Peter Brunners Buechnerblog

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Museumscafé am Museumstag 2022

Zum Internationalen Museumstag am Sonntag, 15. Mai, hat das Büchnerhaus „Schorsch-Town“ zu Gast. Die lokale Initiative „von Gollern für Goller“ („Golle“ ist Dialekt für Goddelau),  die sich liebevoll nach „Schorsch“ Georg Büchner benannt hat, richtet an diesem Tag im Hof und in der Büchnerscheune ein Museumscafé ein und wird einen Kaffeeausschank anbieten.

 

Wie in den vergangenen Jahren auch wird das Geburtshaus von Georg Büchner in der Weidstraße 9 bereits um 11 Uhr öffnen und um 18 Uhr schließen.

 

Im Museum mit der Dauerausstellung über Leben, Familie und Werk Büchners finden ständig Führungen statt; dazu steht in der Kunstgalerie im ehemaligen Stall zurzeit eine Ausstellung mit Originalen des Comicautors Andreas Eikenroth zu seinem neuesten Werk „Lenz. Eine grafische Novelle nach Georg Büchner“. 

Eikenroth bei der Vernissage

Eikenroth bei der Vernissage

„Schorsch-Town“ bietet Merchandising Produkte zum Heimatort an, dazu gehört neben T-Shirts, Pullovern und Kappen mittlerweile auch „Roststück“, ein speziell gerösteter Kaffee. Neben dem Kaffeeausschank gibt es an dem Tag auch seine Textilprodukte und eine sehr besondere Landkarte von den Goller Heimatfreunden.

Das Programm im Büchnerland zum hessischen Tag für die Literatur „Stadt, Land, Fluss“ am Sonntag, dem 26. Mai 2019

Stadt.

Darmstadt: Literarisches Darmstadt-Frühstück

Darmstadt ist die erste Station der Stadt-Land-Fluss-Reise durch das Büchnerland: Wie sah die Stadt zur Zeit der Geschwister Büchner aus? Was hat das „Königreich Popo“ aus Georg Büchners Lustspiel „Leonce und Lena“ mit dem historischen Darmstadt zu tun? Darüber sprechen der Darmstädter Stadtarchivar Peter Engels und der Leiter des Goddelauer Büchnerhauses, Peter Brunner.

Musikalisch werden die beiden von Petra Bassus und Papa Legba’s Blues Lounge begleitet.

Um 12 Uhr fährt ein Sonderbus auf der Linie 40 (Büchnerlinie) nach Riedstadt ab, zu „Land“ und „Fluss“. Unterwegs gibt es Informationen zum Büchnerland und Musik.

Die Klause am Hauptbahnhof, 2013 als „Königreich Popo”

Eine Veranstaltung der Luise Büchner-Gesellschaft e.V. in Kooperation mit dem Büchnerhaus Riedstadt-Goddelau, dem Stadtarchiv Darmstadt, der BüchnerBühne Leeheim e.V., Papa Legba’s Blues Lounge und KLAUSE – Bier- und Wein-Garten und Zentrum der Initiative Essbares Darmstadt

10 – 12 Uhr | Eintritt frei| Klause am Hauptbahnhof Darmstadt | Am Fürstenbahnhof | 64293 Darmstadt

Land.
Riedstadt-Leeheim: Büchner-Matinee im Theater

Die BüchnerBühne ist die zweite Station der Stadt-Land-Fluss-Reise durch’s Büchnerland. Christian Suhr und Ensemble-Mitglieder präsentieren Büchners Bild vom Land: In Briefen und Dramentexten, die von der Verehrung der Elsässer Berge bis zur Verachtung der Gießener Niederungen reichen.

Petra Bassus und Papa Legbas Blues Lounge machen Musik.

Der Sonder-Bus der Linie 40 (Büchnerlinie) fährt um 14 Uhr weiter zum Büchnerhaus. Unterwegs gibt es Informationen zum Büchnerland und Musik von Papa Legba’s Blues Lounge.

Die Büchnerbühne als „Marktrufer” (Christian Suhr und Alexander Valerius)

Eine Veranstaltung der BüchnerBühne Leeheim e.V. in Kooperation mit dem Büchnerhaus Riedstadt-Goddelau, der Luise Büchner-Gesellschaft e.V. und Papa Legba’s Blues Lounge

12.30 – 14 Uhr | 7 € VVK |9 € TK | BüchnerBühne | Kirchstraße 16 | 64560 Riedstadt-Leeheim

Fluss.
Riedstadt-Goddelau: Vortrag, Musik, Bewirtung

Das hessische Ried zur Zeit der Büchners. Georg Büchners Geburtshaus am Altrhein bildet den Abschluss der Stadt-Land-Fluss-Reise von Darmstadt nach Riedstadt. Peter Brunner, Leiter des Büchnerhauses, spricht über die Lebensumstände am Ufer des Flusses am Anfang des 19. Jahrhunderts und über die Gestalt der Flusslandschaft vor der Rheinbegradigung am Kühkopf.

