Neues aus Buechnerland

Peter Brunners Buechnerblog

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Einladung nach Darmstadt am 24. 2. 2011

Die Büchners aus Darmstadt

„einer wenig bekannten Stadt an dem fabelhaften Fluß Darm“


Texte von und über

Georg, Mathilde, Wilhelm,

Luise, Ludwig und

Alexander Büchner


vorgetragen von

Peter Benz, Peter Brunner,

Fritz Deppert, Ilse Kuchemüller,

Claus Netuschil und Agnes Schmidt


Die Büchner-Geschwister sind in Darmstadt aufgewachsen,

Mathilde, Luise und Ludwig lebten bis zu ihrem Tod hier, Wilhelm in Pfungstadt.

Vermutlich sprachen sie im Darmstädter Tonfall, vielleicht so wie unsere Rezitatoren?

Donnerstag, 24. Februar um 19.30 Uhr

im Vortragssaal des Literaturhauses

Kasinostr. 3, 64293 Darmstadt

Eintritt: 6 Euro

für Mitglieder der Luise Büchner-Gesellschaft frei
Einladung als Plakat? Hier

 

Luise Büchners Erzählung „Der kleine Vagabund“ feiert am 29. Januar 2011 Premiere in Zwingenberg

„Es gibt nur wenige Erzählungen, in denen Zwingenberg, die älteste Stadt an der Bergstraße, im Mittelpunkt steht. Vor über 140 Jahren hat Luise Büchner, die jüngere Schwester Georg Büchners, eine Erzählung verfasst, deren Handlung sich in Zwingenberg abspielt.“ So kündigt Bürgermeister a. D. Dieter Kullak, Vorsitzender des „Förderkreis für Kunst und Kultur Zwingenberg e.V.“, die erste Veranstaltung des Vereins für das neue Jahr an.

 

Der „Förderkreis für Kunst und Kultur Zwingenberg e.V.“ lädt für

 

Samstag, 29. Januar, um 19 Uhr,

ins Cafe „Schoko & Wein“ in der Alten Hofapotheke

am Zwingenberger Marktplatz

 

Mitglieder und Literaturfreunde zur „Premiere“ dieser Erzählung Luise Büchners ein.

 

Agnes Schmidt, Vorstandsmitglied der Luise-Büchner-Gesellschaft e.V., Darmstadt, wird in die Lesung einführen und den neugegründete Verein vorstellen. Sie ist Leiterin der Darmstädter Luise-Büchner-Bibliothek mit Sitz im Darmstädter Literaturhaus, dem ehemaligen Amerikahaus.

Peter Brunner, Pfungstadt, stellt dann die Erzählung von Luise Büchner „Der kleine Vagabund“ vor. Er hat die Erzählung bei seinen weiteren Recherchen zur Familie Büchner „entdeckt“. Brunner ist ebenfalls Vorstandsmitglied der Luise-Büchner-Gesellschaft, Mitautor des 2008 herausgegebenen Buches „Die Büchners oder der Wunsch, die Welt zu verändern“. Er ist der „Motor“ des „Büchnerlandes Südhessen“.

 

Luise Büchner (1821 – 1877) die jüngste Schwester von Georg und Wilhelm Büchner, war eine der ersten deutschen Frauenrechtlerinnen des 19. Jahrhunderts und eine bekannte Autorin. Nach ihrem berühmten Buch „Die Frauen und ihr Beruf“ (1855) veröffentlichte sie viele weitere Bücher und Artikel zur Frauenfrage, außerdem veröffentlichte sie eine zweibändige „Deutsche Geschichte von 1815 – 1870“, Gedichte und Erzählungen. Sie war befreundet mit der hessischen Großherzogin Prinzessin Alice, einer Tochter der englischen Königin Victoria, die bei der Gründung des bekannten, nach ihr benannten Darmstädter Alicehospitals maßgeblich beteiligt war.

 

In der Erzählung Luise Büchners „Der kleine Vagabund“ schildert sie die Geschichte eines jungen Mannes aus Zwingenberg, der in den 70er Jahren des 19. Jahrhunderts die neue Technik des „Lichtmalens“ erlernt und in Amerika ein erfolgreicher Fotograf und ein reicher Mann wurde. Nach vielen Abenteuern kehrte er in seine Heimatstadt Zwingenberg zurück. Mehr soll nicht verraten werden.

