Neues aus Buechnerland

Peter Brunners Buechnerblog

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„ … das historische Faktengerüst … mit Motiven, Wortspielen und Zitaten Büchners auszufüllen”

Hier ist schon gelegentlich auf die Spekulationen um ein verschwundenes Büchner-Drama eingegangen worden; zuletzt bei der Besprechung der kleinen Erzählung Heidi von Platos: „Das verschwundene Manuskript“.

In Dieter Goltschniggs „Georg Büchner und die Moderne“ wird in Band 3 erstmals der Beginn eines Theaterstücks von Jan-Christoph Hauschild abgedruckt (SS 256 – 258, Erster Akt, Erste Szene). Goltschnigg erläutert:

 „In unserem rezeptionshistorischen Zusammenhang ist Hauschilds dramatische „Fiktion“ nur insofern von Interesse, als hier der ambitionierte Versuch unternommen wurde, das historische Faktengerüst um die schillernde, satirisch-frivole Renaissance-Figur, der unübersehbar (wie später auch bei Tankred Dorst, Nr. 65, 1990) die ungeteilte Sympathie des Autors gilt, mit Motiven, Wortspielen und Zitaten Büchners auszufüllen, die die Geistesverwandtschaft der beiden Dichter widerspiegeln sollen. Hauschilds Schauplätze sind durchweg bekannt: die Straßenszenen aus Danton, die märchenhafte, paradiesisch-utopische Schlaraffenlandschaft des italienischen Südens mit Feigen, Melonen und Oliven aus Leonce und Lena, die Szenerie des Jahrmarkts und des Wirtshauses aus dem Woyzeck. Auch die Dramenstruktur mit den vielen eingestreuten Liedern hat Hauschild von Büchner übernommen. Das historisch überlieferte‚ in Büchners Drama von Mercier auf Danton gemünzte Bild der „Dogge mit den Taubenflügeln“ (B 108) trifft genausogut auf Hauschilds Aretino zu, hinter dem jedoch auch der melancholische Leonce und schließlich Büchner selber als Verfasser des Hessischen Landboten zum Vorschein kommen. Der Ton der vormärzlichen Flugschrift schwingt deutlich mir, wenn Aretino gegenüber dem Marchese die Sache der bäuerlichen Untertanen vertritt. Auf den gräflichen Einwand, daß alle Bauern für ihre Arbeit „gut bezahlt“ würden, entgegnet Aretino rebellisch: „Oh ja, sie werden bezahlt, mit der Haut und den Schwielen ihrer Hände. Ihr zapft ihnen das Blut ab und zahlt sie mit ihrem eigenen Schweiß. Das ist der Lohn, den sie erhalten. Jeder Ziegel Eures Palastes ist gebrannt aus dem geronnenen Blut und dem Schweiß Eurer Untertanen. Hauschild kam es darauf an, nicht nur den schlüpfrigen Erotiker der Hurengespräche, sondern auch den Sozialkritiker zu Wort kommen zu lassen. Insgesamt ist Hauschilds dramatische „Fiktion“, die überall die Handschrift des Büchner-Epigonen verrät, ein originelles Beispiel für die produktiven Phantasien, die durch das verschollene Aretino-Drama freigesetzt wurden. Das Ergebnis ist die fiktionale Selbsterfüllung eines mit vielen Büchner-Verehrern geteilten Jugendtraums, gleichsam ein phantasiertes Traumsubstrat, das zwar zwei szenische Lesungen erlebt hat, dessen Bühnendebüt jedoch dem dramatisch dilettierenden Büchner-Forscher bisher noch versagt geblieben ist.”

(Goltschnigg, Dietmar: Georg Büchner und die Moderne. Texte, Analysen, Kommentar. Bd. 3. 1980 – 2002. Berlin. Erich Schmidt Verlag. 2004. SS 155/156)

Die beiden szenischen Lesungen verzeichnet Goltschnigg für den 29. Oktober 1983 im Marburger Schauspiel und für den 28. Juni 1984 im Tübinger Zimmertheater.

Hauschilds besondere Annäherung an das Thema wird zu meiner großen Freude jetzt endlich inszeniert und an Georg Büchners diesjährigem, dem 201. Geburtstag (17. Oktober), auf Christian Suhrs Büchnerbühne aufgeführt.

