würdigung der Jury:

Frau Mika beobachtet mit präzisem und scharfem Blick die Widersprüche der Geschlechterverhältnisse unserer Zeit. In ihren Artikeln, Büchern und Vorträgen weist sie nicht nur auf die strukturelle Hindernisse der Gleichstellung zwischen Frauen und Männern hin, sondern macht auch auf die unbequeme Wahrheit aufmerksam, dass Frauen oft selbst der Faszination traditioneller Rollen erliegen und ihrer eigenen Selbstbestimmung im Wege stehen.

Mit kritischem, nicht zuletzt selbstkritischem, Blick auf die Stellung der Frau in der Gesellschaft steht sie in der Tradition gesellschaftlich relevanter Publizistik, wie sie in ihrer Zeit vorbildlich von Luise Büchner verkörpert wurde.

 

Bei der Pressekonferenz am Freitag, dem 16. November, im Darmstädter Literaturhaus stellte die Gesellschaft ihre Preisträgerin vor.

Bascha Mika war erst durch die Preisverleihung auf Luise Büchner und ihr Werk aufmerksam geworden, aber inzwischen hat sie sie als geistesverwandt entdeckt: „Über allem steht die Selbstbestimmung von Frauen, es geht neben ökonomischer Unabhängigkeit im Beruf auch um Selbstfindung, Verankerung in der Welt und selbstbestimmt organisiertes Privatleben“ sagte sie. Ihr Werk „Die Feigheit der Frauen“ nannte sie eine Streitschrift, die sich der Tatsache stelle, dass die öffentliche Debatte jahrzehntelang die Strukturen diskutierte, in denen sich das Geschlechterverhältnis bewegt. Ihr sei es um die Haltung der Frauen, den subjektiven Faktor, gegangen; nicht um die Bedeutung der Strukturen zu relativieren, sondern um die Betrachtung um diesen wichtigen Aspekt zu ergänzen. Gerade darin sehe sie ein wichtige Parallele zu Luise Büchner, die ja auch immer wieder an die Frauen selbst appellierte. Ihr Rat an junge Frauen von heute:

 

„An allen Stellen auf Augenhöhe beharren!“

 

Bascha Mika hat sich schon jetzt als hervorragende Wahl zur ersten Preisträgerin  erwiesen, und frau darf gespannt auf ihren Beitrag zur Verleihung am 2. Dezember warten.

 Das Darmstädter ECHO berichtet hier, Die FAZ Rhein Main ebenfalls am 19.11., der Artikel ist (noch?) nicht online. 

Die feierliche Preisverleihung erfolgt am Sonntag, dem 2. Dezember, um 11 Uhr im Literaturhaus Darmstadt vor geladenen Gästen. Interessentinnen können per E-Mail um Eintrittskarten bitten (Vorstand@Luise-Buechner-Gesellschaft.de). 

 

Die Büchners auf dem Argonautenschiff

Soeben sind die Belegexemplare des neuen „Argonautenschiff“, des Jahrbuchs der Anna-Seghers-Gesellschaft, bei mir angekommen. Laut Verlag ist es ab Montag lieferbar.

Auf Vermittlung von Hans-Willi Ohl konnte ich dort mit ihm zusammen auf eine historische Marginalie aufmerksam machen, die „unsere Büchners“ mit der Büchnerpreisträgerin verbindet.

Anton Büchners Sohn Georg Alexander Wilhelm Ludwig (!)  Büchner (dem vielleicht nur das deutsche Namensrecht die Vornamen Mathilde und Luise erspart hat …) lebte von 1920 bis 2008. Im Zweiten Weltkrieg war er Soldat an der Ostfront und geriet im „Kessel von Tscherkassy“ im Februar 1944 in sowjetische Kriegsgefangenschaft, wo er sich am 20. Juli 1947, dem Tag der Büchnerpreisverleihung in Darmstadt (zu der Anna Seghers nicht nach Darmstadt kam!), noch befand. Am 19. November schrieb Anton Büchner an Anna Seghers (der Brief ist leider nicht erhalten) und bat um Vermittlung zur Freilassung seines Sohnes. Am 16.12. hat Anna Seghers darauf geantwortet, und am 7. Mai 1948 wurde Alexander Büchner aus sowjetischer Kriegsgefangenschaft entlassen. Alexanders Sohn Manfred Büchner, dem ich diese Informationen verdanke, berichtet diese Geschichte so, dass sein Großvater die Büchnerpreisträgerin erfolgreich um „Rettung des letzten lebenden Büchnernachfahren“, tatsächlich eines Ur-Groß-Neffen Georg Büchners,  gebeten habe, eine Formulierung, die Anton Büchner durchaus zuzutrauen ist (er wusste sehr genau, dass weitere Verwandte lebten, aber in diesem Fall scheint mir die „Ungenauigkeit“ nur allzu verzeihlich).  Es muss bis zu einem glücklichen Fund in russischen Archiven ungewiss bleiben, ob die Freilassung tatsächlich Anna Seghers zu verdanken war (es ist gänzlich ungeklärt, ob sie überhaupt entsprechend weitreichenden Einfluss hatte). Hans-Will Ohl macht allerdings darauf aufmerksam, dass sich Anna Seghers im April 1948 als Vizepräsidentin der „Gesellschaft zum Studium der Sowjetkultur“ in der Sowjetunion aufhielt.

