Mit der Bemerkung

„Drama um den franz.Hugenottenführer. Verfasser (1826 Gießen- 1902), eigentl.Theologe, war später Kreisschulinspektor in Gießen. Eine Verwandtschaft mit der ebenfalls in Gießen und Darmstadt wirkenden Familie von Georg Büchner könnte angenommen werden (bisher ohne Nachweis).- Vorsatz mit eigenh. Widmung des Verfassers für den Prinzen Alexander von Hessen(-Darmstadt) und seiner Familie.”  bot ein Berliner Antiquar kürzlich an:

Büchner, Friedrich: Coligny. Drama in fünf Aufzügen.
Darmstadt, G. Jonghaus, 1864
.

Der Text dieses Schauspiels über den Hugenottengeneral ist schon länger bei Google Books zugänglich, so daß sich Interessierte selbst einen Eindruck von der Qualität des Stückes machen können.

Tatsächlich ist dieser Friedrich Büchner ein ziemlich enger Verwandter „unserer” Büchners, nämlich ihr Cousin.

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IX 0 Friedrich B ü c h n e r, * Gießen 4. 1. 1826, + Ebsdorf bei

Marburg/Lahn 3. 11. 1909, Grhzgl. hess. Schulrat i.

R.; stud. Theologie in Gießen 1844, Vikar der fürstl. stol=

bergischen Hofkaplanei Gedern 1854, Vikar in Bicken=

bach 1856, Mitprediger in Zwingenberg a. d. Bergstr.

1858, Pfarrer zu Horrweiler in Rheinhessen 1869, Kreis=

schulinspektor u. Schulrat in Gießen 1874;

oo Gießen 6. 10. 1859 Marie Johannette M a t h i l d e

H i r s c h, * Bingen am Rhein 14. 7. 1833, + Ebsdorf 26.

·12. 1921, T. v. Georg Konrad Hirsch, Steuerkommissar

u. d. Amalie F r e y m u t h.

Kinder:

4. Martha, * Horrweiler bei Bingen 24. 4. 1872, + Ebsdorf

25. 4. 1935, schrieb „Hessespäß“ und andere Mundart=

Gedichte und Erzählungen; oo Gießen 6. 10. 1898 Karl

F r o h w e i n, Dr. med., praktischer Arzt in Ebsdorf.

 

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So ist Friedrich Büchner („Gießener Zweig IX o”) im „Deutschen Geschlechterbuch” Bd. 121 von 1955 verzeichnet.

Sein Vater Friedrich Georg Büchner (geb. am 15.6.1794 in Reinheim als achtes und letztes Kind von Jacob Carl Büchner und Wilhelmine Vorwerck, gest. am 4.7.1837 in Gießen) war ein Bruder von Ernst Büchner und lebte als „großherzoglich hessischer Obersteuerbote” in Gießen.

„Mein” Coligny – ich habe das Buch (natürlich …) gekauft – trägt auch noch eine außergewöhnliche Widmung:

 

 „Seiner Großherzoglichen Hoheit

dem Prinzen Alexander von Hessen

und

seiner allerhöchsten Familie

zugeeignet

von

dem Verfasser“

 

 und das Vorwort ist datiert mit „Zwingenberg 1864”.

H.W. hat mir mit der immer hilfreichen und fleissigen Recherche inzwischen (nachdem wir ihn erst vergeblich als Pfarrer gesucht hatten) bestätigt, daß Friedrich Büchner ausweislich der „Chronik der Stadt Zwingenberg” von 1974 (im Abschnitt über das Schulwesen)  von 1857 – 1870 als „Praezeptor” (also als Mitprediger) Lehrer in Zwingenberg war.

An diesem Ort aus gutem Grund keine Abhandlungen über den Adel – nur so viel: Alexander von Hessen lebte verheiratet mit Julie von Hauke, geadelter Prinzessin Battenberg, in Schloß Heiligenberg oberhalb von Jugenheim an der Bergstraße, nahe bei Zwingenberg (und sicher gelegentlich auch im „Fürstenlager” zu Zwingenberg).

Jedenfalls haben also unter den Büchners nicht nur Ernst und Carolines Kinder den Drang zum Schreiben gehabt.

In der obigen Aufstellung habe ich übrigens absichtlich das vierte Kind von Friedrich Büchner erwähnt – zu Martha Frohwein-Büchner und ihren Veröffentlichungen später hier.