Neues aus Buechnerland

Peter Brunners Buechnerblog

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Villaführung am 10. 6., 19 Uhr

 

Am Dienstag, dem 10. Juni, ab 19 Uhr,

bietet sich nach längerer Zeit wieder die Gelegenheit,

die Villa Büchner, Pfungstadt, Uhlandstraße,

bei einer öffentlichen Führung zu besichtigen.

 

 

 

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Haupteingang der Villa Büchner., Pfungstadt 

 

 

#Villa_Fabrik_Nordost_Vogelperspektive

Historische Vogelsicht auf die Pfungstädter Ultramarinfabrik Wilhelm Büchners, in der Mitte die Frankensteiner Mühle als Kern der Produktion (heute als „Herrenhaus“Sitz der Wirtschaftsprüfer/Steuerberater-Kanzlei Frank Hammann Schuster), rechts die Villa Büchner, die Balthasar Harres 1864 baute.  

Reproduktion einer Karte aus dem Besitz der Familie Büchner

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 Großer und kleiner Salon der Beletage

 

Voraussichtlich wird es dabei möglich, auch die selten zugänglichen Räumlichkeiten,
die eigentlichen Wohnräume der Familie mit dem originalgetreu restaurierten
Speisezimmer und dem „Boudoir“ von Elisabeth Büchner im ersten Obergeschoss
zu sehen, die zur Zeit nicht vermietet sind.

 

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Ein Wandschrank im Speisezimmer der Villa Büchner,
Zustand während der Restaurierung (2009)

 

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Detail der Decke im Speisezimmer 
der Villa Büchner, Zustand während der Restaurierung 

 

Die Pfungstädter CDU hat mich gebeten, dabei
„Wissenswertes über die Familie Büchner”
zu präsentieren – ich tue mein Bestes …

 

 

 

von Peter Brunner

Lieb Kind, was macht denn die gute Stadt Straßburg? es geht dort allerlei vor*

Vom 29. Mai bis zum 1. Juni war die Darmstädter Luise Büchner-Gesellschaft auf einer Exkursion unterwegs im Elsass. Das Programm habe ich hier schon veröffentlicht. Die Stationen der Reise habe ich auf Twitter unter dem Hashtag #LuiseElsass begleitet. Hier noch einmal alle Tweets, teilweise ergänzt um Erläuterungen und weitere oder bessere Fotos.

Hier findet sich das aktuelle Veranstaltungsprogramm der Gesellschaft, die sich über weitere  Unterstützung und Mitgliedschaft freut!

* Titel aus Georgs Büchners Brief an Minna Jaeglé vom März 1834

Jüdisches Leben im Elsass – schönes Museum in Bouxwiller Nach vier Tagen sind wir jetzt auf der Rückfahrt

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Das jüdische Museum in der Synagoge von Bouxwiller

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Motto am Eingang

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Tomi Ungerers Denkmal für das Museum –
ungleich, aber gleich wert

Straßburg ich muss dich la-ha-ssen. Jetzt noch Buxweiler und dann zurück!

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Kleines Orgelkonzert von Prof Daniel Maurer im dt Gottesdienst in St Thomas auf der grandiosen Silbermann-Orgel

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Herad von Landsbergs Hortus ist keine Enzyklopädie, sdrn eine Anthologie

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Marie Theres Fischer führte kenntnisreich und mit pointierten Thesen durch „ihren“ Mt. St. Odile

Die Glocken läuten auf dem Odilienberg zum Blick ins Rheintal

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Marie Therese Fischer vor „Frankreichs erster Leihbibliothek“ im Oberlinmusem.

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Grab von Papa Oberlin – ohne Frauen wäre er nicht geworden was er war; Louise Scheppler im Grab nebenan

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Oberlins Grabstein auf dem Friedhof von Fouday

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Das kleine Oberlin-Portrait auf dem Grabstein

Den 31. geht’s in’s Gebirg. Heute Waldersbach und Mt. St. Odile.

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In Strassburg muss’s auch nicht unbedingt Choucroute sein

St. Wilhelm, die Straßburger Kirche, an der Pfr. Jaegle, Georg Büchners „Schwiegervater“, predigte.