Alexander Büchner „nach Rückkehr aus russischer Gefangenschaft“
1948 mit seiner Stiefmutter Maria, geb. Hoesch 

(aus dem unveröffentlichten Tagebuch von Anton Büchner –
die Mythen der Technik machen es möglich, dass ich dieses schöne
Foto, aufgenommen von Anton Büchner, hier – mit einem weiteren herzlichen
Dank an Manfred Büchner für die freundliche Überlassung des Materials –
veröffentlichen kann, es den Graphikern beim Verlag aber zum Abdruck zu schlecht erschien)

Ausführlich erläutert und illustriert sowie mit dem erstmaligen Abruck von Anna Seghers Antwortbrief an Anton Büchner findet sich diese Geschichte im soeben erschienenen

 

Argonautenschiff 21/2012

Broschur, 296 Seiten
Aufbau Verlag
978-3-351-02757-5 

24,00 €  

Jan-Christoph Hauschild entstaubt das Bild von Minna Jaeglé

Auf Einladung der Luise-Büchner-Gesellschaft war der Büchner-Biograph und -Forscher Jan-Christoph Hauschild am 8. November zu Besuch in Darmstadt und nutzte die Gelegenheit, mit mir zusammen die Gräber der Büchnerfamilie und das von Friedrich Ludwig Weidig zu besuchen. Trotz natürlich bisher schon zahlreicher Aufenthalte in der ehemaligen Residenz war er da noch nie gewesen, und wir hatten einen wunderbaren Nachmittag zusammen, bei dem uns der Gesprächsstoff nicht ausging.

Dr. Jan-Christoph Hauschild am Grab von Friedrich Weidig,
gestorben 4 Tage nach Georg Büchner, am 23. Februar 1837,
zu Tode gequält von den verbrecherischen Schergen des Darmstädter Großherzogs 

Der abendliche Vortrag „Nur Melancholie und Spinnweben? Über Georg Büchners Braut Wilhelmine Jaeglé“ bot eine kurzweilig präsentierte biographische Skizze der Frau, von der wir fast nichts wissen. Dabei gelang es dem Forscher, die zahlreichen Vorwürfe gegen die Jaeglé, sie sei bigott und einsam gewesen, außerdem die Zerstörerin wichtiger Werke Georg Büchners, zurechtzurücken. Die umfangreichen literarischen Phantasien über das erfüllte Sexualleben des jungen Paares (u.a. bei Edschmid und Hetmann) wollte er nicht unwidersprochen lassen: wie in so vielen anderen Details haben wir auch hier keinen Anlass, uns sicher zu sein. Die Tochter eines durchaus aufgeschlossenen und wohl auch lebenslustigen Pfarrers aus dem Elsaß hatte jedenfalls gute Gründe, ihre Ehrbarkeit zu schützen. Und dass sie 1850 so vollständig mit den Geschwistern ihres toten Geliebten brach, erläuterte Hauschild nachvollziehbar mit eben dieser Frage ihrer Integrität: mit der unerlaubten Veröffentlichung von Briefen, die Georg Büchner an sie geschrieben hatte, wurde sie als die Geliebte eines Staatsfeindes denunziert. Dies gefährdete ihre ohnehin nicht besonders stabile Existenz als Betreiberin eines privaten Kindergartens. Sie hat diesen Vertrauensbruch, den sie besonders Luise Büchner vorwarf, nicht verzeihen können. Als schließlich noch einmal über zwanzig Jahre später Karl Emil Franzos versuchte, sie zur Herausgabe unbekannter und unveröffentlichter Texte zu bewegen, um eine neue Werkausgabe zu veröffentlichen, reagierte sie schroff ablehnend. Vielleicht erst danach sind die von Caroline Schulz erwähnten Tagebuchaufzeichnungen Georg Büchners von ihr vernichtet worden. Hauschild deutete an, dass es Franzos an der nötigen Diplomatie, vielleicht auch an Hartnäckigkeit gefehlt habe, um die Elsässerin umzustimmen. Den schlimmsten Vorwurf schließlich, Minna Jaeglé habe ein unveröffentlichtes Drama ihres Geliebten über Aretino vernichtet, weil sie die sexuellen Anzüglichkeiten darin nicht ertragen könne, wies Hauschild überzeugend zurück. Das Drama hat es nicht gegeben. Es sei nach der Beschreibung der Todesumstände und der sorgfältigen Suche nach jedem Stückchen Papier, das Caroline Schulz und Minna Jaeglé gleich nach Georgs Tod in seiner kleinen Züricher Kammer angestellt hatten, gänzlich ausgeschlossen, das sie dort ein „ganzes Drama“ übersehen hätten; und dass, wie gelegentlich vermutet wird, Georg den Text aus den Händen gegeben habe, sei erst recht unwahrscheinlich – die Züricher Freunde sind bekannt und hätten den Text nicht verschwinden lassen. Einem gänzlich Fremden schließlich hätte Büchner sein letztes Werk gewiss nicht anvertraut.

Dr. Jan-Christoph Hauschild beim Vortrag
über Georg Büchners Verlobte Minna Jaeglé

Zu Recht wies Agnes Schmidt in ihrem Schlusswort darauf hin, wie unglücklich der Bruch besonders mit Luise Büchner gewesen sei, deren Lebenswerk doch gerade dem Auskommen von Frauen wie Minna Jaeglé gewidmet war. Das Leben der Jaeglé zeige, dass allein stehende Frauen unglaubliche Hürden überwinden und stärkste Beschränkungen ertragen mussten, um ihr bescheidenes Leben zu fristen.

Mit freundlichem Beifall dankte das zahlreich erschienene Publikum. Jan-Christoph Hauschild hat bereits einen neuen Termin in Darmstadt zugesagt: am 19. Februar 2013, Georg Büchners 176. Todestag, wird er im Darmstädter Literaturhaus für die Luise-Büchner-Gesellschaft sein neues Buch vorstellen.

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