 

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„Du kennst meine Vorliebe für schöne Säle, Lichter und Menschen um mich …”

Die Luise Büchner-Gesellschaft freut sich,

zu ihrem Sommerfest am 27.7. in Pfungstadt einzuladen:

 

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Unter Verwendung eines Fotos aus dem Besitz der Familie Büchner. Es zeigt den Eingang zur Villa Büchner. Im Vordergrund Wilhelm Büchners Schwiegertochter Mary Büchner geb. von Ferber (1850 – 1925), die Mutter von Anton Büchner, der das Foto wahrscheinlich gemacht hat.  

 

Am 27.7. ab 17 Uhr wollen wir in der Tradition der Familie Büchner, die die „Sommerfrische in Pfungstadt”  oft und gern genossen hat, einen gemeinsamen Sommerabend verbringen.

Die Fabelhafte Büchnerbande spielt auf

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und Sabine Gündisch und ihre Belegschaft kümmern sich und Essen und Trinken.

Das Menü der Strud’l Stub’n:

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  • Mini- Mozzarella mit Kirschtomaten und frischem Basilikum
  • Kidney-Bohnensalat mit Mais Erdäpfel-Gurkensalat
  • Mediterraner Penne Rigatesalat
  • Blattsalate der Saison mit unserem „Strud‘l Stub‘n“ Balsamico-Honig-Senf Dressing
  • Franz. Weißbrot und Butter
  • Marinierte Schweinesteaks
  • Mini-Haxn
  • Hausmacher Bauern Bratwürstln
  • Folienkartoffeln mit Joghurt-Sauerrahm-Schnittlauch-Sauce
  • Gegrillter Kukuruz (Maiskolben) mit Butter
  • Versch. hausgemachte Grillsaucen
  • Strud‘l Variationen

 

Zum Sommerfest am 27. Juli bei der Villa Büchner, Pfungstadt, Uhlandstraße, 17 Uhr, können Sie sich telefonisch oder per E-mail anmelden: 06151 / 599 788 (Mo. + Do. 16 – 18 Uhr) oder per E-Mail an Ilse.Kuchemueller@t-online.de
Den Betrag von 20 € pro Person zahlen Sie bitte per Überweisung auf unser Konto IBAN DE45 5089 0000 0005 6730 20 BIC GENODEF1VB.

 

von Peter Brunner

„ … daß so große Neuerungen die gesamte Technik der Künste verändern … ”

In einiger Eile heute nur zwei aktuelle Informationen:

 

Erfolgreiche Jahreshauptversammlung der Luise Büchner-Gesellschaft e.V. in Darmstadt am 16. Juni mit Neuwahlen

Zur ordentlichen Jahreshauptversammlung begrüßte die Vorsitzende Agnes Schmidt im Darmstädter Literaturhaus. 2013 war ein Jahr zahlreicher Aktivitäten der jungen Gesellschaft, die insgesamt 24 Veranstaltungen organisierte. Dabei spielte die Teilnahme an Aktivitäten zur „Büchner-Biennale“ anlässlich von Georg Büchners 200. Geburtstag eine gewichtige Rolle. Als Höhepunkt der Vereinsarbeit nannte die Vorsitzende in ihrem ausführlichen Bericht die Verleihung des zweiten Luise Büchner-Preises für Publizistik an die Journalistin Julia Voß. Außerdem gab die Gesellschaft den erfolgreichen Reisebegleiter ins „Büchnerland” heraus, dessen Herstellung vom Hessischen Ministerium für Wissenschaft und Kunst unterstützt wurde. Nicht zuletzt durch freundliche Sponsorenunterstützung konnte die Schatzmeisterin Ilse Kuchemüller einen erfreulichen Kassenstand berichten. Die Versammlung gewährte dem Vorstand mit herzlichem Dank einstimmig Entlastung. Die anstehenden Vorstandswahlen bestätigten alle vier amtierenden Vorstandsmitglieder, neben den beiden erwähnten Peter Brunner als Beisitzer und Heiner Dieckmann als stv. Vorsitzender, und ergänzten den neuen Vorstand um Dr. Christine von Prümmer als neue Schriftführerin und Dr. Jutta Schütz als weitere Beisitzerin.


