Neben dem feierlichen Auftakt zu den Jubiläen in Hessen im Darmstädter Staatstheater mit der Vorstellung der Wanderausstellung zu Georg Büchners Leben gab es an Georgs Todestag weitere Veranstaltungen:

In Riedstadt-Leeheim hat Christian Suhrs Büchnerbühne bei einer öffentlichen Probe das neue Stück „Wenn es Rosen sind, werden sie blühen“ nach  Motiven von Kasimir Edschmid vorgestellt.

Das Stück hat die Chance, weit stärker als das sehr in seiner Entstehungszeit, den 68er Jahren des letzten Jahrhunderts, verhafteten „Büchners Tod“ von Gaston Salvatore (zur Zeit in einer szenischen Präsentation am Darmstädter Staatstheater, hier mein Bericht und links zu Presseberichten) als moderne Präsentation über Büchners letzte Lebensjahre vom Landboten bis zum Tod in Zürich angenommen zu werden. Auch hier ist eine der Kernfragen, ob Georg sich zu Lasten seiner Genossen „in Sicherheit gebracht” hat, aber die Antwort mir scheint differenzierter und daher bedenkenswerter als bei Salvatore. Nach der Premiere am Freitag wird man das genauer wissen.

Die gezeigten Szenen machen neugierig auf das ganze Stück. Weidig (Finn Hanssen)  im Gespräch mit dem Großherzog (Erich Schaffner, auch sehr gut in einer zweiten Rolle als Richter Georgi), Minna (Beate Krist) und Georg (Harald Preis) im Gespräch mit „Tante Jules“ (Mélanie Linzer) und Wilhelm Schulz (Oliver Kai Müller) mit seiner Frau Caroline (Ursula Stampfli) holen mit von Suhr sicher geführtem Spiel  das ganze Panorama von Georg Büchners gehetztem Leben auf die kleine Riedstädter Bühne.

                                            

Autor und Regisseur Christian Suhr                                                                     Weidig vor dem Großherzog

Georg Büchner und  Wilhelm Schulz

Nachmittags fand im Darmstädter Literaturhaus eine musikalisch-literarische Reminiszenz der Luise Büchner-Gesellschaft an Georgs Leben und Sterben statt.

Vor gut besuchtem Haus (bisher waren alle Büchner-Veranstaltungen, von denen wir hörten, überdurchschnittlich besucht; auch die Woyzeck-Vorstellungen im Darmstädter Staatstheater sind zu mehreren Terminen fast ausverkauft) erinnerte die Luise Büchner-Gesellschaft an Georgs Todestag. Die dem Verein eng verbundene Darmstädter Schauspielerin Sigrid Schütrumpf und der Kasseler Schauspieler Michael Kaiser trugen Caroline Schulz´ Erinnerungen an Georgs Todesstunde, den Brief der Mutter an Georg in Zürich und eine Auswahl von Briefen Georgs an die Familie vor. Eindrücklich auch die musikalischen Intermezzi von Cello und Klavier.

Am Violoncello: Raffi Geliboluoglu, am Klavier: Lynn Steiner

 

Sigrid Schütrumpf und Michael Kaiser