Die Liste aller protestantischen Pfarrer in St. Wilhelm, rechts
„LV. Johann Jakob Jägle________________ 1826 – 37”
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Natürlich wird am Münster gebaut – nächstes Jahr ist 1000. Jubiläum!

Parkplatz vorm Haus. Heute wird gelaufen!

Guten Morgen mit Frühstück strasbourgoise – Guglhupf mit Salzbutter

Schöner Abend mit Barbara Honigmann im Hotel in Straßburg. Bon soir.

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„Ein Strahl der Dichtersonne fiel auf sie“ Friederike in Sessenheim

Die protestantische Kirche von Sessenheim,
links vorm Altar der „Pfarrstuhl“, in dem Goethe und Friederike während einer Ostermesse … – saßen.
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Das Goethe-Memorial von Sessenheim  –
leider mit dem schrecklichen „Olympierkopf“, den Goethe damals (hoffentlich) noch nicht hatte …

Endlich in Weissenburg#LuiseElsass

Einig gleich und frei – beseelt in Hambach

„ … Doch wurde er heiter, als Oberlin ihm von seinen Freunden im Elsaß erzählte”

von Peter Brunner

„ … Doch wurde er heiter, als Oberlin ihm von seinen Freunden im Elsaß erzählte”

Vom 29.5. bis zum 1. 6. ist die Darmstädter Luise Büchner-Gesellschaft auf Exkursion im Elsass.

 

Während der Fahrt berichte ich gelegentlich via Twitter (@s_p_brunner) unter dem Hashtag #LuiseElsass und auf Facebook (https://www.facebook.com/s.peter.brunner) und freue mich über Follows und Kommentare dort!

 

Unser Programm:

 

 

Straßburg-Fahrt von 29. Mai – 1. Juni 2014

Reiseleitung: Agnes Schmidt, Peter Brunner

 

Programm

 

 

Donnerstag, 29. Mai

 

Stationen auf der Hinfahrt:

Hambacher Schloss, Wissembourg, Sessenheim

 

18 –19 Uhr: Treffen im Salon des Hotels mit der deutschen Schriftstellerin Barbara Honigmann, die seit den 1990er Jahren in Straßburg lebt. Sie liest und erzählt über ihren Vater, der 1929 in Gießen über Georg Büchner promovierte und auch über ihr Leben in Straßburg.

 

 

Freitag, 30. Mai: Straßburg zu Fuß

 

Mme Marie-Christine Perillon führt uns auf Spuren von Dichtern und Denkern mit Schwerpunkt Georg Büchner. Nach der ca. 2-stündigen Führung kurze Lesung an der Bootsanlegestelle aus Elly Heuss-Knapps Memoiren. Anschließend Besichtigung der Kathedrale.

 

Nach der Mittagpause treffen wir in derPfarrkirche St. Guillaume Pfarrer Christophe Kocher. Kirchenführung, Gespräch über Protestanten im Elsass, Georg Büchner und die Familie Jaeglé.
Anschließend Treffen mit Professor Daniel Maurer: Einführung zur Geschichte der Orgel in St. Guillaume und über die Silbermann-Orgeln allgemein. Kleines Konzert.

 

Samstag, 31. Mai: Busfahrt

 

Friedhof in Fouday, dort Treffen mit Mme Dr. Marie-Thérèse Fischer, die uns durch den Tag führen wird: Oberlinmuseum in Waldersbach, Schule und Kirche.

 

Fahrt zum Mont-Sainte-Odile. Vortrag von Mme Fischer über die Äbtissin Herrad von Landsberg, Autorin der berühmten mittelalterlichen Handschrift: Hortus deliciarum und Frauen in Klöstern

 

 

Sonntag, 1. Juni: Straßburg und Bouxviller (dt. Buchsweiler)

 

Individuelle Museumbesuche (Elsaß-Museums, Historisches Museum u.a.). Am 1. Sonntag des Monats freier Eintritt in den Museen!!!!

 

Besuch der Stadt Bouxviller, „schönster Ort in Elsass“, vor 1790 im Besitz der Darmstädter Landgrafen, ev. Besuch von Musée Judéo-Alsacien de Bouxwiller. 