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Der neugewählte Vorstand der Darmstädter Luise Büchner-Gesellschaft e.V. – v.l.n.r.:
Agnes Schmidt, Dr. Christine von Prümmer, Dr. Jutta Schütz, Heiner Dieckmann, Ilse Kuchemüller, Peter Brunner

 

Die seit zwei Jahren angekündigte Georg-Büchner-website ist online

 „Man muß sich darauf gefaßt machen, daß so große Neuerungen die gesamte Technik der Künste verändern, dadurch die Invention selbst beeinflussen und schließlich vielleicht dazu gelangen werden, den Begriff der Kunst selbst auf die zauberhafteste Art zu verändern.“

Paul Valéry: Pièces sur l’art

Mit diesem Zitat leitet Walter Benjamin den Aufsatz vom Kunstwerk im Zeitalter seiner technischen Reproduzierbarkeit ein. Das gegebene Versprechen wird nicht immer eingelöst.

Unter http://buechnerportal.de/ findet sich ein webauftritt, der am Freitag, dem 27.6., bei einer Pressekonferenz vorgestellt und feierlich freigeschaltet werden sollte. Bedauerlicherweise hatte ich eine wichtige private Verpflichtung und konnte daher nicht anwesend sein. Das „Portal” war aber bereits seit Anfang der Woche zugänglich. Es verzichtet auf jede Erläuterung von Sinn und Zweck und lässt uns mit Präsentationen alleine, die ich – noch – nicht Friedhof nennen möchte. Die Vorstellung allerdings, eine aufgeweckte Sechzehnjährige stieße bei einer Recherche über Georg Büchner auf diesen Auftritt, macht mir Sorgen. Der Auftritt, der ausweislich des Impressums von Professor Dedner persönlich verantwortet wird, bestätigt mich in der Sicherheit, dass uninspirierte Handhabung medialer Möglichkeiten verbunden mit der Anhäufung von Massendaten wahrhaftig zu gar nichts Nutze ist. Und über meine Sorge, was das gekostet hat und wer das bezahlt hat, schweige ich.

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Dennoch, insbesondere wegen der dort angebotenen Büchner-Texte auf dem Stand der großen Werkausgabe, habe ich die Site hier rechts in meine „Blogroll“ aufgenommen.

von Peter Brunner

Der Luise Büchner-Preis für Publizistik 2014 geht an Lisa Ortgies!

Die von der Darmstädter Luise Büchner-Gesellschaft eingesetzte Jury des Luise Büchner-Preises für Publizistik hat auf ihrer Sitzung am 26. Mai 2014 einstimmig beschlossen, den diesjährigen Preis an die Journalistin Lisa Ortgies zu verleihen. Ihre Begründung lautet:

Die 1966 geborene Journalistin steht in ihrer Arbeit für einen modernen Feminismus, der selbstbewusst und unverkrampft die Hälfte des Himmels für die Frauen reklamiert. In ihren Publikationen und Moderationen vertritt sie ihre Haltung sympathisch und konsequent.
Frau Ortgies moderiert seit 1997 die WDR-Sendung „FrauTV“. Dort gelingt es ihr stets, informativ und aufklärerisch die noch immer fehlende Chancengleichheit, ungleiche Bezahlung, die Probleme alleinerziehender berufstätiger Mütter, Gewalt gegen Frauen und die Berufswahl junger Mädchen zu thematisieren und dabei klar feministische Position zu beziehen. Damit steht sie in der Tradition von Luise Büchner, die mit ihren Schriften und Vorträgen Frauen zu mehr Selbstbewusstsein und eigenständigem Handeln anregte. Was Luise Büchner Mitte des 19. Jahrhunderts in Wort und Schrift begann, setzt Lisa Ortgies heute auf dem Bildschirm fort. Ihre Veröffentlichungen und Sendungen greifen Vorurteile und Diskriminierung im Alltag humorvoll auf und zeigen, dass die Welt ohne Feminismus nicht besser werden kann.

Nach Bascha Mika (2012) und Julia Voss (2013) ist Lisa Ortgies die dritte Trägerin des jungen Darmstädter Preises. Er wird vergeben in Erinnerung an die Darmstädter Autorin, Publizistin, Historikerin und Politikerin Luise Büchner (1821 – 1877).

Der Jury gehören Iris Bachmann; Mitglied des Magistrats der Wissenschaftsstadt Darmstadt, Dr. Ursula Eul für den Darmstädter Lions-Club „Louise Büchner“, Dr. Jutta Schütz für die Redaktion der Frauenzeitschrift „Mathilde“, der Feuilletonchef des Darmstädter Echo, Johannes Breckner, und der Ressortleiter „Kultur und Bildung“ beim Sender hr2, Hans Sarkowicz, an; dazu die Vorstandsmitglieder der Luise Büchner-Gesellschaft Agnes Schmidt, Ilse Kuchemüller, Peter Brunner und Heiner Dieckmann.

