Zwischenbericht:

Freitag Abend ausverkauft – Restkarten für Sonntag Nachmittag  (21.8.) gibts ab 15:30 an der Tageskasse

(Beginn 16 Uhr; Kuchen ist gebacken, Berliner Weiße kalt gestellt)

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Die Wetten standen etwa 50:50, ob es mir gelingen würde, ohne allzu große Klimmzüge beim Thema „Berliner Kaffeehaus” einen Büchnerbezug hinzukriegen. Das war gar kein Problem – Kurt Tucholsky hat 1920 Max Reinhardts Woyzeck-Inszenierung gesehen und kommentiert:  

Dantons Tod

 

Bei Reinhardt wogte der dritte Akt.

Es rasten sechshundert Statisten.

Sieh an – wie das die Berliner packt!

Es jubeln die Journalisten,

Mir aber erschien das Ganze

wie eine kleine Allegorie.

 

Es tost ein Volk: »Die Revolution!

Wir wollen die Freiheit gewinnen!«

Wir wollten es seit Jahrhunderten schon –

laßt Herzblut strömen und rinnen!

Es dröhnt die Szene, Es dröhnt das Haus.

Um neune ist alles aus.

 

Und ernüchtert seh ich den grauen Tag.

Wo ist der November geblieben?

Wo ist das Volk, das einst unten lag,

von Sehnsucht nach oben getrieben?

Stille. Vorbei. Es war nicht viel.

Ein Spiel. Ein Spiel.

 

 

Kaspar Hauser

Die Weltbühne (Nr. 10, 4.03.1920, S. 311.)