 

Zwingenberg war 1833/1834 für die Geschwister Büchner ein „Anlaufpunkt“. Wilhelm Büchner, der jüngere Bruder Georgs, wurde damals in der Alten Hofapotheke am Zwingenberger Marktplatz zum Apotheker ausgebildet. Auf seiner Wanderung von Darmstadt nach Heidelberg, in Begleitung seines französischen Freundes Alexis Muston, eines Waldensers, besuchte Georg Büchner seinen Bruder Wilhelm in Zwingenberg. Dies erwähnte Muston in seinem Tagebuch.

 

Die Bergstraße war der in Darmstadt ansässigen Familie Büchner sehr bekannt. Zeitlebens hatten sie immer wieder Ausflüge an die Bergstraße unternommen.

1849 wurde Alexander Büchner auf einem „Pfingstausflug“ an die Bergstraße in der Nähe von Zwingenberg festgenommen. Wilhelm Büchner war sogar einige Monate Abgeordneter in der großherzoglichen Zweiten Kammer für den Wahlkreis Zwingenberg gewesen. Ihr Cousin Friedrich Büchner (1826 – 1909) war von 1858 – 1868 „Mitprediger“ an der evangelischen Kirche und Lehrer in Zwingenberg.

 

Der Vorstand des „Förderkreis für Kunst und Kultur Zwingenberg e.V.“ lädt alle interessierten Bürgerinnen und Bürger herzlichst zu dieser Veranstaltung ein.

Der Eintritt ist frei.

NASA­-Experte zu Gast in Deutschland – Vortrag an der Wilhelm Büchner Hochschule

Wilhelm Büchner Hochschule 

Private Fernhochschule Darmstadt

 

Prof. Dr. Josè Granda:

Modellierungs­ und Simulationsmethoden

von Mehrkörper­ und mechatronischen Systemen

Professor aus den USA zum Stand der Wissenschaft und Technik von Simulation und Modellierung – Anwendung in der Mechatronik, der Fahrzeugtechnik und der Raumfahrt

Pfungstadt, Ostendstraße 3
20. Januar 2011, 18:30 Uhr
Seminarraum 9a

Prof. Dr. José Granda, Professor der California State University, führender Wissenschaftler in NASA-Projekten und Honorarprofessor der Wilhelm Büchner Hochschule erläutert im Rahmen eines Vortrags an der Wilhelm Büchner Hochschule die Modellierung und Simulation mechatronischer Systeme.

Zur Vorhersage des Verhaltens von dynamischen Systemen ist die Nutzung von Computermodellen und Simulationsmethoden sowohl in der lndustrie als auch im akademischen Bereich weit verbreitet. Professor Granda gibt einen Überblick über verschiedene Modellierungs- und Simulationsmethoden. Dabei wird er auf dynamische Mehrkörpersysteme und ihre Anwendung unter anderem auf Raumfahrzeuge sowie auf mechatronische und Steuersysteme eingehen. Außerdem wird Granda den Forschungsfortschritt in der automatischen Erzeugung von Bewegungsgleichungen, Übertragungsfunktionen und Zustandsraumdarstellungen erläutern. Angereichert wird der Vortrag durch Erfahrungen aus der lndustrie zu modernen Methoden in der Raumfahrt, die Granda als NASA Faculty Fellow gesammelt hat.

Vortragstitel in englischer Sprache:
Modeling and Simulation Methodologies of Multi­Body and Mechatronics Systems State-of-the-Art of Science and Engineering – Applications in Mechatronic Systems, Ground and Space Vehicles

Dauer: ca. 90 Minuten.

Jetzt anmelden! Plätze sind begrenzt.

Anmeldung telefonisch oder per E-Mail bis zum 18.01.2011 erbeten: Gabriele Lang-Seeger,
Telefon: 06157 806-53, gabriele.lang-seeger@wb-fernstudium.de

Wilhelm Büchner Hochschule, Ostendstraße 3, 64319 Pfungstadt bei Darmstadt wvvw.wb-fernstudium.de

 

 

Prost Neujahr!