 

 

„ … statt dass man sich über ein ernstes Vorgehen geeinigt hätte. ”

 

In dieser Woche jährt sich das große Treffen auf der Marxburg, das Hambacher Fest von 1832. Am Donnerstag, dem 29. Mai, wird die Exkursion der Luise Büchner-Gesellschaft auf ihrer Elsassreise das Schloss und die Ausstellung dort besichtigen. In ihrer kürzlich schon einmal erwähnten 10. Vorlesung

„Der Aufstand in Polen. Die Cholera. Rußland’s Einfluß. Tod des Kaisers Franz. Ferdinand I. Amnestie für Italien. Solidarische Verbindung der deutschen Staaten zur Bekämpfung des Liberalismus. Kurhessen. Bayern. Begründung einer freiheitlichen Presse. Das Hambacher Fest. Burschenschaftliche Verschwörungen. Das Frankfurter Attentat. Die Wiener Conferenz. Das schwarze Buch. Neue Studentenverschwörungen. Georgi und Weidig”

aus ihrem Band „Deutsche Geschichte von „1815 – 1870”, erschienen 1875 bei Thomas in Leipzig, schildert Luise Büchner dieses Ereignis. Der Band ist inzwischen zwar wieder vielfach verfügbar und durch einfache Internet-Suche leicht aufzufinden; die Qualität der Neuausgaben, gedruckt oder digitalisiert, ist aber leider höchst unterschiedlich und schlägt sich auch durchaus nicht immer im Preis nieder.  Ich verlinke daher hier auf die bewährte Quelle von Zeno.org, wo der Text kostenfrei zur Verfügung steht.

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Das Hambacher Schloss im März 2015

„ … Hier, wie überall, enthüllte es sich in den dreißiger Jahren von nun an mehr und mehr, wie man das Verfassungswesen nur als einen Köder der Beschwichtigung hingehalten hatte, aber die gesetzlichen Schranken, die nach oben hin daraus hervorgehen sollten und mußten, durchaus nicht anerkennen mochte. Selbst in Baden, welches ich kaum erst rühmend erwähnt, nahm die eine Hand rasch wieder, was die Andre gegeben. Diesen Anzeigen gegenüber suchte sich nun die freisinnige Opposition gleichfalls fester zu organisieren; um dies zu bewerkstelligen, rüstete man sich in der bayerischen Pfalz zu einem großen Feste, einer allgemeinen deutschen Volksversammlung, die eine Verbrüderung aller derer herbeiführen sollte, welche nach der Wiedergeburt des Vaterlandes strebten. Dr. Siebenpfeiffer entwarf die Einladung dazu und als Versammlungsort wurde die Maxburg, das so genannte Hambacher Schloss, bei Neustadt auf der Höhe bestimmt. Die Einladung, von 34 Bürger Neustarts unterzeichnet, führte den Titel: Der Deutschen Mai, denn am 27., 28. und 29. Mai 1832 sollte die Versammlung stattfinden. Sie wurde anfänglich von der bayerischen Regierung verboten, als aber mehrere Städte, darunter auch Neustadt, dagegen protestierten, ließ man die Demonstration doch ihren Verlauf nehmen, und so fanden sich denn an den genannten Tagen 30 – 40.000 Menschen auf dem Hambacher Schloss zusammen. Viele Polen, Franzosen und Elsässer befanden sich unter ihnen und zahlreiche Adressen liefen aus Deutschland sowohl, wie aus Frankreich ein. Alle Teilnehmer waren mit schwarz-rot-goldenen Kokarden geschmückt, und Fahnen derselben Farben flatternde dem Zuge voran, der sich in geordneten Reihen hinauf auf das Schloss begab. Die Hauptreden während der Versammlung hielten Siebenpfeiffer und Wirth; sie stellten darin die Wiedergeburt und Einheit Deutschlands als Hauptsache voran, wenn man aber heute diese und andere reden liest, kann man sich, wie bei jenen auf der Wartburg, wiederum der Wahrnehmung kaum verschließen, wie viel Phrasenhafte und Deklaratorisches dieselben enthalten. Doch lag dies wohl in der Natur der Sache; ein politisch unreifes Volk, dessen Rechtsgefühl aber bis ins innerste gekränkt und empört ist, sucht sich bei solchen Gelegenheiten wenigstens durch das Pathos der Rede Luft zu machen, da ihm jedes Handeln versagt bleibt. –