Für die Preisverleihung ist der erste Sonntag nach Luise Büchners Todestag, dem 28. November, also Sonntag, der 30.11. 2014, als Ort das Literaturhaus Darmstadt vorgesehen.

Nach der Frankfurter Buchmesse, im Oktober 2014, wird die Luise Büchner-Gesellschaft die Preisträgerin und ihre Laudatorin (oder den Laudator?!) in einer Pressekonferenz vorstellen.

 Zum Hintergrund:

 

 

 

Luise-Büchner-Preis für Publizistik

Luise Büchner (12. Juni 1821 – 28. November 1877) war eine bedeutende Schriftstellerin, Publizistin und Frauenrechtlerin des neunzehnten Jahrhunderts.
In ihren Veröffentlichungen zur Frauenfrage forderte sie eine gleichwertigeSchulbildung für Mädchen und Jungen sowie die Zulassung von Frauen zu qualifizierten Berufen.
Die Luise Büchner-Gesellschaft e.V., die sich zur Bewahrung und Fortsetzung ihrer Arbeit verpflichtet hat, verleiht seit 2012 den

Luise-Büchner-Preis für Publizistik

Mit dem Preis sollen Autorinnen und Autoren ausgezeichnet werden, die in Artikeln oder Büchern die Ungleichheiten zwischen den Geschlechtern in der Gegenwart aufdecken und Wege zu einer geschlechtsgerechten Gesellschaft aufzeigen. Erste Preisträgerin war die Berliner Publizistin Bascha Mika. Durch die Unterstützung des DARMSTÄDTER ECHO, der Stadt Darmstadt und weiterer Darmstädter Institutionen ist der Preis dotiert mit der Gestaltung

einer ganze Zeitungsseite des DARMSTÄDTER ECHO

in Abstimmung mit dessen Redaktion sowie mit einer Geldsumme von

2.500 Euro

Damit soll der Preisträgerin oder dem Preisträger die Möglichkeit eröffnet werden, sich der Öffentlichkeit unabhängig von einem redaktionellen Auftrag vorzustellen.
Über die Vergabe des Preises entscheidet eine mindestens siebenköpfige Jury, die der Vorstand der Gesellschaft beruft. Neben drei Beauftragten des Vorstandes gehören ihr eine Vertreterin des DE und der Stadt Darmstadt an, daneben mindestens eine weitere publizistisch tätige Person. Die PreisträgerInnen vergangener Jahre werden eingeladen, die Jury mit Hinweisen und Vorschlägen zu unterstützen.

Der Preis wird in Darmstadt vergeben.

von Peter Brunner

Barbara Beuys kommt nach Darmstadt

 

Gleich zwei Veranstaltungen der Luise Büchner-Gesellschaft finden nächste Woche in Darmstadt statt:

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Barbara Beuys
(Foto: privat)

 

Am Mittwoch, dem 18. Juni um 19:30
liest die prominente Historikerin
Barbara Beuys
aus ihrem neuesten Buch
„Die neuen Frauen – Revolution im Kaiserreich 1900 – 1914”

BeuysTitelblatt

 

Der Verlag schreibt: Sexismus und Emanzipation – die Wurzeln der heutigen Diskussion liegen in der Zeit vor dem Ersten Weltkrieg. Im deutschen Kaiserreich gewinnen die Frauen an Einfluss und werden allmählich zu einem wichtigen Teil des öffentlichen Lebens. Sie sind erstmals berufstätig, sind Ärztinnen und Künstlerinnen, arbeiten in Büros und Postämtern und setzen sich für das Wahlrecht ein. Frauenvereine bringen Themen wie Sexualität und Scheidung zur Sprache. Doch mit dem Ausbruch des Ersten Weltkriegs findet die soziale Revolution ihr vorläufiges Ende. Barbara Beuys beschreibt lebendig und anhand vieler Lebensbilder den Ausbruch der Frauen aus dem alten Geschlechtermodell. Eine große Erzählung von der Gesellschaft vor hundert Jahren.” 