Die Fabelhafte Büchnerbande mit Petra Bassus, Heiner Dieckmann, Peter Brunner und Papa Legbas Blues Lounge tritt auf.

Dazu gibt es Kaffee und Kuchen.

Der Sonderbus der Büchnerlinie (Linie 40) fährt danach in 30 Minuten zurück zum Darmstädter Hauptbahnhof.

Museum Büchnerhaus. Georg Büchners Geburtshaus in Riedstadt-Goddelau

Eine Veranstaltung des Büchnerhauses Riedstadt-Goddelau und des Fördervereins Büchnerhaus e.V. in Kooperation mit: BüchnerBühne Leeheim e.V., Luise Büchner-Gesellschaft e.V. und Papa Legba’s Blues Lounge

14.30 – 17 Uhr | Eintritt frei | Büchnerhaus | Weidstraße 9 | 64560 Riedstadt-Goddelau

Peter Brunner

von Peter Brunner

Eine Geburtstagstorte für Georg Büchner

Am Vorabend des 17. Oktober wird es im Büchnerschen Haushalt stets ein wenig turbulenter als ohnehin schon zugegangen sein: der Geburtstag des Ältesten stand bevor. Leider wissen wir weder von Geschenk- noch von anderen Sitten der Familie zu Geburtstagsfesten; Luise und Alexander Büchner lassen allerdings in ihren Erinnerungen die Vermutung zu, dass gerne und fröhlich gefeiert wurde.

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Die Büchner-Zeichnung Alexis Muston’s . Heute im Freien Deutschen Hochstift, Frankfurt a.M.

Zu Georg Büchners 203. Geburtstag hier also ein Tortenrezept aus dem Darmstädter Kochbuch „Supp, Gemüs und Fleisch“, das mit seinen zahlreichen Ausgaben seit 1854 (hier zitiert aus der 18. unveränderten Ausgabe von 1872; digitalisiert von der Sächsischen Landesbibliothek) über die Zeit ein guter Indikator für die hiesigen Ernährungsgewohnheiten der besseren Leute bietet:

titel_suppgemuesunfleisch_1872

Baumtorte

Man nimmt ein Pfund Butter, läßt sie schmelzen und kalt werden, reibt sie dann beständig nach einer Seite, bis sie wie Pomade geworden, rührt dann 16 Eigelb dazu und fährt mit dem Rühren wohl ¾ Stunden fort, weil diese Arbeit hauptsächlich zum Gelingen beiträgt. Nach dem Eigelb folgt 1 Pfund fein geriebener Zucker, dann die abgeriebene Schale von 1 Citrone, etwas Muskatblume oder Nuß. 8 Eiweiß werden zu recht steifem Schnee geschlagen, die andere Hälfte läßt man weg. Dann wird von einem Pfund Kraftmehl abwechselnd ein Löffel voll Mehl, ein Löffel voll Schnee eingerührt, bis alles wohl untereinander vermischt ist; man kann auch den Schnee zuletzt darunter rühren. Dann streicht man schnelle eine glatte runde Form mit Butter aus, schöpft mit einem Vorlagelöffel von der Masse 2 Messerrücken dick hinein, setzt die Form in eine zuvor geheizte Tortenpfanne, legt unten wenig, oben aber mehr Kohlen darauf und läßt es gelblich backen. Hieruaf nimmt man in Zucker eingemachte Kirschen, legt solche dünne ein, dann wieder soviel Teig, wie das erstemal, läßt ihn ebenso gelb werden. Legt dann eine andere Sorte Eingemachtes, als Himbeeren u.s.w. darauf und so abwechselnd mit dem Teige und dem Eingemachten fortgefahren, bis die Form ganz gefüllt ist. Oben darauf muß Teig sein. Man muß sich bemühen, die Schichten recht gleich zu liefern, damit nicht eine stärker als die andere ist. Zum Belegen kann man sich alles mit Zucker Eingemachten bedienen, saurer Eingemachtes passt nicht hierzu. Nach Belieben kann man nachher einen Guß darüber anfertigen, wenn sie etwas verkühlt ist. Auch muß bei dem Feuer eine gehörige Vorsicht angewendet werden.

Mit Backen halbwegs Vertrauten werden neben den Mengen (16 Eier ..) auch die Schwierigkeit der Zubereitung und die jahreszeitliche Einordnung auffallen: eine Torte mit Obst in Schichten im Kohleherd zuzubereiten, ohne dass die unteren Lagen verbrennen, hat eine höchst erfahrene Küchenkraft zur Voraussetzung; und wann wenn nicht im Oktober sollten verschiedene eingemachte Früchte verarbeitet werden – es musste ja Platz für das neu Eingemachte geschaffen werden.

Freuen wir uns also über immerhin den Fortschritt der Küchentechnologie und vergessen wir auch an Georg Büchners Geburtstag nicht die zahlreichen anderen Umstände, deren Fortschritt noch weniger erfreuliche Zustände erreicht hat.

von

Peter Brunner

Peter Brunner

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