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Aufruf  „Zum Deutschen Mai“

Sehr wacker und ohne Dcheu vor den anwesenden Franzosen redete Dr. Wirth; er sagte es frei heraus, dass Frankreichs Gelüste nach dem linken Rheinufer noch lange nicht erloschen seien, dass man sich darum in Deutschland wohl zu behüten habe, und den Franzosen auch nicht in Freiheit Sachen um seine Hülfe angehen dürfe, weil er sonst unbedingt den vaterländischen Strom als Kampfpreis fordern werde. Dabei deutete er offen darauf hin, wie die Stunde von Deutschlands Wiedergeburt zugleich auch jene Stunde sein müsse, da Elsass und Lothringen aufs neue mit dem Mutterland vereinigt werden müsste. Neben solch patriotischen Worten machten sich denn leider auch rohe und blutdurstige Reden breit; doch wurde das von den Führern gegebene Versprechen vollkommener Ruhe und Ordnung eingehalten und die drei Tage verliefen ohne jede Störung, wie ohne jeden Exzess. Auch bestimmte Verabredungen wurden auf der Maxburg nicht getroffen; man bezweckte unpraktischerweise nichts, als nur eine (237) revolutionärer Stimmung zu erwecken und zu nähren, statt dass man sich über ein ernstes Vorgehen geeinigt hätte.

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Irgendwie sind dann doch Bilder unter’s Volk gekommen?! 

 

Selten erwähnt und meiner unmaßgeblich Ansicht nach unzureichend gewürdigt wird übrigens die Teilnahme von Johann Philipp Becker, einem bedeutenden deutschen Revolutionär, der noch dazu der Onkel von August Becker, Georg Büchners engstem Gießener Kampfgefährten, war. Becker gehörte zu denen, die – vergeblich – schleunige und entschlossene Organisation und Vorbereitung zum Umsturz forderten. Ob August Becker in Hambach war, wissen wir nicht. Friedrich Weidig nahm zwar regen Anteil, blieb dem Treffen selbst aber fern.

von Peter Brunner

…. kann man getrost zuhause sehen

Am 22. Mai bietet der digitale Spartensender ZDF.kultur die Gelegenheit, gleich drei Auseinandersetzungen mit Georg Büchners Leben und Werk an einem Abend zu sehen.

 

Am Beginn steht Andreas Morels Lenz-Interpretation mit dem jungen  Barnaby Metschurat in der Hauptrolle.

 

Danach folgt eine moderne Woyzeck-Interpretation von Nuran David Calis mit Tom Schilling als Woyzeck, Nora von Waldstätten als Marie und Simon Kirsch als Tambourmajor.

 

Der Büchner-Abend endet mit 45 Minuten „Büchner-Protokoll”, einer biografischen TV-Skizze Büchners von Dag Freyer, in der unter anderen Jan-Christoph Hauschild und Reinhard Pabst über „ihren” Büchner berichten. Der Berliner Ökophysiologe Prof. Dr. Werner Kloas schildert Büchner als Naturwissenschaftler und zeigt die komplizierte Arbeit Büchners bei der Forschung nach den Hirnnerven der Barbe, der Züricher Wissenschaftsforscher Prof. Michael Hagner schildert seine Faszination für Büchners Leben und Werk.

 

Ich konnte nicht herausfinden, was nun gerade den 22. Mai als Ausstrahlungstag dieser geballten Ladung Büchner qualifiziert, aber das ist ja auch nicht so wichtig. Zu allen drei Sendungen finden sich im Netz leicht Rezensionen. Da die beiden Werkinterpretationen durchaus nicht unumstritten waren, möchte ich hier jedenfalls vor der erneuten Ausstrahlung auf meine eigenen Kommentare verzichten. Wer allerdings in den letzten Monaten auch nur eine dieser drei Sendungen verpasst hat, sollte die Gelegenheit diesmal unbedingt nutzen!

 

 

von Peter Brunner

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