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Stumpfer Spass

„Ich hab schon einmal gesagt, dass mich die vielen Darmstadt-Krimis eigentlich anöden und ich nicht verstehen kann, warum man scheinbar nur dann einen Roman über Darmstadt veröffentlichen kann, wenn man gleich am Anfang irgendwen abmurkst. … Jetzt ist aber mit „Scharfes Glas“ von Werner Münchow ein Darmstadt-Krimi erschienen, der zumindest auf den ersten Blick besser und interessanter erscheint. Das Echo schreibt hier darüber.“

So macht sich am 7.12. Jörg Heléne in seinem Blog Gedanken und fragt am Ende: „falls es irgendwer kauft bzw. gelesen hat, kann er/sie ja mal bescheid geben.“

Nach diesem nachdrücklichen Hinweis blieb mir ja gar nichts anderes mehr übrig, und während der Feiertage hab ich ´s dann gelesen. Ich bin kein besonders kenntnisreicher Krimileser, auch die gelobten historischen Kriminalromane von Marek Krajewski aus dem Breslau der zwanziger und dreißiger Jahre habe ich (noch) nicht gelesen. Krajewski, dessen Authentizität immer wieder gelobt wird, schreibt über eine Zeit, aus der noch Augenzeugen leben – und vor zwanzig Jahren konnte der 1966 in Wrocław geborene Autor sicher so viel von der Geschichte seiner Heimatstadt erfahren wie beispielsweise der Autor dieser Zeilen von seiner 1922 geborenen Mutter über das Darmstadt der dreißiger und vierziger Jahre. Münchow schreibt über Darmstadt 1833 – trotzdem war das meine erste Assoziation und zugleich Befürchtung: 1833 ist halt ein bisschen länger her…

Als wir in Pfungstadt begannen, „Eine Stadt schreibt ein Buch“ auf die Beine zu stellen, aus dem dann ja unser Krimi „Kirschen rot – Spargel tot“ entstand, hieß der erste Hinweis im workshop, den uns Heiner Boehncke als „Coach“ der Aktion gab: „versucht Euch nicht an historischen Stoffen – der Recherche-Aufwand wird Euch überrollen!“

So gewarnt habe ich weiter gelesen, als ein Kommissar aus Berlin als Ratgeber nach Darmstadt kommt (Münchow kommentiert das in den Anmerkungen als möglich, weil es ja verwandt­schaft­liche Beziehungen zwischen Preußen und Hessen-Darmstadt gab), auch, dass die Darmstädter Polizei zu dumm war, einen Tatort nachts mit mehr als einer Kerze zu beleuchten und dass der Kommissar im höchsten Biedermeier einer ihm bis dahin völlig unbekannten Schauspielerin überraschend nahe kommt, ja sie mehrfach alleine in deren Wohnung besucht, habe ich beim Lesen als nicht unmöglich akzeptiert.

In Wikipedia habe ich mich dann darüber informiert, dass das Cello bis etwa 1850 ohne „Stachel“ (so heißt der Spieß, auf dem das Instrument steht) „wie die Gambe mit den Beinen gehalten wurde“ (bei Münchow spielt dieser offenbar ultramoderne Stachel eine wichtige Rolle…). Dass in Darm­städt­er Gasthäusern vor der schrecklichen Reblauskatastrophe (1874 erstmals in Deutsch­land..) harmlosen Ausländern Apfelwein angeboten wurde, ist allerdings kaum zu glauben. Stattdessen hätte der Autor zum Beispiel den von Goethe so geliebten „Elfer“ unterbringen können, von dem sicher noch ein paar Flaschen in Darmstadt lagen. Einen Georg Büchner schließlich, der in der Bibliothek ausgerechnet einen preußischen Kommissar antimonarchisch agitiert, während dieser ihn später vor drohender Verfolgung warnt – den will ich mir weder vorstellen noch über ihn lesen.

Ja, dieser Krimi aus der ersten Hälfte des neunzehnten Jahrhunderts in Darmstadt hat wunderbare Motive, Merck und Büchner Vater und Sohn sind großartige Figuren (und für einen neuen Versuch wüsste ich kaum, welche/r Büchner weniger als die/der andere …), das Niebergall´sche Lokalkolorit lässt durchaus (Theater-)Bilder vor dem inneren Augen erstehen, „Glasharfe“ und „Strychnin“ sind schöne, ordentlich recherchierte Details, die Großherzöge hatten wirklich unterschiedliche Ambitionen, was das Geld ausgeben anging, – aber riechen, schmecken, klingen tut die Welt dieses Krimis leider nicht.

Heiner Boehncke hat recht: schon ein einziger historischer Patzer kann den ganzen Spaß verderben, und leider ist es bei Münchow nicht bei einem geblieben…

 

Werner Münchow: Scharfes Glas. Ein Krimi mit Datterich.
Frankfurt. Societäts-Verlag. 2010. EAN 978-3797312303.
215 S. 14,80 €

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