Peter Brunners Buechnerblog

Monat: Mai 2015

Die Büchners erobern die Bretter, die die Welt bedeuten

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Probenfoto (Copyright Tina Perisutti)

Nach der Uraufführung von „Die Nerven der Fische“ sind jetzt erste Besprechungen erschienen:

 

Die Kronenzeitung (wohl nicht online, hier der Ausriss beim Theater) schreibt:

„Lange schon hat es hierzulande kein Stück mehr gegeben, das die zügellose Lust am Experiment zur Kunstform erhebt“

 

und die „Kleine Zeitung Kärnten“

 

„ … mit Zitaten geizt sie nicht, die jüngste und … vorerst letzte Produktion des klagenfurer ensembles …”

 

Wer Lust und Gelegenheit hat, sich selbst ein Bild zu machen, fahre hin –
nach den Aufführungen in Klagenfurt gibt es noch ein Gastspiel in Graz:

Diese Aufführungen finden statt: 23., 24., 25., 26., 27. Juni 2015, jeweils 20.00 Uhr im Tanz&TheaterZentrum Graz

SPeterBrunner

 

von Peter Brunner

Die Nerven der Fische

Eines der tiefsten Worte in der Deutschen Sprache ist „Familienbande”
soll Karl Kraus gesagt haben, und wohin sollte dieses Zitat passen, wenn nicht gerade ins Geschwisterblog zu einem Thema aus Österreich.

 

Nach der Geschwister-Revue über die „fabelhafte Büchnerbande”, Peter Schanz‘ Theaterstück über Luise und Mathilde und der Dramatisierung von Edschmids Rosen-Roman über Georg Büchner durch die Büchnerbühne hat sich jetzt ein österreichisches Theater, das Klagenfurter Ensemble, des Stoffes angenommen, den die Jahrhundertfamilie zweifelsohne bietet.

Die Nerven der Fische
FamilienLustSpiel à la Büchner
von Josef Maria Krasanovsky und Alexander Mitterer
Bühne und Regie: Josef Maria Krasanovsky

soll am 18. Mai in Klagenfurt uraufgeführt werden.

Im Text zur Inszenierung heißt es:

Nach der Koproduktion des Theater Kaendace (Graz) mit dem klagenfurter ensemble mit dem Titel „Wozzek oder das Leben liebt die Klinge“ im Jahr 2006, waren zwei Dinge klar: der Kosmos um Georg Büchner hat noch viel zu bieten und das soll wiederum in einer Koproduktion umgesetzt werden. „Die Nerven der Fische“ soll diesen vielschichtigen Kosmos theatral zeigen:

Der Titel des Stückes ist auch der Beginn des Titels von Georg Büchners Doktorarbeit an der Universität Straßburg, welche von den Sehnerven der Rheinbarbe handelt und aus einem naturwissenschaftlichen und einem philosophischen Teil besteht. Schließlich schnitt sich der 23jährige Georg Büchner mit dem Seziermesser und starb an dem darauffolgenden Wundfieber. 

Die Familie Büchner ohne den inzwischen berühmtesten Vertreter Georg wird dargestellt:von tatsächlichen Biographien ausgehend, geht die Geschichte über in Fiktion und thematisiert den aktuellen Gesellschaftszustand. Dabei steht die Familie als Sinnbild der Gesellschaft und wird somit zum Reflektor unserer Zeit. Bislang gibt es kein einziges Stück über diese Familie, welche damals Themen aufbrach, die heute wieder sehr aktuell ist.

Das verschwundene Stück mit dem Titel „Pietro Aretino“ schürt Mutmaßungen: – Warum ist das Drama verschwunden? – Wovon handelte das Drama? Der Namensgeber des Dramas „Pietro Aretino“ war bekannt für seine deftig-frivolen Sonnete. Vor allem Georg Büchners Verlobte Wilhemine (Minna) Jaeglé wurde für das Verschwinden des
Dramas verantwortlich gemacht.

Der Autor, Regisseur und Bühnenbildner Josef Maria Krasanovsky:
„Es ist ein poetischer Abend mit großem Hang zur Ehrlichkeit. Und er ist lustig.“

Der Mit-Autor und Schauspieler Alexander Mitterer:
„Das Wirken Georg Büchners auf seine damals so berühmte Familie soll dargestellt werden.“

Der künstlerische Leiter des klagenfurter ensemble Gerhard Lehner:
„Hier findet zeitgenössisches Theater statt, welches auch als Experiment bezeichnet werden kann.“

Dem ist zunächst nichts hinzuzufügen – außer der Wusch nach gutem Gelingen!

Gerade schreibt mir die Produktionsleiterin, Tina Perisutti, auf meine Bitte um den Text oder gar einen Mitschnitt der Aufführung:

„Bezüglich Textbuch bzw. Filmmitschnitt sind wir leider abhängig von den uns zur Verfügung gestellten Mitteln, und die sind im Land Kärnten gerade so bestellt, dass wir unser Theater zumindest für die nächsten drei Monate schließen werden müssen.”

 

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von Peter Brunner

Seh’n wir uns in Köln?

Die fabelhafte Büchnerbande stellt ihr Geschwisterprogramm auf Einladung des Bildungsbüro Köln im „Udmurtischen Blockhaus” des Georg-Simon-Ohm Berufskolleg vor:

 

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Samstag, 9. Mai, 18:30 Uhr
Udmurtisches Blockhaus im Georg-Simon-Ohm Berufskolleg
Westerwaldstr. 92

51105 Köln

Eintritt 15 €

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von Peter Brunner