FrauengalerieBeuysBuch

 

In der FAZ schreibt Nina Verheyen: „ … dass sich ein weiteres populäres Sachbuch zu den politisch bewegten Frauen des Kaiserreichs lohnt, mag auf den ersten Blick überraschen. Zudem stützt sich die Monographie von Barbara Beuys über „Die neuen Frauen. Revolution im Kaiserreich 1900-1914“ ausschließlich auf publizierte Quellen und wissenschaftliche Literatur; im Detail, so ließe sich leicht einwenden, ist also alles bekannt.
Indes: Die Lektüre lohnt sich unbedingt. Denn während andere Studien die politischen Aktionen und Schriften der Frauenbewegung ins Zentrum rücken, welche nicht nur disparat, sondern im Vergleich zu den britischen Suffragetten auch verhältnismäßig zahm ausfielen, legt Beuys den Fokus auf die Lebensverläufe von Personen, die in der Frauenbewegung aktiv waren oder in deren Umfeld agierten.” (FAZ, 8.3.2014)

und Stephan Speicher in der SZ: „ …   Es gehört zu den Vorzügen des Buches von Barbara Beuys, die Frauen in ihrem Kampf um Gleichberechtigung mit Sympathie, aber nicht ohne Kritik darzustellen. Der deutsche Drang zum Platz an der Sonne, Flottenbau, Kulturstolz, dazu neigten Frauen und eben auch emanzipierten Frauen nicht weniger als Männer. Und, noch interessanter: Auch die Rassenhygiene – das, was anderswo Eugenik heißt, Hochzüchtung einer angeblich gesünderen, stärkeren, leistungsfähigeren, glücklicheren Rasse – begeistert viele der neuen Frauen. Agnes Bluhm plädiert dafür, dass die emanzipierte Frau, die sich durch ihren Kampf als dem Durchschnitt überlegen erwiesen hat, ihre guten Erbanlagen an möglichst viele Kinder weitergibt. Und wenn Karen Horney, die leidenschaftlich für eine befreite Sexualität wirbt, vom Mann „Stolz und Kraft“ erwartet und dass er einem „Raubtier“ gleiche, so fragt man sich, ob das nicht mehr ist als eine persönliche erotische Obsession.
  Barbara Beuys meint, dass Frauen für das eugenische Denken, die „Fortpflanzungshygiene“ so empfänglich waren, weil sie sich damit an der „Schaltstelle zum Paradies“ sahen. Ein Zweites dürfte hinzukommen: Unterdrückte neigen dazu, ihre Befreiung mit der Freiheit aller gleichzusetzen. Die Sache der Frau ist aber gerecht, weil sie das Recht der Frauen vertritt, nicht weil damit jede Träne getrocknet würde.” (SZ, 8.4.2014)

Die Lesung beginnt am 18.6. im Literaturhaus Darmstadt,
Kasinostraße 3, um 19:30,
der Eintritt beträgt 6 €,
Mitglieder der Gesellschaft haben freien Eintritt.

 

Bereits am Montag, dem 16.6., findet die ordentliche Jahreshauptversammlung mit folgender Tagesordnung statt:

 

Während der Hauptversammlung wird die diesjährige Preisträgerin des Luise Büchner-Preises für Publizistik bekannt gegeben!

Einladung zur ordentlichen Jahreshauptversammlung

Montag, 16. Juni 2014, 18.00 Uhr,

Literaturhaus/Vortragssaal, Darmstadt, Kasinostr. 3

Tagesordnung

TOP 1 Begrüßung und Feststellung der satzungsgemäßen Einberufung und der

Beschlussfähigkeit

TOP 2 Genehmigung der Tagesordnung

TOP 3 Genehmigung des Protokolls der Mitgliederversammlung von

TOP 4 Jahresbericht der Vorsitzenden

TOP 5 Bericht der Schatzmeisterin: Jahresrechnung 2013

TOP 6 Bericht der Kassenprüferinnen

TOP 7 Entlastung des Vorstandes

TOP 8 Wahl des Vorstandes

a. Wahl des/der Vorsitzenden

b. Wahl des Stellvertreters/der Stellvertreterin

c. Wahl der Schatzmeisterin/des Schatzmeisters

d. Wahl der Beisitzerinnen und Beisitzer

e. Wahl der Kassenprüferinnen und -prüfer

TOP 9 Ein Tag für die Literatur am 31. Mai 2015

TOP 10 Verschiedenes

 

Die Einladung ergeht an Mitglieder unserer Gesellschaft. Gäste sind herzlich willkommen!

Stimmberechtigt sind jedoch nur die Mitglieder unserer Gesellschaft.

 

 

von Peter Brunner

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